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22.01.21 / Amerika / Indianer für die Konföderierten im Bürgerkrieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-21 vom 22. Januar 2021

Amerika
Indianer für die Konföderierten im Bürgerkrieg
Klaus Gröbig

In Zeiten von „Black Lives Matter“ wird wieder gerne vonseiten der Demokraten der Eindruck erweckt, dass es im sogenannten Amerikanischen Bürgerkrieg den Nordstaaten darum gegangen sei, die Sache der unterprivilegierten Farbigen gegen die Interessen der Weißen in den Südstaaten zu verteidigen. Tatsächlich dienten viele Schwarze – sowohl freiwillig als auch zwangsrekrutiert – in der Unionsarmee. 

Eine andere nichtweiße Bevölkerungsgruppe, die sogenannten Rothäute, wurde im Norden jedoch weniger als Verbündete denn als eine Art fünfte Kolonne des Südens betrachtet. Zwar waren einige Scouts der Unionsarmee amerikanische Ureinwohner, aber ihre Zahl war überschaubar. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit Diskriminierung und Verfolgung durch die Union optierten die Ureinwohner Amerikas häufig für die Konföderierten Staaten und stellten in den Streitkräften bedeutende Kontingente. 

Die im Süden der USA beheimaten Cherokee, Chichasaw und Choctaw boten fast alle ihre wehrfähigen männlichen Stammesangehörigen auf. Von den Seminolen und Creek schloss sich jeweils ein Teil der Stämme den Grauröcken an. Die Indianerverbände kämpften zwar in den westlichen Bundesstaaten, die in dem Kräftemessen nur eine Art Nebenkriegsschauplatz darstellten. Dennoch war ihr Einsatz wichtig, weil die konföderierte Armee so ihre Kräfte in Virginia konzentrieren konnte. 

1862 gab es bereits drei Regimenter, die ausschließlich aus Ureinwohnern bestanden: das 1st Choctaw/Chickasaw Regiment, das 2nd Cherokee Mounted Rifles und das 3rd Cherokee Regiment. Ihre Feuertaufe erhielten die Ureinwohner am 10. August 1861 bei der verlustreichen – 1317 tote Yankees, 1232 tote Konföderierte –, aber für den Süden erfolgreichen Schlacht am Wilson’s Creek/Missouri, auch bekannt als Schlacht von Oak Hills. 300 Cherokee kämpften auf konföderierter Seite am 26. Dezember 1861 in der Schlacht von Chustenahlah/Indian Territory/Oklahoma, 800 Ureinwohner vom 7. bis 8. März 1862 in der sehr verlustreichen Schlacht von Pea Ridge/Arkansas, rund 3000 am 30. September 1862 in der Schlacht von Newtonia/Missouri. In der Schlacht von Cabin Creek/Oklahoma vom 1. bis 2. Juli 1863 bestand die konföderiere Seite fast ausschließlich aus Indianern, in der Schlacht von Fort Smith/Arkansas vom 31. Juli 1864 eine der beiden konföderierten Brigaden. 

Von den schließlich über 179.000 schwarzen Soldaten in der Unionsarmee stiegen nur ganz wenige zu Offizieren auf, kein einziger zum General. Anders bei den Ureinwohnern in der Konföderiertenarmee. So führte Cherokee-Häuptling Stand Watie zunächst ein Indianerregiment in der Südstaatenarmee und wurde 1864 zum General befördert.