Wissenserwerb über die eigene Vergangenheit, über ideelles und kulturelles Erbe ist fördernswert. Entsprechende Angebote sollten zu den steuerfinanzierten Publikationen der „Landeszentralen für politische Bildung“ gehören. In der „Landeszentrale“ von Sachsen stellt sich ausweislich der gegenwärtig bestellbaren Titel die lange Geschichte dieses schönen Landes als recht kurz dar. Abgesehen von einer eher speziellen Studie zu den Landtagen scheint hier das Leben erst im 20. Jahrhundert begonnen zu haben. „Der gespaltene Freistaat“ vermittelt ein Bild der Zeit zwischen 1918 und 1933. Ausführlich belesen kann man sich über „Braune Karrieren“, „NS-Terror und Verfolgung in Sachsen“, „NS-Raubgut“ und die Novemberpogrome von 1938. Auch für die Nachkriegsepoche sind Bücher zu finden. Eine Gesamtgeschichte Sachsens, zu der vielleicht auch das Mittelalter oder August der Starke gehören und die vor allem helfen würde, einzelne Ereigniskomplexe einzuordnen, sucht man vergeblich.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-21 vom 28. Mai 2021
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