29.03.2024

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Folge 19-21 vom 14. Mai 2021 / Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-21 vom 14. Mai 2021

Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Filmabend

Altmühlfranken. Freitag, 21. Mai: Filmabend „Ännchen von Tharau“ (mit Ilse Werner und Fritz Hoppe in den Hauptrollen).


Hamburg

Erster Vorsitzender: Hartmut  Klingbeutel Geschäftsstelle: Haus der Heimat, Teilfeld 1, 20459 Hamburg, Tel. (040)34 63 59, Mobiltelefon (0170)3102815

Terminabsagen

Ostpreußen Frauengruppe Hamburg-Bergedorf. „Alles neu macht der Mai“ lautet ein altbekanntes Sprichwort, das Hoffnung auf Veränderung und Neues machen soll. Im Zusammenhang mit der nun schon über ein Jahr andauernden Corona-Situation kann ich nur hoffen, dass diese Veränderungen positiv sind und wir bald wieder uneingeschränkt am öffentlichen Leben und an unseren Ostpreußen-Treffen teilnehmen können.

Unsere jährlichen festen Termine – das Spargelessen im Hof-Café Löscher, Hoopte Matjes und Maischollen-Essen, Glückstadt, Fliesenmuseum Boizenburg anschließend Café Stenschke, Ausflug nach Planten un Blomen, Erdbeeren-Essen im Café Koch, Geesthacht – müssen wir leider bis auf Weiteres verschieben. 

Sobald es das Corona Infektionsgeschehen zulässt und Treffen wieder stattfinden können, werden wir die Ostpreußengruppe benachrichtigen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Pfingstfest.


Lötzen

Kreisvertreter: Dieter Arno Milewski, Am Forstgarten 16, 49214 Bad Rothenfelde, Telefon (05424) 4553; E-Mail: kgl.milewski@osnanet.de Stellvertreterin: Petra-Kathrin Karpowski, 22880 Wedel Geschäftsstelle und Heimatmuseum: Gudrun Marlies Christians, Sudetenlandstraße 18 H, 24537 Neumünster, Telefon: +49 152 2903 2268, E-Mail: KGL-info@web.de Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag von 9 bis 12 Uhr sowie Donnerstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr. Während der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle sind die Museumsräume geöffnet.

Heimattreffen

Der Heimatbrief, der zu Pfingsten erscheint, ist in der Konfektionierung und wird termingerecht zum Versand kommen. 

In diesem Heimatbrief sind Termine für beabsichtigte Treffen unter Vorbehalt genannt. Leider muss schon der erste Termin für das Weidicker Dorftreffen am 

22. Mai 2021 in Davensberg abgesagt werden. Die allgemeine Situation, die das gesamte gesellschaftliche und private Leben sehr stark beeinflusst, zwingt uns zu diesem Schritt.

Wir hoffen, dass das gemeinsame Treffen mit der Kreisgemeinschaft Sensburg, zu dem natürlich auch die Weidicker eingeladen sind, am 15. August in Remscheid stattfinden kann. Es ist vorgesehen, dass eine endgültige Entscheidung im Juli getroffen und in der PAZ mitgeteilt wird.

Eine ganz große Hoffnung verbinden wir mit dem Lötzener Heimattreffen am 5. September in der Sudetenlandstraße 18 Uhr in Neumünster verbunden mit einer Feierstunde sowie der Öffnung des Lötzener Heimatmuseums mit einer Sonderausstellung, wie es im Heimatbrief angekündigt wird.

Sicherlich wird dann auch das Treffen der Landesvertretung in Schwerin stattfinden. Zumindest hoffen wir das.


Mohrungen

Kreisvertreter: Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch, Telefon/Fax (04122) 55079. Stellv. Kreisvertreterin: Luise-Marlene Wölk, Schwalbenweg 12, 38820 Halberstadt, Telefon (03941) 623305. Schatzmeister: Frank Panke, Eschenweg 2, 92334 Berching, Telefon (08462) 2452. Geschäftsstelle: Horst Sommerfeld, Lübecker Straße 4, 50858 Köln, Telefon (02234) 498365

Nachruf auf Ernst Vogelsang (1924–2020)

Ernst Vogelsang wurde am 20. März 1924 in Mohrungen geboren. Sein aus Minden in Westfalen stammender Vater Friedrich Vogelsang unterhielt in Mohrungen in der Lutherstraße 7 eine Zahnarztpraxis, bis 1934 der Umzug nach Allenstein erfolgte. Ernst Vogelsang besuchte somit Schulen in Mohrungen und Allenstein, denen beiden er 1988 beziehungsweise 2005 literarische Denkmäler setzen sollte.

Wie die meisten jungen Männer seines Jahrgangs nahm er als Wehrmachtssoldat am Zweiten Weltkrieg teil, von 1942 bis 1945 in einer Panzertruppe an der Ostfront, unter anderem an der Schlacht um die Seelower Höhen vom 16. bis 19. April 1945, die für ihn sein eindrücklichstes Kriegserlebnis darstellten.

Im Januar 1945 gelang der Familie die Flucht per Zug ins niedersächsische Hermannsburg, wo mit einem Onkel, der dort seit 1932 als Bankdirektor tätig war, ein Anlaufpunkt bestand und der Vater sich erneut als Zahnarzt etablierte mit eigener Praxis, die sein Sohn Ernst, 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und beruflich in die väterlichen Fußstapfen tretend (1948–1952 Studium der Zahnmedizin in Marburg mit Promotion, 1952 bis 1954 Assistenzjahre in Soltau), 1954 übernahm. Seit 2005 ist die dritte Vogelsang-Generation in Hermannsburg zahnärztlich tätig.

