19.04.2024

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22.01.21 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-21 vom 22. Januar 2021

Leserforum

Viel Zeit zum Lesen

Zu: Ode an die Un-Freude (Nr. 53)

Den Kultur-Jahresausblick fand ich ausgesprochen gelungen. Er kam systemkritisch und gleichermaßen aufmunternd herüber. Dadurch, dass Sie wöchentlich nur einmal herauskommen, gleicht die PAZ einem unterhaltsamen Buch. Mit enormer Themenvielfalt, gründlicher Recherche wie auch Auseinandersetzung mit nationalem und internationalem Politikgeschehen bringen Sie in dieser Mischung letztlich die Spannung für die Leser, die – so geht es mir – keinen Artikel verpassen möchten und manchmal mit dem Lesen zwischen Donnerstag und Donnerstag gar nicht nachkommen. Aber die uns mittlerweile schon über elf Monate „verordnete freie Zeit“ lässt das inzwischen zu. 

Renate Völkel-Hanne, Sarstedt      






Zurückhaltende Wortwahl 

Zu: Die politische Quacksalberei geht unvermindert weiter (Nr. 53)

Herrn Patzelt kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen. Dennoch ist eine kritische Anmerkung unvermeidlich: Er hält sich in seiner Wortwahl zu sehr zurück. Was die Politik der etablierten Parteien liefert, ist nicht nur Quacksalberei. Das ist verantwortungsloser Irrsinn.

Werner Reinhold, Portimao/Portugal






„Lerne, arbeite, stirb“

Zu: Das prallvolle Grusel­kabinett der Pandemie-Propheten (Nr. 53)

Der Beitrag ist eine scharfsinnige und düstere Analyse über das, was auf uns zukommen könnte. Im Frühjahr mussten die Regierungen bei unklarer Lage handeln und haben nicht alles falsch gemacht. Nun, mit dem neuen Lockdown, erwecken mache Dinge auch Misstrauen: Panik- und Scharfmacher gewinnen die Oberhand, zur Freude von ideologischen und finanziellen Nutznießern und linken Medien mit ihrer Begleitpropaganda zum Infektionsschutzgesetz. Nicht nur manche Online-Händler können das Lied singen „Oh Freude über Freude“, sondern auch Investoren, die insolvente Läden und Gaststätten dann zum Spottpreis kaufen können.

Kritiker werden nicht gehört oder als Idioten bezeichnet, Bedenken von Verfassungsrechtlern ignoriert, Beamten, die an Querdenker-Demos teilnahmen, wurden Disziplinarverfahren angedroht („man darf seine Meinung sagen, aaaber...“). Der jeweils höchste Wert dient als Rechtfertigung für neue Beschränkungen: R-Wert, Inzidenzwert, verschiedene Fallzahlen, notfalls auch ausländische. 

Karl Lauterbach fordert schon mal die Senkung des Inzidenzwertes von 50 auf 25 und bringt einen Lockdown fürs Klima ins Gespräch. Interessant: Bei einer Studie in der US-Army konnten Quarantäne und Kontaktbeschränkungen das Corona-Virus nicht am Ausbreiten hindern. Auffällig häufig richten sich die Verbote besonders gegen die Freizeit (Konzerte nur online, Gaststätten und botanische Gärten = Infektionsrisiko, überfüllte Schulbusse kein Problem). Ideale Untertanen sollen wohl arbeiten und dann gefälligst zu Hause bleiben. „Lerne, Arbeite, Stirb“ lautete vor Jahren eine bemerkenswerte Farbschmiererei am Uni-Gebäude.

Dass es ein Unterschied ist, ob jemand an oder mit Corona stirbt, zeigt ein Blick auf das Herpes-Virus (HSV): Zirka 90 Prozent der Bevölkerung hat es. HSV verursacht jährlich zirka 200 gefährliche Hirnentzündungen, Millionen Infizierte kommen aber mit gelegentlichen Lippenbläschen davon. Die jährliche Gesamtsterberate in Deutschland liegt bei zirka 900.000, also gibt es 800.000 Tote „mit“ dem Herpes-Virus.

Was passiert denn, wenn eine Seuche ausbrechen würde mit bis zu 100-mal höherer Letalität als Covid-19, Beispiel Pocken, Ebola, MERS. Wie sieht dann ein 100-mal härterer Lockdown aus? 

