20.04.2024

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08.01.21 / Heimatstube eingelagert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-21 vom 08. Januar 2021

Heimatstube eingelagert
Bodo Bost

Von 1981 bis 2019 betrieb der Bund der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Zweibrücken, die Ostdeutschen Heimatstuben in Zweibrücken. Bis 2003 waren die Heimatstuben im Dachgeschoss des Zweibrücker Stadtmuseums untergebracht, dann zogen sie in die Herzog-Christian-Musikschule in der Grinsardstraße 16 um. Die Räume wurden von der Stadt mietfrei zur Verfügung gestellt, jedoch von den BdV-Mitgliedern selbstständig renoviert. Die Sammlungen wurden ehrenamtlich vom BdV-Kreisverband Zweibrücken betreut, bis dieser sich 2018 auflöste. Wie vertraglich festgelegt, übernahm die Stadt Zweibrücken die Sammlung zu treuen Händen. Sie befindet sich nach wie vor verpackt in Kisten in Räumen der Musikschule, ist allerdings nicht mehr zugänglich.

Der ehemalige Ausstellungsraum wird nun für Schlagzeug-Unterricht genutzt. Am 8. Dezember 2020 befasste sich auf Antrag der AfD-Fraktion der Ausschuss für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landtags Rheinland-Pfalz mit der Sammlung. Die SPD geführte Landesregierung verhielt sich jedoch passiv und reichte den Schwarzen Peter zurück an die Stadt, obwohl Paragraf 96 des Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetzes (BVFG) Bund und Länder dazu verpflichtet, das Kulturgut der Bewohner Ostdeutschlands im Bewusstsein des gesamten deutschen Volkes wachzuhalten. 

Neben Erinnerungsstücken und verschiedensten Haushaltsgegenständen sowie Bernsteinschmuck aus Ostpreußen gilt als herausragendes Exponat im Bestand der Zweibrücker Heimatstuben eine große zweifarbige, handgewebte Hochzeits-Decke, die im Jahr 1799 im Kreis Treuburg, Ostpreußen, gefertigt wurde.