26.04.2024

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Folge 15-21 vom 16. April 2021 / Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-21 vom 16. April 2021

Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Wiedersehen

Altmühlfranken. Freitag, 23. April: „heimatliches Wiedersehen“. Sollte die Gastronomie noch nicht geöffnet haben, sind wir auf der komfortablen Hofstelle unserer Mitglieder, der Eheleute Loos-Klischat, im ländlichen Sausenhofen willkommen, wo die landsmannschaftliche Gemeinschaft uneingeschränkt gepflegt werden kann. 

Jürgen Danowski

Herbert Brust

Hof. Prominenter des Monats: Herbert Brust, der am 17. April 1900 am Königsberger Schlossteich geboren wurde, war Dirigent und Komponist.

Mit 14 Jahren entdeckte er seine Liebe zum Orgelspiel. Er arbeitete bereits als Jugendlicher als stellvertretender Organist im Königsberger Dom, studierte Musik an der Hochschule in Berlin, und heiratete 1924 seine Jugendliebe Edith, mit der er zwei Söhne hatte.

Herbert Brust widmete sich in der Vorkriegszeit freiberuflich seinem künstlerischen Schaffen in Neukuhren, Kreis Fischhausen. Unter anderem vertonte er Texte von Simon Dach und Agnes Miegel. Eine Berufung als Professor nach Frankfurt am Main 1939 lehnte er ab. 1941 musste er zur Wehrmacht. 

Nach dem Krieg brauchte er lange, bis er den Verlust der Heimat verwunden hatte und er wieder neue Kompositionen vorlegen konnte. Bis zu seiner Pensionierung 1965 wirkte er in Bremerhaven als Musiklehrer an zwei Gymnasien, darunter der Humboldt-Oberschule sowie als Organist an der Kirche in Schiffdorf. Er starb am 26. Juni 1968 und hinterließ 

96 Werke. 

Unsterblichkeit erlangte er durch den Schlusschor seines „Oratorium Ostpreußenland“. Durch die Zusammenarbeit mit dem jungen Erich Hannighofer (1908-1945) entstand das Lied „Land der dunklen Wälder“, das zur Ostpreußenhymne wurde. Erstmals wurde es Anfang 1933 im Königsberger Rundfunk gesendet.

Nach der Vertreibung wurde das Werk zum Inbegriff der verlorenen ostpreußischen Heimat und zum festen ostpreußischen Kulturgut. „Land der dunklen Wälder und kristall'nen Seen, über weite Felder lichte Wunder geh´n ….“ 

Jutta Starosta


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Rundbrief April 2021 

Bad Oldesloe und Tremsbüttel. Im März mussten wir von Erna Drescher Abschied nehmen. Ich habe dem jungen Paar, mit dem sie in Kontakt war, geschrieben, dass auch wir Ost- und Westpreußen unsere Frau Drescher in guter Erinnerung behalten werden. 

Frühlingszeit ist Reisezeit! Und da denken wir an die schönen Tagesfahrten, die Herr Baltrusch viele Jahre für unsere Gruppe organisierte. Als Beispiele erwähne ich die Schiffsreise mit dem historischen Raddampfer „Freya“, dann die Bus-Reise in das Städtchen Havelberg in Sachsen-Anhalt mit dem Dom auf dem Domberg und der entzückenden Altstadt. 

Ein besonderes Erlebnis war die Fahrt mit dem historischen Eisbrecher „Stettin“ von Kiel nach Rostock. Der Eisbrecher ist ein Arbeitsschiff, wurde in den dreißiger Jahren in Stettin gebaut und war zuerst dort eingesetzt. Der Eisbrecher „Stettin“ wird von einem privaten Verein betrieben. 

Wir waren ab Kiel auf der Ostsee den ganzen Tag unterwegs und erlebten auf diese Weise unterschiedliche Wetterregionen. 

Nun hat uns Brigitte Profé, Vorsitzende der Ost- und Westpreußengruppe in Neumünster, eingeladen zu ihrer Phantasiereise mit Amerikanern und Hamburgern, die unser schönes Schleswig-Holstein kennenlernen wollen. Gisela Brauer

Wer eine Reise tut, der kann schon was erleben! Ja, ein Ausflug mit Dampferfahrt und Landgang ist angesagt. In der kleinen unterhaltsamen Rätselgeschichte finden Sie einige Leckereien versteckt – Viel Spaß!

Also rein in den Bus, mit Maske versteht sich. Ein zusammengewürfeltes Völkchen, stelle ich fest. Ostpreußische Laute vernehme ich. Kopenhagener, Amerikaner, Hamburger und Kieler sind dabei. Alle wollen unser schönes Schleswig-Holstein kennenlernen.

Schon bei der Begrüßung gibt es viele Informationen und Spekulatius. Wir sollen während der Fahrt auf unseren Plätzchen bleiben und nicht Rumkugeln! Mit wachsamen Ochsenaugen und hellen Schweinsohren verfolgen wir die Ansage. Es geht nicht in den Heidesand, sondern zum Nord-Ostsee-Kanal, eben eine kleine Dampferfahrt ohne Donauwellen, also eine ruhige Fahrt. Uns schlagen auch keine Windbeutel entgegen, geraten auch in keinen Apfelstrudel und müssen auch nicht um unsere Schillerlocken fürchten. Oben an Deck sollen wir auf Bienenstiche achten.

Landgang ist angesagt. Es geht über Pflastersteine und kleine Dominosteine zum Marktplatz, dort soll der Arme Ritter stehen – braun wie ein Honigkuchen. Es riecht nach gebackenen Waffeln oder sind es Purzel?

Wir gehen weiter und entdecken „Café Königsberg“ am Baumkuchen Weg. Eine Spezialität des Hauses soll der Glumskuchen sein. Ich mag lieber Frankfurter Kranz. Die Auswahl an Torten und Kuchen ist groß, das haben wir nicht vermutet. Wir nehmen draußen ein Plätzchen ein und ruhen unsere Liebesknochen aus und lassen uns vom Thorner Kathrinchen bedienen. Sie schlägt Schwarzwälder Kirschtorte vor oder etwas ohne Schmand zum Beispiel Sandkuchen, Schnecken oder Marmorkuchen.

Wir hören Musik aus der Kugel von Mozart, dabei denke ich an die Elisen-Lebkuchen – so etwas an Nostalgie! Zufällig treffe ich Berliner Bekannte. Vor Freude gibt es einen großen Schaumkuss auf die rechte Wange, einen kleinen Schaumkuss auf die linke Wange. Sie schenken mir einen Pfannkuchen – tolle Geste! Was sehen meinen Augen? Läuft da nicht ein „Kalter Hund“ über den Marktplatz?? -

Für die Heimreise kaufe ich noch etwas Spritzgebäck oder lieber Stangen des Salzes? Unser Damenkränzchen hinterlässt kaum Krümeltortenreste! So begeben wir uns langsam durch den Stollen auf die Heimreise. So gegen Abend, es ist noch hell, können wir keine Zimtsterne am Himmel sehen.

Es war ein interessanter Ausflug. Mein Mohrenkopf raucht und nun „Gute Nacht“ mit dem Apfel im Schlafrock. 

Ich werde von den ostpreußischen Gründonnerstagskringeln träumen. Brigitte Profé