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19.02.21 / Geschichte / Mit einem Schlag endete die Kooperation / Bis zur Islamischen Revolution hat Washington das iranische Atomprogramm unterstützt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-21 vom 19. Februar 2021

Geschichte
Mit einem Schlag endete die Kooperation
Bis zur Islamischen Revolution hat Washington das iranische Atomprogramm unterstützt

Bis zur Islamischen Revolution von 1979, die zum Sturz von Schah Reza Pahlavi führte, unterstützten die USA das Atomprogramm des Iran nach Kräften. 1959 schenkte US-Präsident Dwight D. Eisenhower der Universität von Teheran einen ersten Forschungsreaktor. Dem folgte 1967 der Fünf-Megawatt-Leichtwasserreaktor, der an das Tehran Nuclear Research Center ging. 

Unter dem Schah ratifizierte der Iran auch den Atomwaffensperrvertrag. Hierdurch verpflichtete sich das Land zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Für Reza Pahlawi war Erdöl schon damals eine wertvolle Ressource, obwohl der Iran über enorme Mengen davon verfügte. So sagte der Monarch im März 1974: „Wir werden so rasch wie möglich die Atomenergie und alternative Energiequellen nutzen, um Öl für die Herstellung chemischer und petrochemischer Produkte zu reservieren. Wir sollten Öl, diese kostbare Substanz, nicht einfach als gewöhnlichen Brennstoff verwenden.“

Im Jahr darauf unterzeichnete der US-Außenminister Henry Kissinger das „National Security Decision Memorandum 292“ bezüglich der amerikanisch-iranischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Nukleartechnologie. Darin hieß es, dass die USA kerntechnische Ausrüstung im Wert von sechs Milliarden US-Dollar an den Golfstaat zu liefern beabsichtigen. 

1976 bot Washington dem Schah-Regime sogar noch an, eine Anlage zur Herstellung von Plutonium zu erwerben. Dieses Element eignet sich besonders gut für den Bau von Atombomben. Das war dann wohl auch der Grund dafür, dass Präsident Gerald Ford die Offerte rückgängig machen ließ.

Wenig später waren in Teheran die Mullahs an der Macht. Damit endete mit einem Schlag die nukleare Kooperation zwischen dem Iran und den USA. Seitdem bemühen sich die USA stattdessen im Bunde mit Israel, das iranische Atomprogramm zu sabotieren. Dabei bedienen sie sich vor allen zweier Methoden: Computersabotage und gezielte Liquidierung von Wissenschaftlern. So starb am 27. November 2020 der angebliche „Vater der iranischen Atombombe“ Mohsen Fachrisadeh bei einem Attentat. Vorher waren schon die Nuklearforscher Massud Ali-Mohammadi, Madschid Schahriari, Dariusch Rezaie und Mostafa Ahmadi Roschan Mordanschlägen zum Opfer gefallen, hinter denen augenscheinlich die Vereinigten Staaten und Israel steckten. 

Die Tötung von Fachrisadeh brachte dann allerdings das Fass zum Überlaufen und führte direkt zu dem Beschluss des Teheraner Parlaments vom Ende vorigen Jahres, wieder mit der Produktion von theoretisch auch waffenfähigem Uran zu beginnen.W.K.