25.04.2024

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Folge 20-21 vom 21. Mai 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-21 vom 21. Mai 2021

Leserforum

Grüner Scharlatan?

Zu: Fett, Filz – Beuys, (Nr. 18)

Joseph Beuys war Aktionskünstler, Zeichner, Bildhauer und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf; er wurde zwischen beiden Weltkriegen geboren. Wer da in solchen unruhigen, sehr braunen und auch Nazi-düsteren Zeiten aufwachsen musste, dem könnte natürlich viel Pech am Filzhut kleben, denkbar wäre das schon.

Der Künstler Beuys war vielleicht mehr Scharlatan denn ein Künstler, aber eines, das war er ganz sicher auch: ein Klimaschützer, ein Freund der Natur, kurzum, ein „Grüner“ der allerersten Stunde. Im Jahre 1982 hat er auf der „documenta 7“ in Kassel sein Landschaftskunstwerk der 7000 Eichen „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ vorgestellt; seither ist die Stadt Kassel um 7000 Eichen grüner geworden.

Beuys verkaufte einfach den geldgeilen Reichen im Lande Dinge des alltäglichen Lebens als seine Kunst, warum auch nicht? Damit hatte er einen riesengroßen Erfolg. Wie schrieb der „Spiegel“ kürzlich? „Beuys erklärte fast nie, warum und wozu er tat, was er tat!“ Ich sage und schreibe dazu: Warum sollte er auch erklären, was er tat und wozu er das tat?

Klaus P. Jaworek, Büchenbach






Die Option Maaßen nutzen

Zu: Panik bei CDU und FDP (Nr. 16)

Die CDU schickt mit Herrn Maaßen ihren wohl integersten und qualifiziertesten Kandidaten ins Rennen um die Mandate des im September neu zu wählenden Bundestages. Das sollte endlich auch der linke Flügel der Partei erkennen. Sonst droht der durch und durch sozialdemokratisierten Union wirklich eine Wahlschlappe. Denn Merkel hat aus ihr, das gilt auch für die CSU, eine Multikultipartei mit sozialistischer Ausrichtung geschaffen. 

Kapitalmärkte, Gesellschaft und alles, was diesen Staat trägt, hat diese Frau mit der Professionalität einer ehemaligen FDJ-Funktionärin umgebaut. Widerstand kam innerhalb von CDU/CSU nur kurz unter Horst Seehofer auf. Mit dem neuen CSU-Chef Markus Söder ordnete sich auch der bayerische Unionsableger der Bundeskanzlerin unter. 

Fazit: Spätestens im Spätsommer 2015 hörten die Schwarzen auf, eine konservative Partei zu sein. Das kam bei ihren Wählern nur noch nicht richtig an. Mit Maaßen hat die Union noch einmal die Chance zu zeigen, dass sie auch für klassisch-konservative Menschen attraktiv sein kann. Diese Option sollte sie nutzen, wenn sie die konservativen Wähler nicht weiter in die Arme der AfD treiben will. Hieß es nicht früher einmal, dass rechts von CDU/CSU kein Platz für Demokraten mehr sein darf? So sieht es nun aber wirklich nicht mehr aus. 

Claus Reis, Schwabach in Franken






Grün als Wellnessprodukt

Zu: Das Schein-Duell (Nr. 16)

Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock mögen inhaltlich für wenig stehen, aber „irgendwie“ anders und frischer wirken sie im Vergleich zur Union, die nach 16 Jahren Merkel am Boden liegt, und zur „alten Tante“ SPD, die kaum noch eine Rolle spielt, doch.

Die viel beschworene Wechselstimmung ist tatsächlich spürbar. Aber eine Wechselstimmung eher in dem Sinne, dass viele Menschen unzufrieden sind mit der aktuellen Ausrichtung der Politik und sich eine andere wünschen.

Selbst als die deutsche Wirtschaft noch brummte, konnte man spüren, wie sehr dieses Land politisch, sozial und kulturell auseinanderdriftete und die Gräben immer tiefer wurden. Bereits vor Corona war erkennbar, dass Deutschland mit seinem chronisch unterfinanzierten Bildungssystem, seinem Mangel an öffentlichen Investitionen und seiner zunehmend maroden Infrastruktur dabei ist, seine wirtschaftliche Spitzenposition auf immer mehr Feldern zu verlieren.

