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18.12.20 / Alternativen / Vier weitere Methoden stehen zur Wahl / Welcher Impfstoff am meisten nützt und am wenigsten schadet, wird wohl erst die Praxis zeigen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52 vom 18. Dezember 2020

Alternativen
Vier weitere Methoden stehen zur Wahl
Welcher Impfstoff am meisten nützt und am wenigsten schadet, wird wohl erst die Praxis zeigen

Neben den mRNA-Impfstoffen gibt es noch vier weitere Möglichkeiten der Immunisierung gegen virusbedingte Infektionskrankheiten wie Covid. Dabei ist das Grundprinzip immer das Gleiche. Der Körper wird auf wohldosierte Weise mit dem Erreger konfrontiert, um das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern zu veranlassen.

Dies kann durch Lebendimpfstoffe erfolgen, die noch vermehrungsfähige Viren enthalten, deren krankmachende Eigenschaften künstlich abgeschwächt wurden, so wie im Falle der MMRV-Vakzine gegen Mumps, Masern, Röteln und Varizellen (Windpocken). Einen derartigen Corona-Impfstoff namens COVI-VAC versucht derzeit jedoch nur die US-amerikanische Firma Codagenix zu entwickeln.

Darüber hinaus ist der Einsatz von Totimpfstoffen möglich. Die bestehen aus abgetöteten Erregern oder einzelnen Bestandteilen beziehungsweise Molekülen der Viren sowie Wirkungsverstärkern wie Aluminiumsalzen. Im letzteren Falle spricht man dann von Spalt- oder Subunit-Impfstoffen. Ein Beispiel für die erstgenannte Variante sind Vakzine gegen Hepatitis A, wohingegen die jährliche Immunisierung gegen Influenzaviren oft mit Subunit-Impfstoffen erfolgt. Zu den Corona-Vakzinen dieses Typs zählt das chinesische CoronaVac.

Dazu kommen die Vektor-Impfstoffe. Darin finden sich für den Menschen ungefährliche Erreger (Vektoren), bei denen Moleküle in der Außenhülle gegen Hüll-Moleküle des krankmachenden Virus ausgetauscht wurden. In diese Kategorie fällen der weltweit erste zugelassene SARS-CoV-2-Impfstoff, das russische Gam-COVID-Vac (Sputnik V), das zwei harmlose Adenovirus-Varianten als Vektoren nutzt, sowie die Vakzine AZD1222 von AstraZeneca und der University of Oxford, Ad5-nCoV von CanSino Biologics und Ad26.COV2.S des belgischen Herstellers Janssen Pharmaceutical.

Keine Methode wird ausgelassen

Und schließlich wären da noch die DNA-Impfstoffe, die nach demselben Grundprinzip arbeiten wie die mRNA-Impfstoffe – nur dass hier keine RNA-, sondern DNA-Moleküle in die Zellen der Geimpften gelangen, was das höchste Risiko einer unkontrollierten Beeinflussung des menschlichen Erbguts durch den Impfstoff birgt. Beispiele für derartige Vakzine, die sich in der Endphase der Entwicklung befinden, sind AG0301-COVID-19 des japanischen Herstellers Plasmid, INO-4800 von Inovio Pharmaceuticals in den USA, ZyCoV-D der indischen Firma Zydus Cadila Healthcare und GX-19 des südkoreanischen Pharma-Unternehmens Binex.

Welcher dieser Impfstoffe letztlich am meisten nützt und am wenigsten schadet, wird sich wohl erst nach einem massenhaften längeren Einsatz zeigen.

W.K.