27.04.2024

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Folge 24-21 vom 18. Juni 2021 / Standort Deutschland / Batteriehersteller setzen auf deutsche Präzision / EU-Kommission unterstützt mit Fördermilliarden die Ansiedlung ausländischer Produzenten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-21 vom 18. Juni 2021

Standort Deutschland
Batteriehersteller setzen auf deutsche Präzision
EU-Kommission unterstützt mit Fördermilliarden die Ansiedlung ausländischer Produzenten
Norman Hanert

Über Jahre dominierten Hersteller Südkoreas und Chinas den Weltmarkt für Batterien, die in Elektroautos verbaut werden. Inzwischen holt Deutschland auf. Immer mehr Unternehmen entdecken es als Standort für die Batterieproduktion. Das chinesische Unternehmen CATL investiert allein bis 2022 für ein Werk in Thüringen 240 Millionen Euro und schafft 600 neue Arbeitsplätze. Langfristig soll das Werk am Erfurter Kreuz eine der größten Batteriefabriken Europas werden.

Thüringen ist für den chinesischen Akkufertiger der erste Produktionsstandort außerhalb des Heimatmarktes. Mit Svolt hat sich ein weiterer Großproduzent aus der Volksrepublik zur Fertigung in Deutschland entschieden. Im Saarland will Svolt bis zu zwei Milliarden Euro investieren. Der Autobauer Tesla hat inzwischen seinen Genehmigungsantrag für die Autofabrik im brandenburgischen Grünheide, um eine Anlage zur Batterieherstellung ergänzt. Bereits im vergangenen Herbst hatte Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, das neue Werk des Elektroauto-Herstellers bei Berlin zur weltgrößten Batteriefabrik machen zu wollen.

Chinesen investieren in Thüringen

Die Unternehmen können bei ihren Ansiedlungsplänen sehr stark von den Fördermilliarden profitieren, die die EU-Kommission zur Unterstützung der Batterieproduktion in Europa genehmigt hat. Unternehmen können damit in größerem Umfang finanziell vom Staat unterstützt werden, als dies nach dem Beihilfe- und Wettbewerbsrecht der EU sonst erlaubt ist. Im konkreten Fall stehen 2,9 Milliarden Euro an staatlichen Fördermitteln bereit, von denen 42 Unternehmen profitieren. Darunter sind Autokonzerne wie BMW, aber auch mittelgroße Unternehmen. Neben den Subventionen spielt für die Batteriehersteller bei der Standortwahl auch die örtliche Nähe zu großen Autobauern eine Rolle. Aufgrund der hohen Belastungsanforderungen sind die Hersteller von Elektroautos auch darauf angewiesen, dass ihnen die Zulieferer Batteriezellen mit einer gleichbleibend hohen Qualität liefern. Genau dabei kann der Standort Deutschland punkten. Bernard Bäker, Professor für Fahrzeugmechatronik an der TU Dresden, wies auf den guten Ausbildungsgrad der Mitarbeiter in Deutschland hin.

Deutsche noch immer überlegen

Er schätzt die Deutschen im Vergleich zu den Chinesen auf diesem Feld noch immer als überlegen ein. Für die Unternehmen bedeutet es tatsächlich bares Geld, wenn in den Produktionschargen die Qualität auf einem gleichbleibend hohen Niveau gehalten werden kann: Batteriezellen, die produktionsbedingt nicht den hohen Anforderungen der Autobauer standhalten, können nur noch zu geringeren Preisen für andere Anwendungsbereiche verkauft werden.