26.04.2024

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Folge 21-21 vom 28. Mai 2021 / Kolumne / Demo-Pfingsten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-21 vom 28. Mai 2021

Kolumne
Demo-Pfingsten
Vera Lengsfeld

In Berlin ist eigentlich immer Demo. 2020 Jahr gab es hier 5000 Kundgebungen. Das sind rund 14 am Tag. In den vergangenen Pfingsttagen wurde diese Zahl übertroffen. Für Sonnabend und Montag waren mehr als 30 angemeldet, für Donnerstag und Sonntag 20. Darunter waren große Aktionen gegen die Corona-Regeln, aber auch zum Nahost-Konflikt und gegen die steigenden Mietpreise. 

Zu Pfingsten hat sich wiederholt, was wir zuvor in der Stadt erlebt haben: Die Corona-Demos waren verboten worden. Bei früheren Demonstrationen seien Abstandsregeln und Maskenpflicht nicht eingehalten worden. Die zu erwartenden antisemitischen Ausschreitungen bei den Pro-Palästina-Demos konnten stattfinden, obwohl auch auf diesen weder Abstand gehalten noch die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske befolgt wurde. Als die Ausschreitungen in Neukölln zu stark wurden, hat man diese Ausfälligkeiten nicht wegen des offenen Antisemitismus, sondern wegen Nicht-Einhaltung der Hygiene-Regeln beendet. 

Für die Polizei waren das heiße Feiertage, auch wenn die Temperaturen zu niedrig für die Jahreszeit waren. Wo waren in der Vergangenheit die Wasserwerfer platziert worden? Nicht dort, wo Flaschen, Böller und andere Angriffe auf die Polizei stattfanden, sondern wo friedliche Kritiker der zerstörerischen Corona-Politik versucht haben, trotz Verbots ihre Meinung frei und öffentlich zu äußern. Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte hartes Durchgreifen bei Verstößen angekündigt. 

Da der Sternmarsch der Corona-Kritiker nicht stattfinden sollte, wurden vier Autokorsos angemeldet. Sie haben am Freitag ab 18 Uhr vom Stadtrand ins Zentrum geführt. Um die 3000 Teilnehmer waren angemeldet unter dem Motto: „Freie Fahrt für ein freies Leben. Für mehr Menschlichkeit in dieser Zeit“. Zusätzlich gab es einen Autokorso unter dem Motto „Kritik an den Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Infektionsschutzgesetz. Wir stehen auf, gegen die Arroganz und Ignoranz der Regierung der BRD“. Lässt sich die Arroganz der Macht brechen?