27.04.2024

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Folge 12-21 vom 26. März 2021 / Gerhard Richter / „Birkenau“ jetzt in Berlin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12/21 vom 26. März 2021

Gerhard Richter
„Birkenau“ jetzt in Berlin

Der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist ein kleines Husarenstück geglückt. Sie erhält ein Konvolut von über 100 Werken von Gerhard Richter, dessen Kunstwerke weltweit die höchsten Auktionspreise eines lebenden Künstlers erzielen. Unter den Gemälden, die nach Berlin ziehen sollen, befindet sich auch der vierteilige „Birkenau“-Zyklus, den Richter als eines seiner Hauptwerke bezeichnet und an dem sogar das New Yorker Metropolitan Museum interessiert war. Richter ließ sie nicht verkaufen, denn er will, dass der aus vier großformatigen, abstrakten Bildern bestehende Zyklus aus dem Jahr 2014, auf denen er schwarz-weiße Originalfotos vom KZ mit farbigen Schlieren nahezu unkenntlich gemacht hat, in Deutschland verbleibt. 

Für die Richter-Werke soll im neuen „Museum des 20. Jahrhunderts“ am Kulturforum ein eigener Raum im Obergeschoss eingerichtet werden. Bis zur für 2026 vorgesehenen Fertigstellung des noch im Bau befindlichen Hauses sollen die Bilder von 2023 an in der benachbarten Neuen Nationalgalerie ausgestellt werden. Der „Birkenau“-Zyklus ist bereits jetzt bis zum 3. Oktober in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel unter dem Titel „Reflexionen über Malerei“ zu sehen.

Der Zyklus basiert auf vier Fotografien, die 1944 von einem Häftling in Auschwitz-Birkenau heimlich aufgenommen wurden. Richter malte die Fotografien auf vier Leinwände. Als das nicht funktionierte, begann er, sie dann nach und nach zu übermalen. Die dabei entstandenen abstrakten Bilder bewegen sich damit in einem Zwischenraum von Zeigen und Nicht-Zeigen, von Dokumentieren und Erinnern. Eintrittskarten können ausschließlich online unter www.smb.museum/tickets gebucht werden.tws