28.03.2024

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05.02.21 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-21 vom 05. Februar 2021

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Matthias Habich

Hof. Der bekannte Schauspieler Matthias Habich wurde am 12. Januar 1940 in Danzig geboren. Mit fünf Jahren musste er zusammen mit seinen beiden Geschwistern und seiner hochschwangeren Mutter nach Hamburg fliehen. Seine Mutter brachte die Familie mit Kabarettstücken durch und so war ihm die Schauspielerei bereits in die Wiege gelegt. Nach Abitur und Besuch der Staatlichen Hochschule für Musik und Drama studierte Habich nach Angaben des Wikipediaeintrages in Paris und nahm Unterricht bei Lee Strasberg in den USA. Danach spielte er an verschiedenen Theatern, auch in Chur, Basel, Wuppertal, Zürich und München. 

Sein erster großer Erfolg war 1973 die Hauptrolle im Fernseh-Sechsteiler „Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck“. Danach folgten „Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski“ und „Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus“, zwei Vierteiler, alle mit Regisseur Fritz Umgelter. Sein Kinodebüt gab Habich 1976 als eiskalter preußischer Offizier in „Der Fangschuss“. Es folgten zahlreiche Rollen in Theater und im Fernsehen. 2001 erhielt er den Deutschen Filmpreis für seine Leistung in Caroline Links preisgekröntem Drama „Nirgendwo in Afrika“. Im Kino war er in internationalen Produktionen wie „Der Vorleser“ oder „Waffenstillstand“ zu sehen. Für seine Rolle im Fernsehfilm „Ein halbes Leben“ erhielt er 2010 den Grimme-Preis. Im November 2020 war Matthias Habich im Fernsehfilm „GOTT" nach dem Theaterstück von Ferdinand von Schirach zu sehen. Neben seiner umfangreichen Arbeit für Film, Theater und Fernsehen hat sich Matthias Habich auch einen Namen als Sprecher gemacht. So hört man ihn als Alberto Knox in „Sofies Welt“ oder als Mechaniker in „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“. 

Mittlerweile wirkte er in über 

100 Film- und Fernsehproduktionen mit. Der 80-jährige Schauspieler lebt zurückgezogen in Paris, Zürich und Locarno.Jutta Starosta

Trauer um Hans Poweleit

Weiden. Die Kreisgruppe Weiden der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden Hans Poweleit, der am 13. Januar in einem Weidener Seniorenheim im Alter von 93 Jahren verstarb.

Er wurde am 12. September 1927 in der ostpreußischen Gemeinde Dwarischken (Löbelshorst) im Kreis Pillkallen (Schloßberg) geboren. Nach der Vertreibung und mehrjähriger sowjetischer Kriegsgefangenschaft engagierte er sich in der am 22. Januar 1949 gegründeten Kreisgruppe – unter anderem im Sängerchor. 1952 heiratete er die ebenfalls aus Ostpreußen stammende und in der Landsmannschaft aktive Renate Konietzka. Aus dieser Ehe, 2015 verstarb seine Gattin, gingen die Kinder Peter und Anita hervor. Später konnte er auch auf zwei Enkelkinder und sechs Urenkel stolz sein.

Nach Beginn seines Vorruhestandes 1985 konnte der Kamin- und Ofenmauerer noch mehr Zeit für seine landsmannschaftlichen Aktivitäten aufbringen. 1988 übernahm er von seinem Vorgänger Anton Radigk den Vorsitz der Kreisgruppe, den er bis 2012 innehatte. Sein Nachfolger wurde sein Neffe Norbert Uschald. Danach stand er bis zuletzt noch als 2. Vorsitzender mit Rat und Tat zu Verfügung. Beim 70-jährigen Gründungsjubiläum der Kreisgruppe im Jahre 2019 wurde er als Gründungsmitglied geehrt. Weitere Ehrungen für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten wurden ihm durch den Bundesverband der LO zuteil, ebenso für seine Mitarbeit beim Bund der Vertriebenen und beim Heimatring Weiden. Seine Liebe zur Heimat, seine Bodenständigkeit und sein Bestreben, ostpreußische Kultur und Geschichte zu pflegen, waren vor-bildlich und werden auch künftig für die Kreisgruppe wegweisend sein.Norbert Uschald


Bremen

Kalender

Bremen. Der Vorstand der Ost- und Westpreußen bedauert es sehr, dass sich unsere Mitglieder und Förderer weiterhin nicht treffen dürfen. Auch der traditionelle „Bremer Ostpreußentag mit Königsberger Klopsen“, der alljährlich im Februar eine Möglichkeit zum geselligen Beisammensein bot, wird in diesem Jahr leider nicht stattfinden können.

Angesichts all dieser Absagen und Einschränkungen wurde unseren Mitgliedern ein wunderschöner Bildkalender, den die Bundesorganisation der Landsmannschaft Westpreußen für das Jahr 2021 

herausgebracht hat, zugeschickt. Er soll eine kleine Entschädigung sein und unser Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.

Die Übersendung ist ein Dankeschön und soll Zuversicht übermitteln, dass Ihre Landsmannschaft auch in Zukunft nicht nachlassen wird, die Erinnerung an Ost- und Westpreußen im öffentlichen Bewusstsein zu bewahren. Tatsächlich eignet er sich mit seinen Bildern und Texten auch sehr gut, Kultur und Geschichte der Landschaft an der unteren Weichsel ins Gedächtnis zu rufen. 


