26.04.2024

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18.12.20 / Wie viel geht da noch?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52 vom 18. Dezember 2020

Wie viel geht da noch?
Erik Lommatzsch

Was lassen sich die „Menschen in diesem Land“ – eine häufig gebrauchte Politikerphrase – noch alles unwidersprochen bieten? Wo bleibt der Eltern-Aufschrei, wenn die Kanzlerin ihren ob der offenen Fenster in der Schule frierenden Kindern „auch mal ne kleine Kniebeuge“ empfiehlt? Oder sich „wirklich noch was Wärmeres zum Anziehen“ mitzubringen? Einkaufen sollte man aber nicht zu spät, denn um Einwänden gegen – abermalige – Schließungen entgegenzutreten, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister: „Es gibt keinen Grund, sich wirklich noch am 28. Dezember einen Pullover zu kaufen.“ Man mag hinzufügen: Und auch nicht zu verkaufen. Soll der Händler doch sehen, wo er bleibt.

Was ist das für ein Tonfall seitens der Gewählten? Geht es nur noch um Restriktionen? Das ursprüngliche Anliegen, der Corona-Infektionsschutz, gerät immer weiter aus dem Fokus. Beim Blick auf das Ganze, einer Abwägung hinsichtlich eines auch zukünftig in allen Bereichen funktionierenden Gemeinwesens, haben die Entscheidungsträger von Anfang an versagt. 

Die Fragwürdigkeit der Grundlage der „Maßnahmen“ hat der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, sogar öffentlich, wenn auch unbeabsichtigt, deutlich gemacht. Bezüglich der bevorstehenden Impfungen und der Frage nach möglichen Todesfällen unter den Geimpften sagte er, dass am Anfang Hochrisikogruppen geimpft würden, die „ein höheres Risiko haben zu versterben“. Man müsse dann herausfinden, „ob der Grund die Impfung war oder eine andere zugrundeliegende Krankheit“. Warum spielen derartige Differenzierungen bei den stetig verkündeten Corona-Toten keine Rolle? Wie viele Menschen sind ursächlich an Corona verstorben? Doch eher eine geringe Zahl? Dann wären „autoritäre Maßnahmen“ – so die Worte des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer – und der durch sie verursachte Schaden für die „Menschen in diesem Land“ kaum mehr zu rechtfertigen. Das alles scheint bislang allerdings nur wenige aus der Ruhe zu bringen.