Man kann es wie folgt erzählen: In der frühen Bundesrepublik gab es ein Wirtschaftswunder. Personelle Ressourcen fehlten, es wurden Gastarbeiter angeworben, die so Verdienstmöglichkeiten erhielten. Eine rein geschäftliche Angelegenheit. Obwohl ursprünglich nicht so vorgesehen, blieben mehrere Millionen der Angeworbenen in Deutschland. Man kann die Akzente aber auch verschieben. Laut Bundeszentrale für politische Bildung trugen die Gastarbeiter „in hohem Maße zum sogenannten Wirtschaftswunder bei“. Grünen-Politikerin Claudia Roth sagte einst, dass die türkischen Gastarbeiter „dieses Land mit aufgebaut haben nach dem Zweiten Weltkrieg“. Diese Sichtweisen werden nun weiter zementiert, vielleicht sogar im wörtlichen Sinne. Der Unternehmer Hasan Kurtulus will dem niedersächsischen Lehrte ein „Gastarbeiter-Denkmal“ spendieren. Vertreter von CDU und SPD sind begeistert. Kurtulus wünscht, so ein Bericht, dass das Denkmal „gut sichtbar in der Stadt“ platziert wird. E.L.