Die Wächter des Guten haben nunmehr die klassischen Spielkarten entdeckt. Susan Arndt, Lehrstuhlinhaberin für Anglistik in Bayreuth und eifrige Missionarin in puncto politischer Korrektheit, hat ein Interview gegeben, das Ende April in mehreren Zeitungen der „CH-Media“ erschien. Dort wurde sie gefragt, ob Jass-Karten – ein nicht nur in der Schweiz verbreitetes Spiel – sexistisch seien. Antwort der Professorin: „Leider ja. Sie sind sexistisch, so wie die meisten historischen Spielkarten.“ Der König sei mehr wert als die Dame, zudem stehe „die Hierarchie, die Adelstiteln den meisten Wert einräumt, für eine längst vergangene politische Ordnung“. Rassismus sei ebenfalls ein Problem der Karten, denn es gehe auch darum, so Arndt, „wer überhaupt nicht repräsentiert ist. Und das sind Menschen, die nicht weiß sind“. Eine aktive Auseinandersetzung solle erfolgen, man müsse sich fragen: „Und finde ich das gut?“ Wenn dem nicht so sei, spreche „nichts gegen Neuerungen bei den Sujets“. E.L.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-21 vom 14. Mai 2021
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