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29.01.21 / Porträt / Bissiger Außenminister

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-21 vom 29. Januar 2021

Porträt
Bissiger Außenminister
H. Tews

Hunde, die bellen, beißen nicht, heißt es. Das Sprichwort trifft sicher voll auf Donald Trump zu: Er hat – vor allem über Twitter – zwar viel gebellt, aber er hat als einer der wenigen US-Präsidenten der neueren Geschichte keinen Krieg angezettelt. Im Gegenteil: Er hat sogar Truppen aus Afghanistan und dem Irak abgezogen.

Von daher sollte man sich vor den Leisetretern in Acht nehmen, die jetzt ins Weiße Haus, ins Pentagon und in das State Departement, das US-Außenministerium, einziehen. Es könnte sich um Falken handeln, welche die Vormachtstellung der USA in der Welt auch mit militärischen Mitteln wieder vorantreiben wollen. Der neue US-Präsident Joe Biden hat bereits angekündigt, so manche Entscheidung seines Vorgängers wieder rückgängig zu machen, die den US-Verteidigungsetat entlasten sollte. Darunter könnte auch Donald Trumps Entscheidung fallen, 12.000 Soldaten aus den US-Militärbasen in Deutschland abzuziehen.

Der Mann, der hierfür die außenpolitischen Fäden ziehen soll, ist Antony Blinken. Der 58-jährige New Yorker ist einer jener unscheinbaren Politiker, die urplötzlich militärisch zubeißen können. Während der Regierungszeit Barack Obamas war er von 2009 bis 2013 Nationaler Sicherheitsberater des damaligen Vizepräsidenten Joe Biden, anschließend Stellvertretender Sicherheitsberater und Vizeaußenminister unter Obama. Die Militäroperationen im Irak und in Afghanistan sowie den Militäreinsatz in Libyen 2011 hat er seinerzeit voll mitgetragen. Als Obama live den Einsatz gegen Osama bin Laden verfolgte, befand sich Blinken mit im Einsatzraum. Der mit einer Christin verheiratete Spross einer jüdischen Familie lebte als Jugendlicher mit seinen Eltern in Paris, ehe er in Harvard/USA Jura studierte. Von da an engagierte er sich für die Demokraten, die ihn nach Washington riefen. 

Blinken empfahl sich fürs Außenamt mit seinem Wunsch zur Rückkehr der USA als Weltmacht: „Wenn wir uns nicht engagieren ..., dann entsteht Cha­os.“ Doch wird sich China als neue Weltmacht nicht so ohne Weiteres „wegbellen“ lassen. Es könnten also wieder kriegerische Zeiten auf uns zukommen.