19.04.2024

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Folge 21-21 vom 28. Mai 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-21 vom 28. Mai 2021

Leserforum

Eine Ungelöste Frage

Zu: Wenn der Judenhass von der falschen seite kommt (Nr. 20)

Der Antisemitismus beruht zu einem – je nach Sicht – kleineren oder größeren Teil auf den vor mehr als 70 Jahren durch die gewaltsame Gründung Israels in Palästina geschaffenen Problemen, die bis heute nicht gelöst worden sind. 

Jürg Walter Meyer (Leimen)      






Grün angestrichene Rote 

Zu: Hosen runter (Nr. 19)

Wieder einmal eine grandiose Leistung des Autors vom Wochenrückblick: Wie er die „grüne Blase“ seziert – einfach köstlich. Weiter so, ganz runter mit der Hose, die nicht „grün“, sondern „kommunistisch“ ist und nur vorn grün angestrichen.

Vor wenigen Tagen antwortete ich einem „Facebook-Jünger“ auf seine These, dass Sozialismus etwas völlig anderes sei als Kommunismus, dass kein einziger kommunistischer Staat diesen Begriff in seinem Namen führt, sondern alle sich als „sozialistisch“ bezeichnen. Auf die von mir gestellte Frage, ob er denn einen kommunistischen Staat kenne, der sich so auch bezeichnet, folgte das Schweigen im Walde.

Dem gesamten PAZ-Team meine Anerkennung für Ihre Leistung.

Rudi Armgardt, Viersen-Dülken






Eine zu flapsige Benennung

Zu: Storchengang zum Wohlbefinden (Nr. 19) 

Ihre schätzenswerte Zeitung hat löblicherweise einen Beitrag zum 200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp abgedruckt. Idyllisch das Foto von Bad Wörishofen mit dem Denkmal des gesundheitsbewussten Pfarrers. Vergleicht man dessen fünf Säulen der Gesundung mit heutigen Gesundungsvorstellungen, so hat Pfarrer Kneipp das gelehrt, was man derzeit „ganzheitlich“ nennt. Gut zu wissen, dass Kneipp auf älteres Wissen der Wasseranwendung zurückgriff und es weiterentwickelte. 

Doch muss man deshalb mehrmals von einem „Gesundheitsapostel“ schreiben? In der Bildunterschrift wird der verantwortungsvolle Pfarrer gar als „deutscher Wellness-Papst“ benannt. Solche flapsigen Benennungen hat dieser Vorbild-Pfarrer nicht verdient; sie lassen den sonst seriösen Stil Ihrer Zeitung vermissen. Im Allgemeinen sind Ihre Beiträge sonst eine Wohltat.

Peter Götz, Stuttgart 






In Görings Gästehaus

Zu: Erzwungener Abtritt vor 50 Jahren (Nr. 17)

Der Autor hat präzise die Vorgeschichte des erzwungenen Abtritts von Walter Ulbricht beschrieben, doch den Ort, an dem dies letztlich in die Tat umgesetzt wurde, hat er leider nicht erwähnt. Der eigentliche Vorgang spielte sich nämlich im ehemaligen Gästehaus Hermann Görings am Nordufer des Großen Döllnsees ab. Dieses war erst während des Zweiten Weltkrieges errichtet und im Gegensatz zu Görings benachbartem Landhaus „Carinhall“ 1945 auch nicht gesprengt worden.

In der DDR diente das Gebäude bis 1954 als Jugendherberge der Freien Deutschen Jugend (FDJ), dann wurde es erweitert und als Gästehaus des Staatsrates genutzt. Genau hier zwang Erich Honecker am 26. April 1971 – mit Rückendeckung Moskaus – Ulbricht dazu, seinen Rücktritt zu unterzeichnen. Zehn Jahre vorher, am 12. August 1961, hatte Ulbricht am selben Ort geladenen Mitgliedern des Staats- und Ministerrates sowie des Politbüros der SED bei einer Gartenparty verkündet, dass am folgenden Tag die Operation „Rose“ beginne, nämlich der Bau des „antifaschistischen Schutzwalls“, mit dem die DDR West-Berlin abriegelte. 

Ulbricht starb 1973 auch in diesem Haus, in dem wiederum im Dezember 1981 Bundeskanzler Helmut Schmidt während seines Besuches in der DDR wohnte. Heute beherbergt das einstige Gästehaus des Reichsmarschalls und später des Staatsrates der DDR das feudale Tagungshotel „Döllnsee-Schorfheide“.