Für die außerberufliche schriftstellerische Tätigkeit Ernst Vogelsangs wurde seine ostpreußische Herkunft mütterlicherseits zentral bedeutend. Seine zahlreichen Publikationen, die ab 1980 erfolgten, können hier nicht alle genannt werden. Historische Bildbände zu den Kreisen Mohrungen, Osterode wie auch das gesamte Oberland zählen dazu. 

Ostpreußische Postgeschichte war das Schwerpunktthema seines historischen Interesses. Seine bereits in Ostpreußen angelegte Briefmarkensammlung hatte seine Mutter in den Westen gerettet. Dabei haben ihn besonders die Stempel der ostpreußischen Postämter interessiert. Bei seinem Bestreben, mehr darüber zu erfahren, musste er jedoch erkennen, dass es seinerzeit keine ostpreußische Postgeschichte gab, die Postgeschichte, wenn überhaupt, nur bruchstückhaft behandelt worden war. 

Auch musste er schmerzlich feststellen, dass die Unterlagen der in Frage kommenden Oberpostdirektionen in Königsberg und Gumbinnen sowie der einzelnen Postämter vernichtet waren. Auch die Beschaffung der einschlägigen Amtsblätter nebst deren Vorläufern, den „Circularen der Königl. Preuß. Post-Departements“, war schwierig genug. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit machte er sich an die Arbeit, um auch an entferntester Stelle postgeschichtliche Quellen ausfindig zu machen. Er ließ sich regelmäßig philatelistische Auktionskataloge ins Haus kommen und nahm an Versteigerungen und Sammlerbörsen teil.

Vor allen Dingen nahm er Kontakt mit verschiedenen Archiven und Museen im In- und Ausland auf und schaffte sich für seine Forschungsvorhaben eine exzellente Spezialbibliothek an. Als Ergebnisse sind zunächst seine Monographien zur Postgeschichte in den Kreisen Mohrungen, Neidenburg und Osterode zu nennen, im Jahr 2000 gipfelnd in eine Gesamtdarstellung der Geschichte des ostpreußischen Postwesens (mit Gerhard Brandtner), ergänzt um Daten aller ostpreußischen Postanstalten in den Jahren 1646 bis 1945. 

Familienforschung und genealogische Quellen waren ihm auch sehr wichtig, und hier konzentrierte er sich auf den Kreis Mohrungen: Die Bürgermatrikel (1714–1819) und das Hausbuch der Stadt Mohrungen sowie das Schützenbuch der dortigen Schützengilde (1826–1897), alles heutzutage im polnischen Staatsarchiv in Allenstein verwahrte Archivalien, übertrug und veröffentlichte er wie so vieles andere beim Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, dem er viele Jahrzehnte angehörte. 

Innungsakten, Notariatsakten, Grundakten und Konfirmandenlisten waren Gegenstand seines Interesses und seiner Publikationen wie eine Mohrunger Familienchronik, auch Beiträge über die Mohrunger Synagogengemeinde für den Zeitraum von 1813 bis 1939 gehören dazu.

Auch mit dem nach dem Ersten Weltkrieg bei Hohenstein, Kreis Osterode, errichteten Tannenberg-Denkmal und den Akten des dazugehörigen Tannenberg-National-Denkmal-Vereins hat Ernst Vogelsang sich beschäftigt und entsprechende Veröffentlichungen getätigt.

Seine wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse wurden als so bedeutend und herausragend eingestuft, dass er 1990 als ordentliches Mitglied in die Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung berufen wurde. Ernst Vogelsangs personenkundliches Interesse schlug sich in dem von der Kommission seit 1936 herausgegebenen Sammelwerk „Altpreußische Biographie“ nieder. Für den fünften Band, der in drei Lieferungen in den Jahren 2000, 2007 und 2015 erschien, steuerte er 18 Kurzbiographien ostpreußischer Persönlichkeiten, zumeist solcher aus der Stadt Allenstein und dem Kreis Mohrungen, bei.  

In die Kreisgemeinschaft Mohrungen brachte er sich ab 1979 für knapp ein Jahrzehnt als Kulturwart und Archivverwalter ein. In der Funktion gelang es ihm, dem Archiv der Kreisgemeinschaft eine feste Bleibe in der Patenstadt Gießen zu sichern. 1987 und 1998 wurde er mit dem „Verdienstabzeichen in Gold der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.“ ausgezeichnet.

Am 18. November 2020 ist Ernst Vogelsang 96-jährig in Hermannsburg gestorben. Pandemiebedingt fand die Beisetzung im engsten Familienkreis statt. Er hinterlässt seine aus Schweden stammende Ehefrau, zwei Kinder und Enkelkinder sowie einen reichen Fundus Arbeiten zur ostpreußischen Geschichte.Carsten Fecker


Tilsit-Stadt

Stadtvertreter: Erwin Feige, Am Karbel 52, 09116 Chemnitz, Telefon (0371) 3363748. 

Impulsvorträge

Nach dem erfolgreichen ersten Kennenlernen fand am 12. Mai das zweite Virtuelle Treffen der Tilsiter Heimat- und Familienforscher statt. Es gab zwei Impulsvorträge, einmal „Der Rombinus – Mythos und Wahrheit“ und schließlich „Aktuelles aus Ostpreußen“. 

Mitglieder des Vereins und alle, die sich für Familien- und Heimatforschung sowie für die Geschichte und Kultur Ostpreußens interessieren, sind auch beim nächsten Mal wieder herzlich willkommen. 

Andreas Borm