27.04.2024

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Folge 20-21 vom 21. Mai 2021 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-21 vom 21. Mai 2021

Für Sie gelesen

Volksfeindliche Ziele einer Elite

Beim größten Online-Buchhändler Deutschlands nicht lieferbar – so, so … Da hat der Verlag wohl eine zu kleine Auflage herausgebracht oder das Werk mit dem Titel „Angriff auf den freiheitlichen Staat“ war den Amazon-Zensoren zu „heikel“. In Anbetracht seines Inhaltes muss man dabei wohl vom Letzteren ausgehen. Denn der Philosoph und Politologe Lothar Fritze, bis 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dresdner Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und zugleich auch Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz, hat hier nicht mehr und nicht weniger als ein Kompendium vorgelegt, in dem er sämtliche Gebrechen unseres angeblich so wohlgeordneten Staatswesens in der Endphase der Ära Merkel beschreibt und in ihren fatalen Auswirkungen analysiert.

Fritze beginnt mit einer Bestandsaufnahme der desolaten geistig-kulturellen beziehungsweise politischen Situation in der Bundesrepublik und schildert dabei die Zukunftsvorstellungen einer Elite, welche sich von denen der Masse des Volkes unterscheiden wie die Nacht vom Tage. Was aber zu keinem Umdenken oder gar Umsteuern führt, weil die repräsentative Demokratie den an der Macht befindlichen Kosmopoliten genügend Möglichkeiten bietet, den Staat zu kapern und für ihre Zwecke zu missbrauchen.

In den nachfolgenden Abschnitten schildert Fritze dann in aller Ausführlichkeit, welche Kampfmethoden dabei zum Einsatz kommen: Manipulation der Sprache, Zwang zur „Politischen Korrektheit“, Tabuisierung bestimmter Themen, Indoktrination und Manipulation des Volkes, Diffamierung und Stigmatisierung des politisch-ideologischen Gegners bis hin zur Existenzvernichtung, Verwendung des Populismus-Vorwurfes, Anmaßen nicht vorhandener Kompetenzen und Gleichschaltung der Medien.

Das alles geht auch mit einer Selbstschädigung einher, denn es führt auf Seiten der Herrschenden und ihrer Entourage zu gravierenden Realitätsverlusten, Selbstverdummung und Selbstverrat sowie moralischer Erpressbarkeit durch das Ausland und Fundamentalisten im Inneren. Das hindert die selbsternannten Eliten aber nicht daran, ihre volksfeindlichen Ziele sukzessive zu erreichen. Diese beiden Aspekte bringt Fritze ebenso zur Sprache, wobei er wiederum in brillanter Schärfe herausseziert, wie durch Machtmissbrauch und die Verletzung des Neutralitätsgebotes seitens des Staates sowie Untergrabung der Gedanken- beziehungsweise Meinungsfreiheit und Einschränkung essenzieller Bürgerrechte eine „totalitäre Demokratie“ entsteht.

Für den Politikwissenschaftler geht die Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung somit nicht von „rechts“ oder „links“ aus, sondern von einem staatlichen Hegemon, der den völlig legitimen Kampf der Ideen und Interessen zugunsten seiner eigenen Agenda abzuwürgen versucht.Wolfgang Kaufmann

Lothar Fritze: „Angriff auf den freiheitlichen Staat. Über Macht und ideologische Vorherrschaft“, Basilisken-Presse, Marburg an der Lahn 2020, gebunden, 284 Seiten, 24,80 Euro.