27.04.2024

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26.02.21 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-21 vom 26. Februar 2021

Für Sie gelesen

Fakten teils unkorrekt 

Über den Untergang des barocken Dresden infolge der anglo-amerikanischen Luftangriffe vom Februar 1945 ist schon sehr viel, aber gleichzeitig auch recht Kontroverses geschrieben worden. Deshalb bleiben bis heute Fragen offen. War das Bombardement ein Kriegsverbrechen der Alliierten? Wie viele Menschen – Einwohner der Stadt und Flüchtlinge aus den Ostgebieten – kamen damals wirklich ums Leben? Gab es Tieffliegerangriffe auf Zivilisten? 

Ein Autor, der sich in all diesen heftig umstrittenen Punkten kaum zu positionieren wagt oder aber strikt dem Mainstream folgt, ist der britische Literaturkritiker (!) Sinclair McKay. Sein Buch „Die Nacht, als das Feuer kam“ umschifft sämtliche problematische Themen und versucht stattdessen, das gewaltsame Ende von „Elbflorenz“ anhand zahlreicher Einzelschicksale beziehungsweise aus der Perspektive ganz unterschiedlicher Protagonisten zu schildern. Von einem „Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung“ kann man deswegen jedoch trotzdem nicht sprechen, obwohl der Verlag genau dies tut. Dazu sind die Erzählstränge zu verworren und der Stil sehr viel weniger gewandt, als man das von einem literarischen Experten erwarten darf. Außerdem werden auch die historischen Fakten zum Luftkrieg zwischen 1939 und 1945 teilweise unkorrekt präsentiert. 

Wolfgang Kaufmann

Sinclair McKay: „Die Nacht, als das Feuer kam. Dresden 1945“, Goldmann Verlag, München 2020, gebunden, 559 Seiten, 22 Euro





In guter alter Tradition

Im Jahr 1830 gab der Verlagsbuchhändler Carl Ludwig Rautenberg seinen ersten illustrierten Familienkalender „Der redliche Altpreuße“ heraus, dessen Ziel es war, den Menschen Rat in allen Lebenslagen im Sinne Immanuel Kants zu geben. „Der redliche Ostpreuße“, wie er später hieß, erscheint seit 1951 unter diesem Titel. 

Die aktuelle Ausgabe enthält neben einem Kalendarium Beiträge von großen Dichtern wie Johann Christoph Gottsched, E.T.A. Hoffmann, Matthias Claudius und Agnes Miegel. Die langjährige „Mutter des Ostpreußenblatts“, Ruth Geede, kommt ebenfalls zu Wort. Die Herausgeberin Silke Osman führt im Vorwort zur 72. Ausgabe in das Thema des diesjährigen „Redlichen“ ein, wie die Ostpreußen ihn liebevoll nannten. Er steht unter dem Motto „Liebe“. 

Osman, die über einen reichen Fundus an Wissen über Ostpreußen verfügt, stellt bedeutende Ostpreußen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Musik vor. Fotos und Zeichnungen runden den Lesegenuss ab. 

Manuela Rosenthal-Kappi

Silke Osman (Hg.): „Der redliche Ostpreuße. Ein Kalenderbuch für 2021“, Rautenberg Verlag, Würzburg 2020, 72./185. Jahrgang, broschiert, 154 Seiten, 9,95 Euro