Klage wegen Agent Orange

Paris – Durch den Kauf des US-Chemieunternehmens Monsanto droht der Bayer AG, dass sie für den Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange während des Vietnamkriegs haften muss. Vor dem Landgericht von Évry, einem Vorort von Paris, hat am 25. Januar mit Plädoyers ein Prozess begonnen, bei dem es um Schadensersatzforderungen gegen die Hersteller des Entlaubungsmittels Dow Chemical und Monsanto geht. Klägerin in dem Prozess ist eine 78-jährige Französin vietnamesischer Herkunft, die seit 1992 Jahren in Évry lebt. Die Klägerin leidet wie ihre Tochter unter anderem an Herzproblemen und war an Krebs erkrankt. Nach Angaben der Opfervereinigung Vava sind 4,8 Millionen Vietnamesen mit Agent Orange in Berührung gekommen. Das US-Militär hatte das dioxionhaltige Herbizid zwischen 1961 und 1971 in Vietnam eingesetzt, um Verbindungswege und Verstecke der Vietcong offenzulegen.N.H.

Geld macht doch glücklich 

Philadelphia – „Geld macht nicht glücklich“, sagt der Volksmund – und damit liegt er möglicherweise falsch. Das suggeriert ein brandaktueller Fachaufsatz von Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania in Philadelphia in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“. Der Psychologe hatte 33.000 erwerbstätige US-Bürger eine Zeit lang mehrmals täglich über ihre emotionale Befindlichkeit befragt und auf diese Weise 1,7 Millionen Daten erhalten. Deren Auswertung erbrachte folgendes Ergebnis: Je höher das Einkommen, desto stärker auch die Glücksgefühle. Womit sich frühere Befunde zu dieser Problematik nicht bestätigten, nach denen es bei mehr als 75.000 US-Dollar Jahreseinkommen zu keiner weiteren Zunahme positiver Befindlichkeiten komme. Dabei will Killingsworth nicht ausschließen, dass es irgendeine Grenze nach oben gibt. Die müsste dann aber erst noch gefunden werden. W.K.

Rohstoff-Fund in Norwegen

Egersund – Vanadium und Titan sind strategisch hochwichtige Rohstoffe, welche die Länder der EU derzeit zu rund zwei Dritteln aus China beziehen. Vanadium wird unter anderem für die Herstellung von Hochleistungsbatterien verwendet, die sich zehnmal häufiger als die üblichen Lithium-Ionen-Akkus aufladen und zudem auch noch deutlich besser recyceln lassen. Titan wiederum kommt zunehmend in der Stahlindustrie zum Einsatz. Insofern ist es nicht unbedeutend, dass die Firma Norge Mining, die 2018 auf Initiative des Schweizer Investors Michael Wurmser gegründet wurde, nun in Südwestnorwegen auf gigantische Vanadium- und Titan-Vorkommen gestoßen ist. Nach Schätzungen des Norwegischen Geologischen Dienstes könnten sich in den neu lokalisierten Lagerstätten in der Region Dalane bis zu 3,5 Milliarden Tonnen erzhaltigen Gesteins befinden. Das beschert der Norge Mining nun eine Flut von Übernahmeangeboten aus China. W.K.