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12.02.21 / Philatelie / Briefmarken zu runden Jahrestagen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-21 vom 12. Februar 2021

Philatelie
Briefmarken zu runden Jahrestagen

Corona erschwert manches, auch die Geschichtspolitik. Große Festakte fallen ebenso der Pandemie zum Opfer wie aufwendige Ausstellungen. Wenigstens hat der Staat noch die Sonderpostwertzeichen, mit denen er deutlich machen kann, was ihm lieb und teuer ist. Seit vorletzten Donnerstag gibt das Bundesministerium der Finanzen die Sonderpostwertzeichen „150. Geburtstag Friedrich Ebert“ und „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ heraus.

Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel zum 150. Geburtstag des SPD-Vorsitzenden und ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert, über den die PAZ in der vorletzten Ausgabe ausführlich berichtete, stammt von Matthias Wittig aus Berlin. Die Briefmarke schmücken die Worte „Demokratie braucht Demokraten“, die Ebert zugeschrieben und als sein politisches Vermächtnis betrachtet werden.

Anlass der Sonderbriefmarke „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein heute im Vatikan konserviertes Dokument. Das weitreichende Edikt wurde im Jahre 321 vom römischen Kaiser Konstantin erlassen und regelte, dass fortan auch Juden in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden konnten. Die Quelle gilt als Beleg dafür, dass Juden mindestens seit damals auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands leben. Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel stammen von Detlef Behr aus Köln. Geschmückt ist die Briefmarke mit den Worten „Chai – Auf das Leben“. Das hebräische Wort „chai“ – das „ch“ gesprochen wie in „lachend“ – bedeutet „lebendig“ und wird auch im jüdischen Alltag in Deutschland häufig verwendet. „LeChaim“, „Auf das Leben“ heißt entsprechend ein klassischer Trinkspruch, der Lebensfreude symbolisiert.E.B.