Dieter Frank, Neustetten






Wo bleibt die Inflation?

Zu: Die Trickserei geht weiter (Nr. 53) 

Der Autor Müller-Michaelis zitiert Unmutsausbrüche wie „Schluss mit Negativzinsen!“ Dem Artikel ist zu entnehmen, dass die Europäische Zentralbank mit ihren Negativzinsen schuld am Wertverlust von Geldvermögen und an der Nichteinhaltung der Währungsstabilität und außerdem ihre Geldpolitik inflationär ist. Ich bin nicht dieser Meinung. Wenn es Positivzinsen gäbe, dann gäbe es auch Inflation und die Inflationsrate läge immer über dem Zinssatz. Ich habe noch nichts davon gemerkt, dass unsere Währung nicht stabil ist. Theoretisch ist die jetzige EZB-Geldpolitik inflationär. Aber die Inflation hat sich noch nicht eingestellt, außerdem ist eine geringe Inflation von der EZB gewünscht. Möge der liebe Gott uns vor steigenden Zinsen bewahren. Würden sie steigen, gingen viele Staaten pleite. 

Gerhard Wagner, Ratingen






Maaßens klare Kante

Zu: „So entsteht totalitäres Denken“ (Nr. 51/52) 

Im PAZ-Interview geht Hans-Georg Maaßen dankenswerterweise unter anderem auf die Desinformation der Öffentlichkeit durch die Medien ein, weist auf die Unterwanderung von Strukturen hin und stellt die Bildung von Parallelgesellschaften durch Islamisten heraus, die durch die Zersetzung von Denkstrukturen gefördert werden soll. 

Fast gleichzeitig ist in der in Zürich erscheinenden „Weltwoche“ vom 17.12.20 unter dem Titel „Islamismus, richtig bekämpft“ ein Artikel von Herrn Maaßen selbst erschienen, in dem er noch um einiges deutlicher wird. Er spricht ausdrücklich von einem Bekämpfen, mit dem man nicht nur den islamischen Terrorismus, sondern auch die beabsichtigte islamisch geprägt Gesellschaft verhindern sollte. Er stellt klar heraus, dass durch eine schleichende Unterwanderung ein fast lautloser Kampf gegen die liberale Gesellschaft stattfindet. Als Methode erkennt er das schrittweise Verschieben der politisch-gesellschaftlichen Koordinaten, indem verdeckt mit einem moderaten Anschein muslimische Ansichten und Forderungen als legitim dargestellt werden. 

Maaßen fordert, dass man derartigen Bestrebungen gegenüber eine klare Kante zeigen solle. Ich kann mich dieser Ansicht nur anschließen. 

Hermann Schubart, Marburg






Baerbock zum Gärtner

Zu: Grüne Verwahrlosung (Nr. 51/52)“

Es ist wahr, was der Autor (über grüne Klimaziele, d. Red.) schreibt, und es kann nicht laut und oft genug gesagt werden.

Nur: Wo sind denn die klugen Soziologen, die die dummen Forderungen der Grünen darstellen? Denn die Schönredner sind heute „in“. Welche Naturschützer widersprechen dem Blödsinn mit noch mehr Windmasten, dafür noch weniger Wald? Wie reagiert denn unsere Ministerin für Landwirtschaft auf die zwei Kühe? Zuckt sie lax die Schultern und sagt: Dann importieren wir halt noch mehr und machen wir uns, bitte, noch abhängiger vom freundlichen Ausland, während gleichzeitig durch Immigration die Bevölkerung zunimmt und es deshalb auch weniger Steuereinnahmen, aber mehr Sozialausgaben gibt?

Aber Frau Baerbock spricht in die richtige Richtung. Sie hat ja große Unterstützung bekommen: Eine Klage von Heranwachsenden vor einem Europäischen Gerichtshof will erreichen, dass die sogenannten Klimaziele noch schneller erreicht werden sollen. Von diesen Heranwachsenden, noch Kinder im Kopf, habe ich noch nie sagen gehört: „Nein, ich brauche kein Smartphone, das Festnetztelefon zu Hause reicht mir.“

Mit Baerbock haben wir jemanden, die den Bock zum Gärtner macht; sie bindet uns doch ständig irgendeinen Bären auf.

Markwart Cochius, Chemnitz