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Treffen im April geplant

Oldenburg. An unsere Freunde Ostpreußens und Westpreußens in Oldenburg. Noch haben uns die Auswirkungen der augenblicklichen Corona-Pandemie fest im Griff, und es fällt uns schwer, perspektivisch eine Fortsetzung unserer Veranstaltungen zu planen. Aber wir wollen uns nicht in der Untätigkeit verlieren, sondern trotz alledem in die Zukunft schauen. Wir sind abhängig von der Wiedereröffnung der Gastronomie, das heißt unserer Tagungsstätte, weshalb wir ein Vorgehen nur mit unserem Wirt planen werden. Wir sind optimistisch, dass wir, obgleich wir auf die Monate Februar und März verzichten müssen, ganz vorsichtig für den Monat April unsere Veranstaltungen wieder vorbereiten können. Unseren treuen Mitgliedern und Freunden werden wir rechtzeitig Einladungen schicken, und wir bitten alle, die uns wohlgesonnen sind, geduldig abzuwarten und uns auf keinen Fall zu vergessen. Ostpreußen lebt, und wir kommen wieder.

G. Borchers


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Rundschreiben

Bad Oldesloe. Liebe Ost- und Westpreußen, in Bad Oldesloe und Tremsbüttel, wenn wir uns nicht treffen können, will ich versuchen, jeden Monat ein Rundschreiben zu verfassen und ein Thema zu behandeln, wie wir es gewohnt sind. So wollen wir unseren Zusammenhalt nicht verlieren. 

Der Heidedichter Hermann Löns 

Immer wieder stelle ich fest, dass der Heidedichter Hermann Löns in der Literatur nur auf die Lüneburger Heide reduziert wird. Er wurde am 29. August 1866 in Kulm an der Weichsel geboren und machte seine ersten Landschafts- und Tierbeobachtungen in der Tucheler Heide in Westpreußen. Schon früh entstand seine Landschafts- und Liebeslyrik, die er später in der Lüneburger Heide fortsetzte (zum Beispiel „Der kleine Rosengarten“, 1911). Bekannt sind seine Tiergeschichten (wie „Mümmelmann“, 1909) Löns war Jäger, Natur- und Heimatdichter, Naturforscher und Naturschützer. 

Er beschäftigte sich aber auch mit anderen Themen. Dazu gehört ein Roman aus dem Stoff des Dreißigjährigen Krieges. Hermann Löns war Soldat im Ersten Weltkrieg. Am 26. September 1914 ist er bei Reims (Frankreich) gefallen. Sein Grab befindet sich in Mühren an der Oertze in der Lüneburger Heide. Die Löns-Gesellschaft kümmert sich um den Erhalt seines (geistigen) Erbes. Gisela Brauer

Streifzug durch unsere Lyrik

Schwarzenbek. Unsere Januarveranstaltung „Bunter Nachmittag“ musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Deshalb haben wir sie in digitaler Form durchgeführt. 

Es sollte in diesem Jahr ein Streifzug Ost- und Westpreußischer Kunst und Liedgutes und Darbietung von Werken ost- und westpreußischer Künstler sein.

Der 1. Vorsitzende, Peter Gerigk, moderierte durch die Veranstaltung. Es begann mit dem alten ostpreußischen Lied „Es dunkelt schon in der Heide“ Der Dichter des Liedes mag vor über 500 Jahren eine Vision gehabt haben, als er in der vierten Strophe von der Oder sprach, des Schicksalsstroms für uns Vertriebene 1945 und danach. Es geht weiter mit der Ostpreußischen Stampfpolka, einer Volksweise aus Masuren. Marion Lindt trägt danach in ost-preußischer Mundart das Gedicht „Brief an den treulosen Heinrich“ vor. Es folgt ein Volkslied aus Masuren „Ging ein Weiblein Nüsse schütteln“. Alfred Lau trägt dann in seiner unverkennbaren ost-preußischen Mundart vor „Nu aber Schluss“. Marion Lindt folgt in ostpreußischer Mundart mit „Omas Schaff“ und Lau mit „De Brautschau“. 

Freude haben wir an Ännchen von Tharau, das Lied, das fast zur Nationalhymne Ostpreußens geworden wäre. Aus ihrem Buch „Die lustigen Kinderchens“ trägt Marion Lindt Ergötzliches vor. 

Es folgt eine Volksweise über das so köstliche Königsberger Marzipan. Dr. Lau schließt sich an mit dem eindrucksvollen Gedicht „Lob der Heimat“. Und Ruth Geede trägt das Erntewiegenlied vor, „Still mein Hannchen, musst nicht gnarren“. Es folgt das Gedicht „Die Ofenbank“. 

Agnes Miegel, die große ostpreußische Dichterin und wohl größte Balladendichterin spricht ihr großartiges Gedicht „Es war ein Land“. Es folgen drei Märchen vorgetragen von Ruth Geede „Das Märchen vom kleinen Raenmuck und der Elster“, „Das Märchen von den Kurenkähnen" und das „Märchen vom Bernstein und vom Flachs“. Die Veranstaltung klingt aus mit unserem Ostpreußenlied. Fast alle Vorträge werden untermalt mit Bildern aus unserer ostpreußischen Heimat. P.G.