25.04.2024

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12.02.21 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-21 vom 12. Februar 2021

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bremen

Vorsitzender: Heinrich Lohmann, Geschäftsstelle: Parkstraße 4, 28209 Bremen, Telefon (0421) 3469718

Mitgliedsbeitrag

Bremen – Mit diesem Aquarell „Dünenlandschaft bei Nidden“ des Königsberger Akademieschülers Hans Pluquet, geboren am 15. Oktober 1903 in Wertheim im Kreis Gumbinnen, gestorben am 18. Mai 1981 in Bremen, grüßen wir unsere Mitglieder und Freunde. Das Bild befindet sich in unserer Geschäftsstelle, die leider weiterhin nicht für Besuche geöffnet sein darf. So können wir dort und bei unseren Zusammenkünften auch leider nicht Ihre Beitragszahlungen annehmen. 

In den vergangenen Jahren war es üblich geworden, dass vor allem die Mitglieder unserer Frauengruppe bei der ersten Zusammenkunft im Januar den Beitrag in bar entrichteten. 

Leider muss dieses in diesem 

Jahr entfallen und wir bitten all unsere Mitglieder, den Jahresbeitrag von 40,- EURO für Einzel‑

mitglieder und 55,- EURO für 

Paare per Überweisung zu zahlen. Bankverbindung: 

IBAN DE92 2905 0101 0001 

0805 14. Herzlichen Dank.

Heinrich Lohmann


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Telefon (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Telefon (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Telefon (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Telefon (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Telefon (05901) 2968

Jahresbericht 2020

Oldenburg – Das Jahr 2020 begann ganz normal, um dann ab April „geschlossen“ zu werden. Das Verbot von Veranstaltungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinderte uns daran, unsere Zusammenkünfte abzuhalten. Im September 2020 wagten wir wieder, unter strengen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen zusammenzukommen und Ostpreußens zu gedenken. Wir durften aber nicht singen, deshalb haben wir das Ostpreußenlied verlesen. Aber ab November war wiederum Schluss und so konnten wir nicht einmal eine Adventsfeier veranstalten.

8. Januar 2020: Die Landsmannschaft Ostpreußen und Westpreußen Oldenburg begann das Jahr 2020 mit dem Video „Ostpreußens Schlösser“, der die virtuellen Rekonstruktionsversuche an den zerstörten Schlössern Schlobitten, Schlodien und Friedrichstein in Ostpreußen zeigt, um eine detailgetreue Darstellung am Computer zu ermöglichen. Wir gedachten auch unserer Verstorbenen des vergangenen Jahres (vier Personen) und hörten den Jahresrückblick 2019. 

12. Februar: Professor Siegmund Fröhlich stellte uns sein Buch „Masurische Wortschätze und Familiengeschichten“ vor. Er machte zunächst masurische Wortübungen mit dem Publikum, bevor er seine Geschichten aus dem Buch las, die zweisprachig sind: masurisch und deutsch.

11. März: Forstdirektor Horst Buschalsky berichtete uns von der „Jagd in Ostpreußen einst und heute“. Seine väterlichen Vorfahren kamen aus Ostpreußen und so hatte ihn berufliches und familiäres Interesse zu diesem Vortrag veranlasst. In der Rominter Heide und der Elchniederung hatte sich in Ostpreußen eine große Ursprünglichkeit von Natur und Landschaft bis ins 20. Jahrhundert erhalten, die sich positiv auf die Entwicklung aller Wildarten auswirkte.

In den Monaten April bis August gab es keine Veranstaltungen.

9. September: Wir versuchten nach der Sommerpause einen Wiederanfang mit persönlicher Anmeldung, Begrenzung auf 30 Personen und weiten Abständen in der Sitzordnung. Burghard Gieseler, Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Osterode, Ostpreußen, berichtete von seiner Arbeit für Ostpreußen. Als nach dem Krieg Geborener eines Osteroders fand er seinen Weg in die Kreisgemeinschaft über seine Besuche in der Heimat des Vaters. Er widmet seine Arbeit einem intensiven Austausch mit dem heutigen Osterode und der dortigen Deutschen Minderheit, um auch heute noch das deutsche Kulturgut in Ostpreußen zu pflegen.