Wolfgang Reith, Neuss






CDU ohne Stürmerstar

Zu: Das offene Ende eines Machtkampfs (Nr. 16)

„Lasch, lascher, Laschet!“ Dieses despektierliche geflügelte Wort ist derzeit in vieler Munde. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Ich gehörte zu jenen, die für Laschet als Kanzlerkandidat der Union plädierten in der Hoffnung, dass der NRW-Ministerpräsident bisher „sein Licht unter den Scheffel“ gestellt hat und im Wahlkampf wie „Phönix aus der Asche“ steigen wird.

Doch mittlerweile reift in mir die Erkenntnis, dass ich mich in ihm und seinen politischen Fähigkeiten getäuscht habe. Der vorläufig traurige Höhepunkt war sein Auftritt in der Talkshow von Anne Will, als er sich von der jungen Klimaaktivistin Luisa Neubauer praktisch ohne Gegenwehr vorführen ließ. Wie hätte wohl der äußerst wortgewandte und schlagfertige Markus Söder auf die ohne Beweisgrundlage in den Raum gestellten Anschuldigungen Neubauers reagiert?

Die Grünen können den Sekt für den 26. September schon mal kaltstellen. Die ersten Flaschen dürften bereits bei der Nominierung Laschets „geköpft“ worden sein. Die eloquente und politisch unverbraucht wirkende sowie auf eine positive Art freche Annalena Baerbock eilt dem Unionskandidaten bei den Beliebtheitswerten mit Siebenmeilenstiefeln davon. Es genügt ein Semester „Küchenpsychologie“, um die Körperhaltung und den Gesichtsausdruck Laschets interpretieren zu können. Beides spricht für alles andere als Aufbruchstimmung.

Ich hege keine besonderen Sympathien für die heutigen Grünen. Wir leben in einer Mediendemokratie und die Grünen haben es in den vergangenen Jahren auf sehr professionelle Weise verstanden, die öffentliche Meinung für sich zu vereinnahmen. Diese Leistung verdient Anerkennung. Rein politisch wäre die Partei relativ leicht zu „knacken“, denn außer Umwelt und Klima scheint insbesondere bei den elementaren Themen Wirtschaft, Finanzen und innere Sicherheit wenig Substanz vorhanden zu sein.

Die CDU wirkt nach mehr als 20 Jahren Merkel wie ein Bundesliga-Traditionsverein, der jedes Jahr gegen den Abstieg kämpft, nur mit Mühe den Klassenerhalt schafft und dem man wünschen würde, sich in der „Zweiten Liga“ mannschaftlich zu erneuern. Dabei hätte sie einen Top-Stürmer auf der „Bank“, der die Partei sogar bis ganz nach vorne bringen könnte.

Die Nichtberücksichtigung von Söder als Kanzlerkandidat wirkt auf viele Unionsanhänger so, als würde der FC Bayern Robert Lewandowski auf der Ersatzbank schmoren lassen, nur weil dieser Tore für seinen Verein schießen möchte. Man möchte den CDU-Eliten um Wolfgang Schäuble zurufen: „Macht endlich den Weg frei. Eure Zeit ist vorbei!“

Selbst Angela Merkel besitzt wenig Vertrauen in Laschet. Ich bin überzeugt, mit den besten verfügbaren Medienberatern wird es der Union gelingen, wenige Monate vor der Wahl die „Kuh der falschen Kandidatenauswahl“ vom Eis zu holen, ohne dass die Union in den Umfragen einbricht.

Alfred Kastner, Weiden






Unfreundlicher Kriegsakt

Zu: Sechs Gründe, nicht zu zahlen (Nr. 15)

Mein Onkel hat in Griechenland gegen die Engländer, nicht gegen die Griechen gekämpft. England wäre über Griechenland an die Ölfelder Rumäniens gelangt, was man in Deutschland seitens Griechenlands als unfreundlichen Akt empfand. 

Bei einer Führung auf Rhodos hörte ich, die Italiener hätten den Griechen verboten, Griechisch zu sprechen. Das konnte ich mir nicht vorstellen, es soll aber tatsächlich so gewesen sein. 

Karin Khemlyani, Bendestorf