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04.12.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49 vom 04. Dezember 2020

Leserforum

Idee für den Wiederaufbau

Zu: Ende eines Monstrums (Nr. 47)

Die Schlösser Berlin (1950) und Potsdam (1959) wurden von Deutschen gesprengt. Das Königsberger Schloss hat ab 1965 gegen örtlichen Widerstand Staatschef Breschnew aus ideologischen Gründen sprengen lassen. Auch hier war die Bausubstanz durchaus erhaltenswürdig. 

Über einen Wiederaufbau des Königsberger Schlosses wird ausschließlich in Moskau entschieden. Allerdings sollten die Deutschen und voran deren politische Repräsentanten sensibles, ernst zu nehmendes Interesse zeigen und die komplette Finanzierung des Wiederaufbaus (zum Beispiel durch Spenden und Steuern) anbieten.

Erfahrungen beim Wiederaufbau des Berliner Schlosses könnten nutzbar gemacht werden. Hier müsste man darüber hinaus intelligente Initiativen der Landsmannschaft Ostpreußen und der Stadtgemeinschaft Königsberg erwarten können.

Und es geht es nicht nur darum, dass das Königsberger Schloss selbst Verbindungen zu Russland aufweist (zum Beispiel Moskowitersaal, Bernsteinzimmer), sondern dass russische kulturelle Einrichtungen (Mahnmale, Kirchen, Friedhöfe) in Deutschland ja auch gepflegt und erhalten werden. Es könnte ein beidseitiges Nutzungskonzept entwickelt werden. Bedauernswerterweise sind die hierfür Verantwortlichen zu keinen vernünftigen Vorschlägen bereit. Man muss sich deshalb nicht wundern, wenn ein derartiges politisches Verhalten der Deutschen in Moskau nur noch Kopfschütteln auslöst.

Dr. Roland Mackert, Böblingen






In Misskredit gebracht

Zu: Aufmerksam (Nr. 47)

Die (Corona-)Demonstrationen beurteile ich etwas anders. Diese Sättigung, in der viele meinen, sie können zur Not auch mit Gewalt ihren Standpunkt durchsetzen, zersetzen das friedliche Zusammenleben. Dabei sind die Linksextremen die Gewaltbereitesten, die, mit den Rechtsaußen, die Querdenker-Demonstrationen in Misskredit bringen.

Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet sind die „Maskenverweigerer“ eine sehr deutliche Minderheit. Daher erwarte ich, dass, wenn sie sich in die Öffentlichkeit begeben, die Maskenpflicht einhalten. Das hat nichts mit einer Einschränkung von Grundrechten zu tun.

Wer diese Meinung vertritt, sollte sich einmal mit mir oder anderen DDR-Flüchtlingen darüber unterhalten, was eine Beschneidung von Grundrechten ist. Bei der Maskenpflicht geht es um gegenseitige Rücksichtnahme. 

Peter Karstens, Eckernförde






Wehe den Besiegten!

Zu: Wenn zwei das Gleiche tun (Nr. 47)

Die Kolumne habe ich mit Genuss gelesen. Als Adolf Hitler 1939 in Polen einmarschierte, war das etwas völlig anderes als der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der USA unter George W. Bush gegen den wehrlosen Irak im Jahr 2003? Auch Stalin, Churchill und Roosevelt beziehungsweise Truman hätten vor 75 Jahren in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden müssen – wie Heß und Göring. Wehe den Besiegten! 

Karsten Kriwat, Duisburg






Ein spannender Ort

Zu: Ruhestatt der Kämpfer (Nr. 47)

Da ich vor einigen Jahren selbst einen ausführlichen Gang über den Invalidenfriedhof gemacht und dabei zahlreiche Grabstätten nachträglich erforscht habe – schon in den 1990er Jahren hatte ich diesbezüglich mit den dafür zuständigen Behörden in Berlin Kontakt –, habe ich mich grundsätzlich darüber gefreut, dass dieser Beitrag nun zum bevorstehenden Volkstrauertag erschien. 

