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11.12.20 / Großbritannien / Dämpfer für die Transgender-Bewegung / Junge Klägerin stoppt umstrittene Hormonbehandlung für angeblich transsexuelle Kinder

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50 vom 11. Dezember 2020

Großbritannien
Dämpfer für die Transgender-Bewegung
Junge Klägerin stoppt umstrittene Hormonbehandlung für angeblich transsexuelle Kinder
Claudia Hansen

In vielen westlichen Ländern steigt die Zahl angeblich transsexueller Kinder und Jugendlicher dramatisch. Beispiel Großbritannien: Innerhalb einer Dekade ist die Zahl der Fälle von 97 auf 2728 gestiegen, die am Londoner Tavistock NHS Hospital, der auf Jugendliche mit Gender-Störung spezialisierten Klinik des Landes, behandelt werden. Dies ist eine Steigerung um mehr als 2000 Prozent. Drei Viertel waren Mädchen, die Mehrzahl erst 13 oder 14 Jahre alt oder jünger. Einige Beobachter sprechen von einer regelrechten Trans-Welle, besonders unter weiblichen Teenagern, die mit „Pubertätsblockern“ und Hormonen behandelt werden; es folgen weitere Schritte zur Geschlechtsumwandlung, „Transition“ genannt.

Nun hat ein Urteil des High Court, des obersten Gerichtes des Königreichs, dem vorerst einen Riegel vorgeschoben. Geklagt hatte die 23-jährige Keira Bell, die als Mädchen glaubte, sie sei transsexuell und wolle ein Mann werden. Nachdem sie im Tavistock-Hospital oberflächlich untersucht worden war, erhielt sie als 16-Jährige die Hormonbehandlung, später ließ sie sich auch noch die Brüste amputieren. Die sogenannte Transition empfand sie als sehr schmerzhaft und traumatisch. Bell bereute das alles später und versucht seitdem, die sexuelle Umwandlung rückgängig zu machen – „Detransition“ heißt das im Fachjargon. Bis heute hat Bell aber eine tiefe Männerstimme, im Gesicht leichten Bartwuchs und Narben auf der Brust.

High Court verurteilt Klinik

„Die Gender-Kliniken spielen Gott“, klagt Bell. Verletzliche, unsichere Kinder, die wie sie selbst psychische Probleme haben, würden leichtfertig auf den Weg einer Geschlechtsumwandlung geschickt. Die Richterin Victoria Sharp vom High Court stimmte zu, dass die Klinik das Gesetz gebrochen habe, indem sie nicht genügend über die Risiken und die Konsequenzen der Pubertätsblocker informiert habe. Außerdem sei „sehr unwahrscheinlich“, dass Kinder und Jugendliche die langfristigen Risiken von Pubertätsblockern oder die Tragweite einer „Transition“ zum anderen Geschlecht verstehen könnten.

Für die gut organisierte Trans-Bewegung ist das Urteil von letzter Woche ein Schlag. Die LGBT-Organisation Stonewall, einst als Schwulen- und Lesbenorganisation gegründet, und der Mermaids-Verein, der explizit Trans-Kinder anspricht, sprachen von einem „schockierenden“ Urteil. Mermaids (Meerjungfrauen) sieht eine „potentielle Katastrophe“ für junge Trans-Personen. Beides sind mit viel Geld, auch Steuergeld, ausgestattete Trans-Lobbygruppen.

Einige Feministinnen, darunter auch die Schriftstellerin J.K. Rowling, die Erfinderin von Harry Potter, beobachten mit Sorge, dass vor allem junge Frauen, darunter viele burschikose Lesben, inzwischen unter Druck geraten, sich zu Trans-Männern zu erklären. Gegen die umstrittene Gender-Klinik im Tavistock-Hospital gab es schon länger Vorwürfe. Ärzte hatten intern gewarnt, dass viel zu leichtfertig jungen Leuten eine Trans-Behandlung verschrieben werde. Tage nach dem Urteil wurde bekannt, dass ein leitender Arzt, der Psychiater David Bell, als „Whisteblower“ nun mit einem Disziplinarverfahren überzogen wird, weil er interne Klagen weitergereicht hatte.