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18.12.20 / In Kürze / Pflege eines besonderen Erbes / Stiftungen und Vereine, die sich in besonderer Weise der Erhaltung bedrohter Kirchenbauten und/oder der Erinnerung an die Kirchengeschichte in bestimmten Regionen widmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52 vom 18. Dezember 2020

In Kürze
Pflege eines besonderen Erbes
Stiftungen und Vereine, die sich in besonderer Weise der Erhaltung bedrohter Kirchenbauten und/oder der Erinnerung an die Kirchengeschichte in bestimmten Regionen widmen

Die Arbeit der Stiftung „KiBa“ der evangelischen Kirche

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) wurde 1997 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet. Ziel der Stiftung KiBa ist es, möglichst viele Kirchen in Deutschland instand zu halten, so dass sie als Orte des Gebets und der Gemeinschaft, der Kultur und Geschichte von vielen Menschen erlebt und genutzt werden können. Die Instandsetzung der Kirchen erfüllt oft ganze Dorfgemeinschaften mit neuem Leben.

Die Stiftung fördert Erhaltungsmaßnahmen an evangelischen Kirchen im gesamten Bundesgebiet, zumal an Dorfkirchen in den östlichen Bundesländern. Seit dem Jahr 1999 hat die Stiftung mehr als 1300 Förderzusagen über insgesamt mehr als 31 Millionen Euro für die Erhaltung von Kirchen in Deutschland gegeben. Bundesweit engagieren sich mehr als 3600 Mitglieder im Förderverein der 

Stiftung KiBa.

Für die Belange der kirchlichen Denkmalpflege tritt die Stiftung KiBa beim Bund und den Ländern, sowie durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit ein. Sie kooperiert mit anderen Stiftungen und unterhält Medienpartner­schaften, zum Beispiel mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Vier Mal im Jahr erscheint der Rundbrief „Stiftung KiBa Aktuell“. In den Jahren 2008, 2011, 2014 und 2018 hat die Stiftung den zuletzt mit 50.000 Euro ausgestatteten „Preis der Stiftung KiBa“ ausgeschrieben und verliehen.

Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover, Telefon: (0511) 27 96 333 www.stiftung-kiba.de





Die Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte

Nachdem 1968 die Pommersche Evangelische Kirche ihren Namen in Evangelische Landeskirche Greifswald geändert hatte, wurde nach einem Weg gesucht, die Geschichte und Kirchengeschichte Pommerns im Bewusstsein der DDR-Bevölkerung zu halten. 1971 wurde dazu die Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte als landeskirchliche Einrichtung gegründet, zunächst noch unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft Kirchengeschichte“. 

Mit dieser Konstruktion war es möglich, die Restriktionen des DDR-Vereinsrechts zu umgehen und unter dem Dach der Landeskirche eine kirchen- und landesgeschichtliche Forschungs- und Vermittlungsarbeit zu etablieren. Die Arbeitsgemeinschaft schloss an eine Reihe von älteren Vorgängerorganisation an: die seit 1824 bestehende „Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst“, den 1899 gegründeten „Pommersch-rügischen Geschichtsverein“ und die 1926 gegründete „Landesgruppe Pommern der Luthergesellschaft“. 

Für knapp zwei Jahrzehnte (1971–1989) war die AG die einzige vereinsähnliche Organisation, die in Vorpommern für eine breitere Öffentlichkeit die Bewahrung eines pommerschen Geschichtsbewusstseins leisten konnte. Es gelang, zahlreiche Interessierte zu gewinnen. Aktuell zählt die Arbeitsgemeinschaft, die sich 1995 als Verein konstituierte, knapp 150 Mitglieder und darüber hinaus einen etwa 450 Personen umfassenden Kreis von Freunden und Förderern in ganz Deutschland, Dänemark, Schweden und Polen. Die meisten Mitglieder und Freunde sind in Vorpommern ansässig. Dem alle zwei Jahre zu wählenden Vorstand gehören schon seit anderthalb Jahrzehnten auch polnische Forscher an. 

Ziel der Arbeit der AG ist die Erforschung, Präsentation und Bewahrung der über tausendjährigen Kirchengeschichte Pommerns, dem historischen „Land am Meer“. Im ersten Jahrzehnt wurde die Arbeitsgemeinschaft von Pfarrer Dr. Günther Ott geleitet, der 1982 die DDR verließ. Unter seinem Nachfolger Pfarrer Dr. Norbert Buske (Vorsitzender bis 2009) konnte die Publikationstätigkeit verstetigt werden, zuletzt in der eigenen Schriftenreihe „Beiträge zur pommerschen Landes-, Kirchen- und Kunstgeschichte“ (17 Bände 1994–2013). Als Berichtsorgane der AG fungieren die pommerschen Jahrbücher „Baltische Studien“ und das Jahrbuch für mitteldeutsche Kirchengeschichte „Herbergen der Christenheit“. 

Die Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte e.V. gehört zu den Gründungsmitgliedern des 1992 in Schweinfurt ins Leben gerufenen Arbeitskreises Deutsche Landeskirchengeschichte, in dem die landeskirchengeschichtlichen Vereinigungen des deutschsprachigen Raumes zusammenwirken. 

Ausführliche Informationen der AG sind auf ihrer Website zu finden: http://www.kirche-mv.de/





Gemeinschaft ev. Ostpreußen

Die Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen e.V. (GeO) wurde 1964 von Pfarrer Werner Marienfeld in Leverkusen gegründet. Die Mitglieder waren meist Flüchtlinge und Vertriebene aus Ostpreußen. Sie wussten, wie stark Ostpreußen vom ev. Glauben geprägt war und wollten das „evangelische Erbe“ erhalten durch Verkündigung des Evangeliums, die Erinnerung an die ostpreußische Geschichte und Kultur, Reisen und Kontakte in die frühere Heimat, Hilfen für dortige Gemeinden und Personen sowie Informationen durch Rundbriefe. Weitere Informationen unter:

www.gemeinschaft-ev-ostpreussen.de