Verwundert war ich allerdings darüber, dass die Autorin die Zeit nach 1918 kaum berücksichtigt hat. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass der Ort nach der Einebnung von fast 3000 Gräbern 1925 kaum noch der Erwähnung wert gewesen wäre. Dabei wurden auch während der Weimarer Republik und des nachfolgenden Dritten Reiches noch zahlreiche Prominente dort beigesetzt. 

Insbesondere im Zweiten Weltkrieg sorgte der Invalidenfriedhof immer wieder für Schlagzeilen. So wurde 1939 hier der frühere Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, beigesetzt. Für das Jahr 1941 seien beispielhaft genannt der Generalluftzeugmeister, Generaloberst Ernst Udet, und der Jagdflieger Oberst Werner Mölders; für 1942 Generalfeldmarschall Walter von Reichenau, Fritz Todt, Reichsminister für Bewaffnung und Munition (im Artikel erwähnt) und der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, sowie für 1944 Generalleutnant Rudolf Schmundt, Chefadjutant Hitlers.

Nach 1945 wurden noch jährlich bis zum Mauerbau 1961 einige wenige Bestattungen vorgenommen. Einer der letzten Prominenten war im Februar 1961 Professor Walter Stoeckel, Direktor des Instituts für Gynäkologie der Humboldt-Universität. Nach dem 13. August 1961 lag der Invalidenfriedhof im sogenannten Todesstreifen, mitten hindurch verlief der Grenzzaun. Um freies Schussfeld zu haben, wurden viele Gräber, vor allem die Felder E, F und G, vollständig abgeräumt. Aber selbst danach gab es noch vereinzelt Beisetzungen, wenn Angehörige des oder der Verstorbenen in einem Grab ruhten, das bereits existierte. 

Beispielhaft hierfür steht die 1968 im Familiengrab bestattete Alice Wallis, Schwester des NS-Widerstandskämpfers Fritz von der Lancken, der 1944 ermordet und im Grab seiner schon dort ruhenden Eltern beigesetzt worden war. Tatsächlich war der Friedhof 1961 nämlich nur geschlossen, aber nicht aufgehoben worden. Nach 1990, als man ihn unter Denkmalschutz stellte, wurden dann zahlreiche aufgelassene Gräber wieder restauriert, und jedes Jahr kommen einige hinzu, was den Invalidenfriedhof immer wieder zu einem neuen spannenden Ort werden lässt.

Wolfgang Reith, Neuss






Wippel ist ein Görlitzer

Zu: AfD - Rückgang nun auch im Osten (Nr. 43)

Herr Sebastian Wippel ist im vergangenen Jahr in Görlitz in Sachsen als Oberbürgermeister verhindert worden und nicht in Cottbus, der zweitgrößten Stadt des Landes Brandenburg, wo 2019 keine OB-Wahlen stattfanden. Schade, dass nach 30 Jahren deutscher Einheit bei einem Journalisten noch so viel Unkenntnis über die größeren Städte der ehemaligen DDR vorhanden ist.

Sigrid Bosse, Cottbus






Leben zur Hölle gemacht 

Zu: Verdrängtes Schicksal (Nr. 41) 

Die Deutschen im Osten und im Sudetenland standen bereits unter Vertreibungsdruck, als die Nationalsozialisten von der Macht noch weit entfernt waren. Zwischen 1918 und 1939 wurden mindestens eine Million Deutsche allein aus Polen vertrieben, aus alten deutschen Siedlungsgebieten, die nach Ende des Ersten Weltkrieges von den Siegern dem neu errichteten polnischen Staat zugeschlagen wurden. 

Auch die Deutschen in Böhmen und Mähren hatten unter tschechischer Zwischenkriegsherrschaft nichts zu lachen. Tausende flüchteten ins Reich, weil ihnen das Leben in der Heimat durch allerlei Diskriminierungen zur Hölle gemacht wurde. Das war einer der Gründe dafür, dass sich die Westmächte 1938 mit Hitler auf das Münchener Abkommen und die Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland verständigten. Fazit: Die Zeit vor 1945 darf nicht ausgeblendet werden.

Jürgen Frick, Dessau-Rosslau