29.03.2024

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05.02.21 / Kolumne / Blitzer-Tod

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-21 vom 05. Februar 2021

Kolumne
Blitzer-Tod
Theo Maass

In Frankreich haben vor Jahresfrist empörte Verkehrsteilnehmer flächendeckend die stationären Blitzer weitgehend zerstört. Die Autofahrer dort lassen sich die staatliche Abzockerei nicht gefallen. Die Deutschen sind scheinbar anders ... geduldiger ... folgsamer. Aber auch ihre Geduld scheint nun zu Ende zu gehen.

Eine parlamentarische Anfrage der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus hat aufgedeckt, dass in der Hauptstadt im vergangenen Jahr schon 17,  im Jahr 2019 16, aber 2015 nur vier Blitzanlagen zerstört wurden. Frank Scholtysek (AfD) gibt dem Berliner Senat an der Entwicklung eine Mitschuld. Die Politik provoziere ohne Not noch mehr Vandalismus in der Stadt: „Offensichtlich haben die Berliner kein Verständnis mehr für immer neue Verbote und Restriktionen. Darum scheinen sich einige jetzt ein neues Ventil gesucht zu haben.“ 

Der Zorn scheint auch bei Brandenburger Autofahrern zu wachsen. Gleich zwei Blitzautomaten wurden dort vor wenigen Tage besonders gründlich ausgeschaltet. Nach Polizeiangaben haben Unbekannte am Sonnabend bei Spremberg an der Bühlower Kreuzung einen Automaten aus der Verankerung gerissen und in einer Talsperre versenkt. Zwei Tage später wurde ein zweiter Blitzautomat auf der Landstraße Richtung Steinitz bei Drebkau abmontiert und in den Görigker See geworfen. 

Landrat Harald Altekrüger beklagt sich nun wegen der entgangenen Einnahmen einerseits und der Reparaturkosten andererseits. Kurz zuvor hatte die Lokalpresse noch triumphiert, dass sich die Anschaffungskosten bald durch Bußgelder amortisiert haben dürften und der Landkreis weitere Blitzer aufstellen wolle. In der deutschen Politik gibt es allem Anschein nach keine starke Lobby mehr für Autofahrer. Sie sind bestenfalls eine melkbare Kuh.