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12.02.21 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-21 vom 12. Februar 2021

Leserforum

Häuptlinge in US-Armee

Zu: Indianer für die Konföderierten im Bürgerkrieg (Nr. 3)

Es ist erfreulich, dass der Autor diese historischen Fakten (über Indianer in der US-Armee, d. Red.) einmal thematisiert hat, denn in nahezu allen Publikationen zum amerikanischen Bürgerkrieg der Jahre 1861 bis 1865 ist davon kaum die Rede. Gelegentlich wird erwähnt, dass in der Armee der Nordstaaten auch schwarze Soldaten kämpften, aber einen Hinweis auf teilnehmende Ureinwohner findet man fast nirgendwo. 

Was den in Ihrem Beitrag erwähnten Cherokee-Häuptling Stand Watie angeht, so ist es richtig, dass er als einziger Indianer während des Bürgerkrieges zum General (der Konföderiertenarmee) ernannt wurde. Allerdings gab es kurz darauf auch einen indigenen General in den Nordstaaten. Dabei handelte es sich um Ely S. Parker, Häuptling eines Stammes der Seneca-Indianer. Er war seit 1863 zunächst Hauptmann einer Freiwilligen-Truppe, 1864 wurde er Oberstleutnant in der regulären Unionsarmee und diente dem neu ernannten Oberbefehlshaber, General Ulysses S. Grant, als Adjutant. Kurz nach dem Krieg 1865 beförderte Grant ihn zum Oberst und Brevet-Brigadegeneral. 

Den Brevet-Rang gab es in vielen englischsprachigen Streitkräften, er wurde temporär vergeben (Dienstgrad auf Zeit, Titularrang), so für den Verlauf eines Krieges oder auch nur einer speziellen militärischen Operation und häufig nach dem Eintritt in den Ruhestand. Parker blieb dann noch Grants Adjutant, bis dieser 1869 zum Präsidenten der USA gewählt wurde.

Der erste indianische General auf nordamerikanischem Boden allerdings war der Shawnee-Häuptling Tecumseh. Er schloss sich im britisch-amerikanischen Krieg von 1812 bis 1814 der Armee der Briten an, die ihn zum Brigadegeneral ernannten. Als solcher fiel er im Oktober 1813 in der Schlacht an der Themse im kanadischen Ontario. Der Nachfolger Grants als Oberbefehlshaber der US-Armee, General Sherman, führte übrigens neben seinem englischen Vornamen William als zweiten Vornamen Tecumseh, den ihm sein Vater aus Verehrung für den Indianer-Häuptling gegeben hatte.

Wolfgang Reith, Neuss






Offene Diskussionen

Zu: Schicksalsjahr für die AfD (Nr. 2) 

Bezüglich der „Querdenken-Bewegung“ wird gesagt, dass laut Umfrage große Teile dieser diffusen Protestbewegung ohnehin eher den Grünen und Linken nahestehen. Dies ist sicherlich nicht richtig. Der größte Teil der „Querdenken-Bewegung“ steht gerade nicht den Grünen und Linken nahe und es ist auch keine diffuse Protestbewegung. Es sind größtenteils 

30- bis 60-jährige, ja sogar 70- bis 80-jährige Menschen in dieser Bewegung versammelt, die meisten aus der Mitte der Gesellschaft.

Wenn man innerhalb dieser „Querdenken-Demos“ auch Yoga-Tänzer, Regenbogen- und Peace-Fahnen sieht, so ist dies doch nur ein Zeichen für eine offene Gesellschaft. Und auch Diskussionen mit Rechtsextremisten dürfen nicht ausgeschlossen sein und dies einer negativen Bedeutung gleichgesetzt werden, denn auch mit diesen Gruppen sollte der Dialog geführt werden. 

Margarethe Wolf, Neu-Isenburg 






Statistische (Un-)Wahrheit

Zu: Selber Schuld (Nr. 2)

Mit der durch Corona ausgelösten Pandemie lernen wir immer neue Zahlendefinitionen kennen. Aber ich verstehe nicht, warum die keiner hinterfragt. Da ist zum Beispiel die Sieben-Tage-Inzidenz. Übersteigt die 50, so beginnen harte Maßnahmen, wird die 200 überschritten, kann die Bewegungsfreiheit auf einen Umkreis von 15 Kilometern eingeschränkt werden.

