25.04.2024

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05.02.21 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-21 vom 05. Februar 2021

Für Sie gelesen

Konfus und unplausibel

Manche Erzählungen kommen auf lächerliche Weise plakativ daher. Das gilt auch für den Roman „Clan-Land“. Darin entwirft der Verfasser, der prominente Strafverteidiger Burkhard Benecken aus Marl, die Vision eines Deutschland im Jahre 2044, in dem die „Rechtsnationalen“ von der „Null-Toleranz-Partei“ mit eiserner Faust regieren und Muslime derart brutal diskriminieren, dass denen keine andere Wahl bleibt, als sich in zwei von arabischen Clans kontrollierte, abgeschottete „Autonome Zonen“ in Essen und Berlin zurückzuziehen.

Es ist müßig, im Detail auf die kuriosen Schutzbehauptungen einzugehen, mit denen Benecken seinen Lesern weismachen will, dass die Clans gar nicht so kriminell seien, sondern nur zu Sündenböcken abgestempelt würden. Der Autor, der in der Vergangenheit Mitglieder der „Großfamilien“ Rammo, Al-Zein, Miri, Omeirat und Mahmoud vor Gericht vertreten hat, wiederholt quasi seine real gehaltenen Plädoyers. Dabei gerät die Handlung des Buches zum Ende hin immer konfuser. Benecken gelingt es nicht, seine an den Haaren herbeigezogene Story, in der gastfreundlich-edle Clan-Leute auf finster-hinterhältige deutsche Politiker und einen „kultursensiblen“ Anwalt treffen, zu einem auch nur ansatzweise plausiblen Schluss zu bringen.

Wolfgang Kaufmann

Burkhard Benecken: „Clan-Land“, Benevento-Verlag, Salzburg 2020, gebunden, 389 Seiten, 20 Euro



Unheimliche Spaziergänge

Der Berliner Armin Woy nimmt in seinem Stadtführer „Grusel in Berlin“ die Leser mit auf spannende Spaziergänge in die Berliner Vergangenheit. Los geht es am Alexanderplatz, wo sich ein Galgen befand, der in der ersten Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Ganz in der Nähe, an der Franziskaner-Klosterkirche, die heute nur noch eine Ruine ist, spielt die nächste Geschichte. In einer weiteren Geschichte geht es um die grausame Hinrichtung des kurfürstlichen Kammerdieners Lippolt.

Der Autor führt in fünf Stadtbereiche von Mitte bis Kreuzberg, wobei in den Abschnitten jeweils verschiedene Spaziergänge beschrieben werden.

Zum Teil fällt es schwer, den Erzählungen Glauben zu schenken. Einmal, weil sie in märchenhafter Weise erzählt werden, zum anderen aber auch, weil man viele Details eher in der Fabel- und Sagenwelt vermuten würde. Sicher hat der Autor diese Beschreibungen aber auch mit einem Augenzwinkern geschrieben. Alles in allem ist es ein sehr informatives, spannendes und gruseliges Lesevergnügen. Silvia Friedrich

Armin Woy: „Grusel in Berlin“, Elsengold Verlag, Berlin 2020, Taschenbuch, 66 Seiten, 5 Euro