Das miserable Corona-Management, die verpfuschte Impfstoffbeschaffung und die immer neuen Lockdowns, während viele europäische Nachbarländer allmählich wieder öffneten, gaben der Stimmung in der Bevölkerung schließlich den Rest.

Je weniger man von Parteien erwartet, desto wichtiger wird die Frage, wie man sich bei der Wahl einer Partei selbst fühlt.

Wer will schon Parteien wählen, die öffentlich mies dastehen? Die Grünen haben es mit geschicktem Marketing, Psychologie und viel medialem Rückenwind geschafft, sich als neue „Wohlfühlpartei“ zu gerieren. Die Partei vermittelt ihren Wählern das Gefühl, ein moderner, verantwortungsbewusster, klimafreundlicher, weltoffener – kurzum ein guter Mensch zu sein. Wer „grün“ wählt oder dies vorhat, hebt also zugleich sein Selbstwertgefühl.

Die Grünen sind für viele Menschen zu einem derzeit stark nachgefragten „Wellnessprodukt“ geworden. Moden kommen und gehen. Stil und Werte aber sind unvergänglich. 

Alfred Kastner, Weiden







Viel Platz für Willkür

Zu: Verlässliche Politik (Nr. 14)

Bei Verstorbenen wird keine Untersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob sie an oder mit oder nur in der Corona-Zeit verstorben sind. Somit ist und bleibt der politischen Willkür Tür und Tor geöffnet.

Manfred Voss, Oldendorf






Verhältnis zu Russen pflegen

Zu: „Der Schrei eines Verzweifelten“ (Nr. 13)

Nehmen Sie meinen herzlichen Dank für Ihren hervorragenden Beitrag (über die deutsch-russischen Beziehungen, d. Red.), der mir eiskalt den Rücken herunterlief und mich fassungslos macht.

Warum? Weil wir Deutsche essentiell für unsere Sicherheit ein gutes Verhältnis zu den Russen haben müssen. Das lehrt nicht nur die Geschichte (1888 und 1890), sondern in Kombination dazu der Blick auf die europäische Landkarte. 

Wir sind immer mittendrin und haben genügend bittere Erfahrungen mit Zweifrontenkriegen gemacht. Wenn wir auch mit unseren westlichen europäischen Nachbarn gut auskommen, so muss das ja nicht so bleiben. 

Denken wir an den französischen Politiker Pierre Mendès-France, der uns 1954/55, also zehn Jahre nach Kriegsende, noch das Saarland entreißen wollte. Oder an Sarkozy 2004. Selbst wenn es auch keinen Krieg in Europa mehr geben sollte, was ich vermute, ist ein gutes Verhältnis zu den Russen absolut sinnvoll und empfehlenswert. 

Wenn wir Deutsche den Russen mit Anmaßung entgegentreten, sie hochnäsig und herablassend behandeln, ist das absolut inakzeptabel, weil uns das die Russen ganz sicher zu Feinden macht. Das ist so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Denn Arroganz ist eine der Hauptsünden, was mir sicherlich jeder Leser dieser Zeilen bestätigen wird, weil mit der Arroganz die Ehre jedes Menschen verletzt wird. Überheblichkeit sitzt tief und kann kaum vergessen werden. 

Werner Felix Schoor, Leichlingen






Die Grandkarte ziehen

Zu: Nach dem Beben (Nr. 11)

Sie mögen ja hie und da recht haben. Wer so dämlich ist und obendrein noch seine einzige Waffe (Stimmrecht) aus der Hand legt und nicht mal wählen geht, der hat den Lockdown, die Asylwellen, Auflösung von innerer und äußerer Sicherheit oder No-Go-Areas voll verdient. Wenn ich Veränderung haben will, muss ich auch mal dazu bereit sein, über meinen Schatten zu springen und die wählen, die mir nicht so „am Herzen“ liegen. 

Nicht wählen ist keine Lösung. Wie sagte mal Carl Zuckmayer? „Wer Grand spielt, der muss auch mit den Jungs rauskommen!“ Anders geht’s nicht! 

Axel Schröder, Pärnäs/Finnland