25.04.2024

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Folge 22-21 vom 04. Juni 2021 / Königsberg / Zehn Jahre „Tag des Fahrrads“ / Das Radwegenetz im nördlichen Ostpreußen wird in den nächsten drei Jahren weiter ausgebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-21 vom 04. Juni 2021

Königsberg
Zehn Jahre „Tag des Fahrrads“
Das Radwegenetz im nördlichen Ostpreußen wird in den nächsten drei Jahren weiter ausgebaut
Jurij Tschernyschew

In diesem Jahr feierte das Festival „Tag des Fahrrads“ sein zehntes Jubiläum in Königsberg. Die erste Fahrrad-Veranstaltung hatte im Mai 2010 stattgefunden, und 2018 gab es die erste große Fahrradparade. Mehrere tausend Teilnehmer waren am Start, um auf ihren zweirädrigen Fortbewegungsmitteln  durch das Zentrum von Königsberg zu radeln.

Der „Tag des Fahrrads“ soll zeigen, dass das Rad ein wichtiger Teil des städtischen Lebens sei, und darüber hinaus auch ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, das den Respekt der Stadtbewohner verdiene. Während der Jubiläumsfeier wurde eine Reihe von Radrennen für junge Radler im Alter von drei bis 13 Jahren durchgeführt. Nach der Ehrung der Staffelsieger gab es eine Verlosung von Preisen. 

Höhepunkt der Feierlichkeiten war eine Fahrradparade vom Stadtzentrum zur Lomse und zurück. Die Teilnehmer trugen keine Masken, sondern versuchten, so weit wie möglich Abstand zu halten. Gouverneur Anton Alichanow, der gerne und oft mit dem Fahrrad unterwegs ist, schlug vor, jeden Sonntag von April bis Ende Oktober zu einem speziellen Fahrradtag in Königsberg zu machen. Er denkt daran, das Stadtzentrum 10 bis 15 Uhr nur noch für Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel freizugeben.

Autofreier Sonntag geplant

Aktuell gibt es in Königsberg etwa 100.000 Radfahrer, für die Fahrradwege entlang des Oberteichs bis zum Neubaubezirk Selma zur Verfügung stehen. Es wird jedoch erwartet, dass in naher Zukunft Dutzende zusätzlicher Kilometer an ausgestatteten Fahrradwegen in der Region entstehen werden. Bereits Anfang August 2015 hatte der damalige Gouverneur des Königsberger Gebiets, Nikolaj Zukanow, den Bau eines Radwegsangekündigt, der entlang der gesamten Küste bis zum litauischen Teil Ostpreußens verläuft.

Die regionalen Behörden hatten zwar versprochen, dass das Projekt bis zum Sommer 2018 noch rechtzeitig zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft umgesetzt werde, aber erst jetzt steht die erste Etappe des Radweges von der Kurischen Nehrung bis zur Siedlung Groß Kuhren [Primorje] vor der Fertigstellung. Die Anlage soll in diesem Sommer in Betrieb genommen werden, die Kosten für den Bau belaufen sich auf umgerechnet knapp vier Millionen Euro. Die zweite Etappe des Fahrradweges soll etwa 70 Kilometer lang sein, die Gesamtkosten hierfür werden auf 8,5 Millionen Euro geschätzt. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2024 geplant.

Der Bau eines Radweges entlang der Küste erfolgt im Rahmen des russisch-polnischen Programms für grenzüberschreitende Zusammenarbeit 2014 bis 2020 unter der Bezeichnung „CBCycle: Grenzüberschreitende Radwege zur Förderung und nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes“. Dieses Programm wird paritätisch von Russland und der EU finanziert.