26.04.2024

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31.12.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 53 vom 31. Dezember 2020

Meldungen

Verstrahltes Welterbe

Kiew – Die ukrainische Regierung will einen Antrag auf Aufnahme von Objekten in der Sperrzone von Tschernobyl in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stellen. Wie der ukrainische Kulturminister Alexander Tkatschenko sagte, könne man viele „dieser Denkmäler konservieren, damit sich die Menschheit daran erinnern kann, was hier geschehen ist“. Seit 2006 gedenkt die Ukraine im Dezember jährlich der sogenannten Liquidatoren, die halfen, die Folgen der Reaktorexplosion zu beseitigen. Am 14. Dezember 1986 war der erste Betonsarkophag über der Atomruine fertiggestellt worden. Die Sperrzone von Tschernobyl hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Touristenmagneten entwickelt. 2019 kamen bereits rund 124.000 Besucher, die meisten aus dem Ausland. Nach Wunsch der Regierung sollen künftig eine Million Tagesgäste nach Tschernobyl reisen, um sich die „weltberühmte Attraktion“ anzusehen. Der Aufenthalt in der Sperrzone ist nur für kurze Zeit und in Begleitung von Fremdenführern möglich.MRK





Atommüll nach Tschernobyl

Tschernobyl – Ende April soll beim ehemaligen Kernkraftwerk in Tschernobyl ein Zwischenlager für Atommüll eingerichtet werden. Darüber informierte der Chef der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde, Grigorij Platschkow. Zurzeit laufe noch eine zweite Testphase. Wenn die Genehmigung für die Inbetriebnahme des Atommüll-Lagers erteilt ist, sollen 21.000 abgebrannte Elemente von drei der vier zwischen 1970 und dem Jahr 2000 betriebenen Atomreaktoren in Spezialbehältern in ein Trockenlager nach Tschernobyl überführt und dort einbetoniert werden. Zurzeit lagert der Müll noch in einem Nasslager sowjetischer Bauart, das im Jahr 1986 in Betrieb genommen wurde. Die Kosten für das neue Zwischenlager werden mit über 410 Millionen Euro angegeben.  Die abgebrannten Elemente sollen dort für etwa 100 Jahre sicher gelagert werden können. MRK





IS-Kämpfer zurückgeholt

Frankfurt am Main – Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich erleichtert gezeigt, dass drei IS-Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft und zwölf Kinder aus syrisch-kurdischen Lagern nach Deutschland geholt werden konnten. Es handele sich um „humanitäre Fälle“. Eine der drei Frauen wurde gleich nach der Landung in Frankfurt am Main festgenommen. Sie steht unter dem Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In Syrien heiratete die 21-jährige Leonora M. den deutschen IS-Geheimdienstmitarbeiter Martin L. Er soll unter anderem eine jesidische Frau „erworben“ und später gewinnbringend verkauft haben, wobei ihm M. geholfen haben soll. Das Auswärtige Amt verhandelt laut „Tagesspiegel“ noch über die Rückholung von weiteren knapp 70 IS-Angehörigen aus kurdischen Lagern.H.H.