29.03.2024

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Folge 19-21 vom 14. Mai 2021 / Kommentare / Dumm gelaufen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-21 vom 14. Mai 2021

Kommentare
Dumm gelaufen
Erik Lommatzsch

Eigentlich sieht es gut aus für die Grünen. Annalena Baerbock ist Liebling der großen Medien, das Kanzleramt ist in Reichweite. Die Chance soll genutzt werden. 

Zumindest wahltaktisch ist die Grünen-Chefetage realistisch. Man weiß, dass man Stimmen aus einem Lager braucht, das zwar mit der Partei liebäugelt, aber noch skeptisch ist. Dass Mitglieder der Grünen Jugend einst auf eine Deutschlandfahne urinierten, hat sich ebenso eingeprägt wie ein später von ihnen verteilter Aufkleber mit der Aufschrift „Patriotismus? Nein Danke“. 

Die grüne Bundestagsvizepräsidentin ist immer noch in Erklärungsnot, wenn eine Demonstration zur Sprache kommt, an der sie beteiligt war und auf der „Deutschland, Du mieses Stück Scheiße“ skandiert wurde. Der Co-Vorsitzende Robert Habeck führte seinerzeit aus, er habe Vaterlandsliebe „stets zum Kotzen gefunden“ und „mit Deutschland noch nie etwas anzufangen gewusst.“

Um dem nicht zu Unrecht entstandenen Bild entgegenzutreten, bekam das grüne Wahlprogramm nun demonstrativ den Titel: „Deutschland. Alles ist drin.“ Die machtambitionierte Parteispitze hatte die Rechnung allerdings ohne die Grünen-Basis gemacht. Über 300 Mitglieder, darunter Bundestagskandidaten wie Kathrin Henneberger, ehemalige Pressesprecherin des gewalttätigen, linksradikalen Bündnisses „Ende Gelände“, stellten den Antrag, das Wort „Deutschland“ zu streichen. Der „Mensch in seiner Würde und Freiheit“ stehe im Mittelpunkt. „Und nicht Deutschland.“ Ein weiterer Antrag betont, das Wort Deutschland könne „sehr negativ assoziiert werden“, es solle durch „Grün“ ersetzt werden. 

Der Grünen-Führung ist das Ganze sichtlich unangenehm, man wiegelt ab, denn die Prozentpunkte sind unverzichtbar. Der Bundesgeschäftsführer betont, der Vorstand stehe hinter dem Titel. Welchen Stellenwert das eigene Land bei den Grünen tatsächlich hat, ist durch die Proteste gegen das Wahlprogramm einmal mehr offenbar geworden.