50 und 200, das sind auf den ersten Blick beachtlich wirkende Zahlen. Aber diese stehen in Bezug zu einer Grundgesamtheit aus 100.000 Individuen. Und da sollte jeder Mensch, der die Grundrechenarten beherrscht, in der Lage sein, das in Prozent umzurechnen. Wenn 0,05 Prozent einer Bevölkerung innerhalb einer Woche einen positiven Test haben, beginnen die harten Maßnahmen, wenn 0,2 Prozent erreicht sind, darf man nur noch im Umkreis von 15 Kilometern unterwegs sein. 

Fakt ist, alle die positiv getestet wurden, werden durch Quarantäne aus dem Verkehr gezogen, ebenso viele Kontaktpersonen. Die können schon mal andere kaum noch anstecken. Wenn man sich ansieht, in welchem Umkreis sich die meisten Menschen bewegen, überschreiten viele den 15-Kilometer-Radius kaum. Es stellt sich daher die Frage, welchen Nutzen diese Maßnahme hat.

Das gilt auch für andere Dinge, wie die Maske. Wäre die so wirksam, hätte es doch zum Jahresende 2020 nicht den Anstieg geben dürfen. Es muss daher andere Ursachen geben, die man bisher sträflich vernachlässigt hat, wie die Unterstützung des Immunsystems mit Mikronährstoffen. Es ist sogar schulmedizinisch anerkannt, dass es da Mangel gibt, so beim Vitamin D. 

Wer nicht mehr aus dem Altenheim herauskommt oder sich nur in Wohnungen, Autos und Fabriken, Geschäften oder Büros aufhält, dem fehlt die Erzeugung von Vitamin D durch die Sommersonne. Wenn dann noch andere Faktoren hinzukommen, führt das zu einer Schwächung des Immunsystems, und das dürfte erklären, warum Bewohner von Altenheimen so gefährdet sind.

Was würde die Sieben-Tage-Inzidenz für frühere Grippewellen bedeuten? Grippe kann bei schweren Wellen bis zu 20 Prozent der Bevölkerung erreichen, was zu regional viel stärkeren Hotspots führen kann. Also kann Grippe in Deutschland eine Welleninzidenz von 20.000 erreichen. Bei Grippe liegen aber alle mindestens eine Woche im Bett mit Fieber und anderen Symptomen. 

Von denen, die positiv auf Corona-Gene getestet wurden, sitzt die Mehrzahl danach zwei Wochen lang ohne Symptome zu Hause herum. In den ersten 13 Wochen eines Jahres wütet die Grippe am stärksten. Bezogen auf diese Zeit gibt es eine durchschnittliche Sieben-Tage-Inzidenz von bis zu 1540. Da aber so eine Welle niedriger beginnt und einen höheren Scheitelpunkt hat, sind bis zu 6000 denkbar. Das als so gefährlich angesehene Coronavirus hat in Deutschland noch nirgendwo die 1000 erreicht. Dann wäre ein Prozent einer Bevölkerung in einer Woche positiv getestet, in 13 Wochen 13 Prozent. Von der Zahl her entspricht das einer stärkeren Grippewelle. Von der Praxis her, wie viele Leute Symptome haben, bleibt das aber weit dahinter zurück. 

Auch viele andere Zahlen, mit denen Panik erzeugt wird, sind wissenschaftlich nicht brauchbar, weil wichtige Zusammenhänge fehlen, wie etwa der Vergleich mit den Entwicklungen der letzten zehn oder 20 Jahre oder die Entwicklung der Einwohnerzahl und der Altersgruppen in einer Bevölkerung, die akut in der Tendenz jedes Jahr die Zahl der Todesfälle ansteigen lassen. Gute Statistik würde das beachten und die Daten um diese Faktoren bereinigen, um zu erkennen, ob es Sterbezahlen gibt, die pandemisch deutlich über der ohne Corona zu erwartenden Anzahl der Verstorbenen liegen. 

Felix Staratschek, Radevormwald






Korrektur

Zu: Zwei alte Postkarten (Nr. 3) 

Den PAZ-Lesern wurden auf zwei alten Postkarten höchst erinnerungswürdige Motive der Städte Tapiau und Pillkallen vorgestellt. Leider ist dabei die geographische Zuordnung gleich in beiden Fällen danebengeraten. Tapiau liegt doch ebenfalls am Pregel und damit östlich und nicht südlich von Königsberg. Bei Pillkallen sieht es ähnlich aus. Dieser 1938 in Schloßberg umgetaufte Ort liegt nordöstlich von Gumbinnen und somit fernab der Verbindungslinie von Tilsit nach Insterburg.

Dr. Siegfried Dittrich, Hamm