Videostudium in Luzern, Studienstiftung des deutschen Volkes, Kölner Medienkunsthochschule, erste Dokumentarfilme. Die Karriere von Elke Margarete Lehrenkrauss ließ sich gut an. Staatliche Förderung von fast 80.000 Euro gab es für die Produktion von „Lovemobil“, eine Dokumentation über das Leben von Prostituierten, die ihre Kundschaft in Wohnmobilen empfangen. Ausgezeichnet wurde das Werk mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis, es war in der engeren Wahl für den Deutschen Filmpreis und nominiert für den Grimme-Preis. Nun stellte sich heraus, dass der Filmemacherin die Regeln des Metiers Dokumentation offenbar nicht so recht vertraut sind. Nahezu alle Personen, die in „Lovemobil“ gezeigt werden, sind Darsteller, die angebliche Wirklichkeit ist inszeniert. Lehrenkrauss meinte dazu, sie habe nichts verfälscht, sondern auf diese Weise „eine viel authentischere Realität“ geschaffen. Eine Sichtweise, die seinerzeit wohl auch den „Spiegel-Reportagen“ von Claas Relotius zugrunde lag. E.L.