14. Oktober: Wir konnten das Erntedankfest nicht wie üblich mit einem Basar von Produkten unserer heimischen Ernte feiern. Kurzen Textbeiträgen zum Erntedank schloss eine Lesung der Kammerschauspielerin Elfi Hoppe an, gebürtig aus Labiau, Ostpreußen, heute Oldenburg. Sie las uns Erzählungen aus ihrem Buch 

„Marthelchen“, in dem sie Kurzgeschichten über Erlebtes mit ihrer Tante Martha – „Marthelchen“ – aufgeschrieben hatte. Sie hatte von ihrer Tante die ostpreußische Mundart erlernt und so las sie diese Geschichten auch in Mundart. Verständlich für jedermann und kurzweilig vorgetragen schuf sie eine ostpreußische Atmosphäre, auch ohne Lieder, die uns an die Heimat erinnerten.

Zusammenfassung und Statistisches: Unsere fünf Veranstaltungen wurden im Durchschnitt von 32 Personen besucht, womit wir zufrieden sein können. Mit ost- oder westpreußischen Themen erreichen wir hin und wieder Personen, die nicht regelmäßig kommen. Da wir nur noch die einzige Gruppe in Oldenburg sind, die die kulturellen Interessen Ost- und West-preußens vertritt, wollen wir auch weiterhin das Kulturgut und Brauchtum unserer Heimat in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen. Wir versenden unsere Programme zweimal im Jahr, im Jahr 2020 zusätzlich ein Schreiben im Mai. 

Fünf Mitglieder unserer Gruppe sind im Jahr 2020 verstorben.

Wir erheben keinen Mitgliederbeitrag, sondern leben von freiwilligen Spenden, sowie unserer Tellersammlung oder den Basaren. Die Kasse wurde von Frau A. Neumann geführt und von Herrn J. Neumann geprüft. Sie ist für das Jahr 2020 abgeschlossen. Wir sind Mitglied im „Landesverband Niedersachsen der Landsmannschaft Ostpreußen“ und der Agnes-Miegel-Gesellschaft, Bad Nenndorf. 

Gisela Borchers


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Jürgen Zauner , Stellv. Vorsitzende: Klaus-Arno Lemke und Dr. Bärbel Beutner, Schriftführerin: Dr. Bärbel Beutner Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037. Fax (02964)945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Neue Broschüre

Landesgruppe – Zwischen Verzweiflung und Hoffnung

Anlässlich des Gedenkens an die Bombardierung Königsbergs erscheint ein Vortrag Professor Wladimir Gilmanovs als Broschüre.

In einer Zeit, die eine Schwelle überschreitet und einer neuen Ordnung zuneigt, gibt es viele Stimmen, die warnen oder verkünden. Eine Stimme darf man nicht überhören: Es ist die Stimme von Wladimir Gilmanov, der an der Baltischen Föderalen Immanuel-Kant-Universität in Königsberg lehrt und als profunder Kenner der ostpreußischen Geistesgeschichte hervorgetreten ist. Er hat sich am 30. August 2019 in einem Vortrag grundsätzliche Gedanken gemacht in Zusammenhang mit der zweifachen Bombardierung Königsbergs im August 1944. Unter dem Bombenhagel der britischen Lancaster Bomber, die unter Verletzung des schwedischen Luftraumes eingeflogen waren, verglühte ein großer Teil der ostpreußischen Landeshauptstadt: Über 40 Prozent des Stadtgebietes wurden zerstört und mehr als 5000 Personen verloren ihr Leben.

