25.04.2024

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Folge 25-21 vom 25. Juni 2021 / Kommentare / Absurder Opfervergleich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-21 vom 25. Juni 2021

Kommentare
Absurder Opfervergleich
Norman Hanert

Zu Unrecht ist der Publizistin Carolin Emcke vorgeworfen worden, sie habe in einer Videobotschaft zum Parteitag der Grünen antisemitisch argumentiert. In ihrer Rede hatte Emcke vor einer radikalen Wissenschaftsfeindlichkeit gewarnt. „Es wird sicher wieder von Elite gesprochen werden“, erklärte Emcke, „und vermutlich werden es dann nicht die Juden und Kosmopoliten, nicht die Feministinnen und die Virologinnen sein, vor denen gewarnt wird, sondern die Klimaforscherinnen.“

Es ist davon auszugehen, dass Emcke sich dabei auf diejenigen Forscher bezog, die die These vom menschengemachten Klimawandel vertreten. Diese gehen, anders als Emcke in ihrer Rede orakelte, keineswegs ein Risiko ein, zum Opfer von Verfolgung zu werden. 

Nur wenige Tage vor dem Parteitag der Grünen hatte beispielsweise der Bundespräsident den Physiker Hans Joachim Schellnhuber mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Schellnhuber ist hierzulande einer der bekanntesten Verfechter der These eines menschengemachten Klimawandels. Skeptiker dieser These machen dagegen andere Erfahrungen. 

Als beispielsweise das „Europäische Institut für Klima und Energie“ (EIKE) 2019 in München eine Klimakonferenz veranstalten wollte, zog ein Vermieter die Zusage für den Veranstaltungsort wieder zurück. Zur Begründung hieß es von der Hotelgruppe: „ein Leugnen des menschengemachten Klimawandels“ sei mit ihren Wertvorstellungen nicht vereinbar. 

Diese Sichtweise ist faktisch zur Staatsdoktrin geworden. Statt Wissenschaft als Prozess eines ständigen Diskurses und Hinterfragens von Hypothesen zu verstehen, wird immer öfter die bedingungslose Anerkennung eines „wissenschaftlichen Konsens“ eingefordert. Die Instrumentalisierung des Wissenschaftsbegriffs weckt Erinnerungen an die Herrschaftspraxis in der DDR. Dort begründete die SED ihren Herrschaftsanspruch damit, dass die Staatsideologie des Marxismus/Leninismus auf einer wissenschaftlichen Basis stehe.