Helmut Bley, 86 Jahre alt, emeritierter Professor und ausgewiesener Afrika-Historiker, hat sich seit Langem sehr kritisch mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinandergesetzt. Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ sollte er nun in Hannover einen Vortrag halten, Titel: „Kolonialgeschichte von Afrikanerinnen und Afrikanern her denken“. Wie die „taz“ berichtet, gefiel der „Initiative für Diskriminierungssensibilität und Rassismuskritik“ (IDiRa) aber nicht, dass sich „ausgerechnet ein weißer Mann“ mit dem Thema beschäftigt. Svea Ostermeier von IDiRa vertritt die Ansicht, „wenn es explizit um schwarze Geschichte“ gehe, sollten „vorrangig schwarze Menschen zu Wort“ kommen. Überdies habe ihr und ihren Kolleginnen bei Gesprächen im Vorfeld „Körperhaltung und Wortwahl“ des Professors nicht gefallen. Die Stadt Hannover sagte die Veranstaltung daraufhin ab. Bley bezeichnet das Ganze als „massive Zensurbewegung“, die „nur Betroffene“ für berechtigt halte, über ein Problem zu sprechen. E.L.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-21 vom 09. April 2021
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