18.04.2024

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19.02.21 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-21 vom 19. Februar 2021

Für Sie gelesen

Griff nach der Weltherrschaft

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verstärkt massiv ihre Unter-wanderung und Beeinflussung des Westens. Sie will die führende Welt-macht werden. Ihre Erfolge dabei sind wesentlich größer, als man glaubt. Erstmals beweisen das die anerkannten China-Experten Clive Hamilton und Mareike Ohlberg in ihrem Buch „Die lautlose Eroberung“ anhand unzähliger Beispiele, sehr vieler KPCh-Dokumente sowie westlicher Erkenntnisse. Symptomatisch für Pekings Machthaber sei das Verbot jeglicher Kritik und das Totschweigen des Schicksals Hongkongs sowie Taiwans. Zugleich werde China in Form der KPCh als Vorbild für alle Völker hochgelobt. 

Man erwarte „ausgewogene“ Berichterstattung, hören westliche Korrespondenten beim Visumantrag in Peking. Dieses Wohlverhalten werde oft eingehalten, um den Zugang zu China nicht zu verlieren. Namhafte West-Blätter verbreiteten als Beilage die „China Watch“, hinter der sich indes die KPCh-Auslandspropaganda verberge. Der Londoner „Daily Telegraph“ erhalte dafür jährlich 750.000 Pfund. 

An westlichen Universitäten vermittelten Konfuzius-Institute Sprache und Kultur Chinas, primär aber propagierten sie die KPCh, würden sie doch zur Hälfte von Peking finanziert und existierten zu dessen Bedingungen. Um zur Forschung nach China einreisen zu dürfen, zeigten sich manche Universitäten leider nicht der Freiheit von Lehre und Forschung verpflichtet. Bedenklich sei, dass einige sogar Chinas Wissenschaftler zu gemeinsamen Forschungsobjekten mit militärischem Nutzen einladen. 

Erfolgreich in der Wirtschaft

Erfolgreichstes Vorgehen biete der chinesische Markt, ein Magnet für ausländische Unternehmen. Deren Abhängigkeit setze Peking auch als Waffe ein. Kanzlerin Merkel habe kürzlich ein Gesetz abgelehnt aus Furcht vor der Verdrängung der deutschen Autoindustrie. Die Wirtschaft auch anderer Länder fürchte, Kritik ihrer Regierung wirke sich negativ auf ihre Geschäfte aus. Dass dabei führende Industrie-Bosse oft jegliche Würde vermissen lassen, sei beschämend. 

Überaus skeptisch werten die Autoren Pekings Seidenstraße, bei der die Chinesen in westliche Häfen investiere und dabei die Kontrolle über kritische Infrastrukturen anstreben. China sei bereits Miteigentümer der Häfen Rotterdam, Antwerpen und Piräus. 

Zur Spionage setze die KPCh überaus viel Geld ein. Sexuelle Verführungen erwiesen sich schon oft als erfolgreiches Mittel zur Erpressung. Westliche Abwehrstellen schätzen die Zahl der Peking-Agenten allein in Brüssel auf rund 250. 

Abschließend fordern die Autoren nachdrücklich den Westen zur sehr notwendiger Verstärkung seiner Widerstandskraft auf, wenn er die Neuordnung der Welt durch die KPCh überleben will. 

Ein Buch, dem man wirklich eine möglichst große Verbreitung wünscht.

Friedrich-Wilhelm Schlomann

Clive Hamilton / Mareike Ohlberg: „Die lautlose Eroberung“, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2020, gebunden, 495 Seiten, 26 Euro