25.04.2024

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Folge 24-21 vom 18. Juni 2021 / Hinterpommern / Danke Manfred Pleger / Heimatkreis Belgard-Schivelbein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-21 vom 18. Juni 2021

Hinterpommern
Danke Manfred Pleger
Heimatkreis Belgard-Schivelbein

Nahezu 40 Jahre gab Manfred Pleger einen Heimatbrief heraus, zunächst für seine Heimatgemeinde Denzin, dann bezog er Belgard und das Umland mit ein und seit er dem Heimatkreis Belgard-Schivelbein vorsteht, ist der Heimatbrief die Hauspostille für die Lande Belgard, Schivelbein und Bad Polzin. Jetzt hat er mit 89 Jahren und aufgrund seines leider kränklichen Zustands die Herausgabe einstellen müssen. So eine Nachricht wird immer mit Bangen aufgenommen. Wird es gelingen, einen Nachfolger zu finden?  

Trug der Heimatbrief in den ersten Jahren den Titel „Uns leiw Doerp Denzin“, so nannte Pleger den Brief „Dai Schulteknüppel“, eine Bezeichnung, auf die er zufällig stieß und die ihm pommersch so historisch erschien, dass er ihn für seinen Heimatbrief übernahm. „Dai“, auch „De“ Schulteknüppel erinnert an die Bekanntmachungsform des Dorfschulzen. Um Neuigkeiten im Dorf publik zu machen, lief er durchs Dorf, schlug mit dem dicken Knüppel an das Hoftor, worauf man ihm öffnete, damit er seine Mitteilung überbringen konnte. 

Die früheren Vierkanthöfe in Pommern hatten die Größe einer pommerschen Hufe (19 Hektar). Die Anwesen waren auf diese Weise schnell abgeklappert. Der Amtmann des Amtes indessen ließ seine Bekanntmachungen durch den „Amtsreuther“ überbringen, der in den Dörfern mit einer Glocke auf sich aufmerksam machte und laut schreiend seines Amtes wirkte.

War der Schulteknüppel in den ersten Jahren, als er vier Mal in Jahr erschien, bis zu 40 Seiten stark, so erreichte er in den letzten Jahrzehnten einen Umfang von jeweils 100 Seiten DIN-A4 und erschien zwei Mal im Jahr und wurde stets mit Anteilnahme und Freude gelesen. Das hat sehr dazu beigetragen, die Heimatkreisgemeinschaft zu festigen, die Landsleute mit vielen Geschichten, Informationen und Neuigkeiten zu erfreuen, aber auch Pommern den Nachkommen und Interessierten näherzubringen

Für sein nimmermüdes Engagement ist es ein Anliegen, Manfred Pleger ein herzliches Dankeschön zu sagen. Die Hände in den Schoß legt er jedoch nicht, auch in Zukunft wird er gerne sein Wissen weitergeben. Denn was wären wir ohne die Zeitzeugen?

Erfreulich ist es, dass die Heimatarbeit im Kreis Belgard mit Tino Runge, E-Mail: rungetino@yahoo.de weitergeht. Zunächst ist vorgesehen, ihn als Vorsitzenden des Hist. Vereins zu wählen, dann soll er auch die Stelle des Sprechers des Heimatkreises übernehmen. Runge gibt schon jetzt eine Heimatschrift für den Heimatkreis heraus unter dem Titel „Belgarder Heimatzeitung“. Alle, die sich der Heimatarbeit verpflichtet fühlen wissen, wie schwierig es ist, engagierte Nachfolger zu finden, denen es wichtig ist, die Erinnerung an die Heimat ihrer Vorfahrten zu bewahren und fortzusetzen. Pommern soll und muss im Bewusstsein der Menschen fest verankert sein.BS