Um auf dem Gebiet der Rüstung autark zu sein, produziert die Volksrepublik China ihre Waffen schon seit Jahrzehnten in aller Regel selbst. Das Kriegsgerät kommt momentan aus insgesamt zehn verschiedenen Konzernen des Reiches der Mitte, die pro Jahr militärisch verwendbares Material im Wert von umgerechnet rund 80 Milliarden US-Dollar liefern. 

An der Spitze der Rangliste der umsatzstärksten Unternehmen steht nach Erkenntnissen des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) die Aviation Industry Corporation of China (AVIC). Die von dieser Firma hergestellten Waffensysteme kosten den chinesischen Steuerzahler umgerechnet etwa 20 Milliarden US-Dollar jährlich, was die AVIC zu einem der größten Rüstungsproduzenten weltweit macht. Auf Platz 2 folgt die China North Industries Corporation (NORINCO), die regelmäßig über 17 Milliarden Dollar erlöst und vor allem Heereswaffen fertigt. Und Platz 3 mit um die zwölf Milliarden Dollar Umsatz belegt die China Electronics Technology Group Corporation (CETC).

Chinas Wirtschaft produziert mittlerweile auch Waffen für den Export. Vergangenes Jahr stand die Volksrepublik an fünfter Stelle der Nationen, die Kriegsgerät ins Ausland verkaufen. Zunächst handelte es sich hierbei vor allem um Handfeuerwaffen aus den Werken der NORINCO. Inzwischen sind nun zusätzlich noch Raketen, Radarsysteme, militärische Drohnen und Kampfflugzeuge im Angebot. Hauptabnehmer sind asiatische und afrikanische Länder, allen voran Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Algerien. Peking bietet den Käufern nicht nur günstige Preise, sondern stellt zudem auch keine lästigen innenpolitischen Bedingungen, wie es die Bundesrepublik und gelegentlich auch andere Staaten des Westens tun. Von multinationalen Organisationen verhängte Embargos werden zudem ignoriert. Damit weitet China seinen Einfluss in vielen Teilen der Welt aus. W.K.