29.03.2024

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11.12.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50 vom 11. Dezember 2020

Meldungen

Russen kaufen Antibiotika 

Moskau – Mit Sorge beobachten Ärzte in Russland, dass die Bürger aus Angst vor einer Corona-Infektion in die Apotheken stürmen und sich mit Antibiotika und Vitaminen eindecken. Eine Verkaufssteigerung von 48 Prozent der antibakteriellen Arzneien in diesem Jahr hat in russischen Apotheken bereits zu Engpässen geführt. Ärzte warnen vor Eigenbehandlungen, da Antibiotika nur bei bakteriellen Infektionen Wirkung zeigen, gegen das Coronavirus jedoch völlig unwirksam sind. Die besonders häufig gekauften Mittel Azithromycin und Levofloxacin können schwere Nebenwirkungen auslösen, die sogar zum Tod führen könnten. Die Ärzte warnen auch vor der Entstehung von Resistenzen, wodurch künftige Infektionen schwerer zu behandeln sind. Da in russischen Kliniken 70 bis 80 Prozent der Corona-Infizierten mit Antibiotika behandelt werden, obwohl die Häufigkeit einer bakteriellen Komplikation nur bei zehn bis 15 Prozent liegt, fühlen sich die Bürger darin bestärkt, vorsorglich Antibiotika einzunehmen. MRK





Hüterin der Beutekunst tot

Moskau – Die Präsidentin des Moskauer Puschkin-Museums, Irina Antonowa, ist vergangene Woche im Alter von 98 Jahren verstorben. Die Kunsthistorikerin galt als strenge Hüterin der Beutekunst, die Sowjetsoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg als „Entschädigung“ für eigene Kriegsverluste nach Russland verschleppt hatten. Bis zum Alter von 91 Jahren war Antonowa Direktorin des Puschkin-Museums. Zu den als „Wiedergutmachung“ aus Deutschland „verlagerten Kulturgütern“ gehören unter anderem Heinrich Schliemanns Troja-Funde. Antonowa verteidigte den Behalt der Kunstschätze im Puschkin-Museum und ist mit dafür verantwortlich, dass ein russisches Gesetz die Rückgabe der Kunstwerke an Deutschland verhindert.MRK





Straßburg lässt „Klimaklage“ zu

Straßburg – Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat den Weg für eine „Klimaklage“ von sechs Kindern und Jugendlichen aus Portugal freigemacht. Die Heranwachsenden werfen Deutschland und allen anderen EU-Staaten, Norwegen, Russland, Großbritannien, der Türkei, der Schweiz und der Ukraine vor, die „Klimakrise“ verschärft und damit die Zukunft ihrer Generation gefährdet zu haben. Erreichen wollen die Kläger beim Gerichtshof für Menschenrechte, dass diese Staaten ihre nationalen „Klimaziele“ verschärfen. Die Klage der portugiesischen Kinder und Jugendlichen wird von „Global Legal Action Network“ unterstützt. Ein juristischer Berater der Nichtregierungsorganisation sagte, „damit die EU-Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen gegenüber den jugendlichen Antragstellern und unzähligen anderen nachkommen“, müsse die Zielvorgabe der EU lauten, die Kohlendioxidemission bis 2030 um mindestens 65 Prozent zu senken.N.H.