28.03.2024

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Folge 18-21 vom 07. Mai 2021 / Aufgefallen / Korrekte Kennzeichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-21 vom 07. Mai 2021

Aufgefallen
Korrekte Kennzeichen
Erik Lommatzsch

Um Buchstaben- und Zahlenkombinationen in Autokennzeichen, die Bezüge zum NS-System erkennen lassen könnten, war es zuletzt ruhig geworden. Naheliegend war die Vermutung, allmählich setze sich die Erkenntnis durch, dass die Regelungswut wenig bewirkt oder sogar kontraproduktiv ist. Und der – sehr überschaubare – Kreis der tatsächlichen Anhänger der NS-Ideologie wird sich durch diese Vorschriften ohnehin kaum von seinem Gedankengut abbringen lassen. Dafür wird politisch eher unreifen, oft jüngeren Menschen nahegelegt, dass sich gerade durch die inkriminierten Siglen, die ihnen bis dahin meist unbekannt waren, andernorts hervorragend provozieren lässt und somit Aufmerksamkeit garantiert ist. Womit der Effekt erreicht wäre, der genau nicht erreicht werden soll: eine Erinnerung an den Nationalsozialismus im glorifizierenden Sinne.

Doch nun untersagt Niedersachsen – bislang eines der Bundesländer mit vergleichsweise weniger umfangreicher „Verbotsliste“ – neben Kürzeln wie „KZ“ und „SS“ etwa auch „AH 18“ sowie „HH 88“. Wer es nicht wusste: „Adolf Hitler“ und „Heil Hitler“ verbergen sich hinter den Buchstaben, die Zahlen geben die Stellung der jeweiligen Buchstaben im Alphabet wieder und unterstreichen damit die beabsichtigte Bedeutung. Laut dem NDR hat die SPD-Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser erklärt, man wolle „die Zulassungsstellen sensibilisieren“ und „zeigen, dass man dem Rechtsextremismus keinen Millimeter nachgebe“.