26.04.2024

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Folge 24-21 vom 18. Juni 2021 / Ursachenforschung Von einer „Verschwörungstheorie“ zur realen Option: In der Frage nach dem Ursprung des Coronavirus verlangt nun auch Joe Biden Aufklärung von den Chinesen. Aus gutem Grund / Der Nebel lichtet sich / Enthüllte E-Mails zeigen, wie US-Chef-Virologe Fauci versuchte, jeden Verdacht von Wuhan fernzuhalten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-21 vom 18. Juni 2021

Ursachenforschung Von einer „Verschwörungstheorie“ zur realen Option: In der Frage nach dem Ursprung des Coronavirus verlangt nun auch Joe Biden Aufklärung von den Chinesen. Aus gutem Grund
Der Nebel lichtet sich
Enthüllte E-Mails zeigen, wie US-Chef-Virologe Fauci versuchte, jeden Verdacht von Wuhan fernzuhalten
Wolfgang Kaufmann

Was bislang eher als „Verschwörungstheorie“ galt, wird nun immer öfter als mögliche Realität gehandelt: der Ursprung des Corona-Virus SARS-CoV-2 aus dem Hochsicherheitslabor des Institutes für Virologie Wuhan der staatlichen Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Daher beauftragte US-Präsident Joe Biden die Geheimdienste der Vereinigten Staaten Ende Mai, binnen 90 Tagen herauszufinden, was für oder gegen diese Annahme spreche – eine Entscheidung, die Peking mit vehementen Protesten quittierte.

Doch damit nicht genug: Bidens Amtsvorgänger Donald Trump forderte am 3. Juni sogar: „China sollte zehn Billionen Dollar an Amerika und die Welt zahlen, für den Tod und die Zerstörung, die sie verursacht haben!“ Darüber hinaus rief er die Staaten rund um den Globus dazu auf, ihre Schulden bei der Volksrepublik nicht zu begleichen. Anschließend übte Trump heftige Kritik an dem US-Immunologen Anthony Fauci, welcher seit 1984 als Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) fungiert und am 20. Januar 2021 zum Chief Medical Advisor, also obersten medizinischen Berater von Präsident Biden avancierte. Trump warf Fauci vor, davon gewusst zu haben, dass die chinesischen Virologen in Wuhan eine sogenannte Gain-of-Function-Forschung mit Coronaviren tierischen Ursprungs betreiben. Diese dient dem Zweck, die Gefährlichkeit der Krankheitserreger zu erhöhen, um so entweder leichter Gegenmittel zu finden oder aber eine biologische Waffe zu erhalten. Bei seiner Attacke berief sich der ehemalige Präsident auf den E-Mail-Verkehr von Fauci, der am 2. Juni im Einklang mit dem US-Informationsfreiheitsgesetz veröffentlicht worden war. Aus dem geht unter anderem hervor, dass Faucis Stellvertreter Hugh Auchincloss seinen Vorgesetzten schon 2015 über die chinesische Gain-of-Function-Forschung an einem „SARS-ähnlichen Cluster kursierender … Coronaviren“ informiert hatte.

Zweifel wurden nicht geduldet 

Das freilich war nicht die einzige Peinlichkeit, die Faucis E-Mails enthüllten. Der NIAID-Chef hatte auch mit aller Macht und wider besseren Wissens versucht, sämtliche Stimmen mundtot zu machen, welche darauf hinwiesen, dass das SARS-CoV-2-Virus sehr wohl aus dem Labor in Wuhan stammen könnte. Hierzu kooperierte – oder besser gesagt – konspirierte Fauci mit dem britischen Infektionsepidemiologen Peter Daszak, welcher als Leiter der US-Nichtregierungsorganisation EcoHealth Alliance fungiert und eng mit dem Institut für Virologie Wuhan und der dortigen Corona-Forscherin Shi Zhengli zusammenarbeitete, wobei Fauci auch von Letzterem Kenntnis hatte. 

Der Gain-of-Function-Experte Daszak initiierte einen Aufruf von 26 führenden Virologen, darunter auch Christian Drosten von der Charité, der im Februar 2020 in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ abgedruckt wurde und in der Formulierung gipfelte, die Unterzeichner „stehen zusammen, um Verschwörungstheorien scharf zu verurteilen, die darauf hindeuten, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat“.

Und schließlich beweisen die Mails auch noch, dass Fauci wusste, dass die US-Behörden das Institut in Wuhan über die EcoHealth Alliance finanziell unterstützten (siehe rechts). Letzteres entschuldigte Bidens Berater mit der SARS-Pandemie von 2001 bis 2003, die ebenfalls von China ausging: „Es wäre fast eine Pflichtverletzung gewesen, wenn wir das nicht studiert hätten, und die einzige Möglichkeit, diese Sache zu studieren, ist, dorthin zu gehen, wo die Action ist.“ 





Protagonisten einer besonderen Partnerschaft

Shi Zhengli vom Institut für Virologie in Wuhan experimentiert seit 2005 mit Coronaviren und steht im Verdacht, SARS-CoV-2 gezüchtet zu haben

Peter Daszak ist Präsident der US-Nichtregierungsorganisation EcoHealth Alliance, die auch mit dem Institut für Virologie in Wuhan kooperierte

Der frühere AIDS-Forscher Anthony Fauci leitet seit 1984 das National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) in North Bethesda