Für Wladimir Gilmanov ist dieser gezielte Zerstörungsakt „eine Apokalypse durch menschliche Hand“, und er ordnet das Geschehen ein in die weiteren Zerstörungsakte des 20. Jahrhunderts. Insbesondere Königsberg mit seinem Philosophen Kant und seinem grausamen Schicksal am Ende des Zweiten Weltkriegs erscheint ihm als Ausgangspunkt seiner Überlegungen besonders geeignet. So entwickelt er von hier aus eine umfassende Perspektive, der er die Bezeichnung „Zwischen Verzweiflung und Hoffnung“ gibt. Unter diesem Blickwinkel gewinnt der Vortrag die Konturen eines nahezu endzeitlichen Appells an die Vernunft des Menschen, denn es liegt an ihm, der „subjektorientierten Ontologie“ zu entrinnen und eine dem Zerstörerischen abgewandte „Denkkultur“ zu gewinnen. 

Die einzige Antwort auf die uns bedrängende Krise, und hier folgt Gilmanov seinem Leitbild Kant, ist die Erlangung einer „essentiellen Freiheit“. Nur so kommen wir aus der „Spirale zentrifugaler Entfremdungsdynamik“ heraus. Das aber bedeutet im Gegensatz zu dem von der Politik geforderten Wachstum bewusste Selbstbeschränkung: „Freiheit ohne Selbstbeschränkung, ohne Rücksicht auf die vom moralischen Gesetz gesetzten Grenzen endet mit blindem Amoklauf zum berauschenden Konsum, was zwangsläufig zur Sinnentleerung, Frustration und Entfremdung führt“. Damit gelangt der Vortragende zum Schluss, „dass der einzige denkbare Widerstand gegen die moderne Krise des Überlebens im Mut zum wahren Menschsein besteht“.

Sind das die Worte eines realitätsfremden Schwarmgeistes? Wladimir Gilmanov verweist in diesem Zusammenhang auf das rationale Vermögen des Menschen, das ebenso wie dessen Destruktivität eine Realität ist. Und Wladimir Gilmanov schwebt nicht nur in Kantischen Sphären, sondern er kann auch sehr realistische Schlussfolgerungen ziehen: „Wenn die in den 90er Jahren erklärte strategische Partnerschaft zwischen den beiden Völkern [Russen und Deutschen] nicht neu aufgenommen … wird, dann kann die ganze Weltarchitektur endgültig zusammenbrechen, entweder in dem letzten vernichtenden Weltkrieg oder in einem anderen Selbstvernichtungsprozess“.

Die Gedanken Wladimir Gilmanovs sind von kühner Unabhängigkeit; sie haben ein derartiges Gewicht, dass wir an ihnen nicht vorbeigehen können. 

Es ist der Landsmannschaft Ostpreußen/Landesgruppe NRW daher zu danken, dass sie diesen Vortrag in einer ansprechenden Broschüre, die einen sorgfältig ausgewählten Bildteil und auch eine russische Übersetzung enthält, einem größeren Leserkreis zugänglich gemacht hat. Es ist zu hoffen, dass diese Broschüre in unserer „todeskranken Gegenwart“, wie sie der Vortrag diagnostiziert, nicht nur auf ein weites Interesse stößt, sondern auch, wie die zahlreichen Schriften und Vorträge Wladimir Gilmanovs, eine Brücke zwischen Deutschen und Russen schlägt. Walter T. Rix

Der Vortrag kann als Video unter folgender Internetadresse angesehen werden: www.youtube.com/watch?v=nfEumpfgUtI


Sachsen-Anhalt

Vorsitzender: Michael Gründling, Große Brauhausstraße 1, 06108 Halle, Tel. privat (0345)2080680

Trauer um Sigrid Krüger

Dessau-Roßlau – Sigrid Krüger  hatte nach der politischen Wende in Dessau unsere Kreisgruppe aufgebaut. Sie war bis ins hohe Alter sehr aktiv. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke. 

Wir werden ihr Andenken bewahren und in ihrem Sinne unsere Arbeit für die Ost - und Westpreußen in unserer Region fortsetzen. 

Im Namen der Kreisgruppe Dessau-Roßlau, im Landesverband Sachsen-Anhalt Siegfried Rupietta