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04.12.20 / Königsberg / Erster Kleinbus aus russischer Herstellung im Einsatz / Zu den weißrussischen Fahrzeugen des städtischen Unternehmens „KaliningradGorTrans“ gesellt sich ein heimisches hinzu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49 vom 04. Dezember 2020

Königsberg
Erster Kleinbus aus russischer Herstellung im Einsatz
Zu den weißrussischen Fahrzeugen des städtischen Unternehmens „KaliningradGorTrans“ gesellt sich ein heimisches hinzu
Jurij Tschernyschew

Vor den Spielen der Fußballweltmeisterschaft 2018 wurde der öffentliche Nahverkehr im Königsberger Stadtgebiet erheblich modernisiert. Diese Veränderungen haben sich sowohl auf das Streckennetz als auch auf die Transportmittel ausgewirkt. Damals wurde ein Verfahren für das Recht, die städtischen Strecken zu bedienen, ausgeschrieben. Ein großer Teil der Strecken wurde anschließend „KaliningradGorTrans“ übertragen.

Das städtische Unternehmen hatte 

130 neue Busse der weißrussischen Firma MAZ geleast. Diese sind dank ihrer leuchtend orangenen Farbe auf den Straßen der Stadt gut erkennbar. Sie ersetzten die gebrauchten MAN-Busse, die lange im Einsatz waren. Trotz ihres ehrwürdigen Alters und des Rußes, den viele von ihnen in großen Mengen ausstießen, galten die alten deutschen Busse als komfortabler und geräumiger denn die neuen weißrussischen. In den neuen Bussen gibt es weniger Sitzplätze und wegen eines Höhenunterschieds im Boden des Fahrgastraums ist das Stehen bei höherer Geschwindigkeit nicht so angenehm.

Deutsche Busse sind bequemer

Bislang gab es keine weiteren Neuerungen bei der Fahrzeugflotte der Königsberger Stadtverkehrsbetriebe. Seit Kurzem erst kursiert der erste Bus aus russischer Herstellung, der auch die Beförderung von Rollstuhlfahrern oder Passagieren mit Kinderwagen ermöglicht. Drei Sitze können für diesen Zweck hochgeklappt werden. 

Vermutlich wird es in Zukunft mehr solcher Fahrzeuge des Typs „Gazelle-City“ geben. Das erste fährt auf einer der städtischen Routen. Das Fahrzeug hat eine Kapazität von 22 Passagieren bei 17 Sitzplätzen. Der Fahrgast kann bequem in den Bus einsteigen, da es sich um einen sogenannten Niederflurbus handelt. Nur für den Fahrer gibt es Unannehmlichkeiten, wenn ein Passagier eine Fahrkarte direkt bei ihm kaufen möchte. Denn die Einstiegstür ist in die Mitte der Fahrgastkabine verschoben worden. Möglicherweise wird deshalb bald die Stelle eines Schaffners eingerichtet oder ein Fahrscheinautomat aufgestellt. 

Im kommenden Jahr plant die Stadtverwaltung die Erneuerung des öffentlichen Nahverkehrs mit Bussen, die mit Gasmotoren betrieben werden. Der Haushaltsentwurf für 2021 sieht umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro für den Kauf von Transportmitteln vor. Davon werden 390.000 Euro ausgegeben an Leasinggebühren für die im Jahr 2016 von der belarussischen MAZ an die Stadt gelieferten Fahrzeuge.