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Folge 25-21 vom 25. Juni 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-21 vom 25. Juni 2021

Leserforum

Eine Säule der Bundeswehr

Zu: Und wieder eine Reform … (Nr. 23)

Als langjähriger aktiver und dann als Reservedienst leistender Sanitätsoffizier im Sanitätsdienst der Bundeswehr kann ich diesen Beitrag (über die Bundeswehr, d. Red.) so nicht akzeptieren. Im Laufe der Zeit seit der Wiedervereinigung hat sich der Sanitätsdienst zu einem hoch professionellen, international anerkanntem und vernetztem Kooperationspartner entwickeln können. 

Seine Ausstattung und seine Man­power waren seitdem immer als Erste vor Ort, mit höchstem Risiko belastet, um der nachfolgenden Truppe eine höchstmögliche Sicherheit hinsichtlich vielfältiger Gefahrensituationen (wie Trinkwasser, Lebensmittelsicherheit, exotische Krankheiten in Ländern wie Balkan, Afghanistan, Mali) zu gewährleisten.

Das führte dazu, dass zu Beginn 2001 die Bundeswehr eine weitere Neuausrichtung vollzogen hat, der Sanität eine eigene Organisationsform (Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr) zu geben mit vier bestens ausgerüsteten Krankenhäusern, schnell verlegbaren Sanitätseinheiten (inklusive Medivac-Kapazitäten mit Airbus). Das wurde dann die vierte Säule neben den drei anderen Teilstreitkräften (Heer, Marine, Luftwaffe). Das führte leider bei der Truppe zu einigem Missfallen, da der vorherige Dienstweg sich änderte dahingehend, dass man jetzt nicht mehr dem „Sani, oder dem Doc“ vorschreiben konnte, was und wie man seinen Dienst benötigte, sondern man musste Anträge stellen, um diese Spezialisten für das geplante Ereignis zu bekommen.

Zurück zum „Standpunkt“: Es ist falsch zu behaupten, es gebe keinen „nennenswerten Widerstand“. Der Autor hätte sich die Mühe machen sollen, diesen Organisationsbereich mit seinem jetzigen Inspekteur zu kontaktieren, ebenso die Fachgesellschaften, den Arbeitskreis Sanitätsdienst, die Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e.V. und andere Vertreter der medizinischen Berufe.

Warum man eine der Säulen des Ansehens der Bundeswehr jetzt auf einmal wegrationalisieren will, erschließt sich mir und den Angehörigen des Sanitätsdienstes überhaupt nicht, es bringt nichts, außer die Frustration zu erhöhen. 

Dr. Volker Daum, Oberstveterinär d. R., Hummeltal






Im Land der Stummen

Zu: Umstritten bleibt umstritten (Nr. 22)

Bisher hatte ich vergessen, mich darüber zu beschweren, dass die große Mehrheit aller Nicht-Deutschen uns nicht so nennt, wie wir heißen. Unsere slawischen Nachbarn nennen uns sogar „Niemiec“, was etwa die „Stummen“ heißt. Das passt vielleicht sogar auf unsere aktuelle Lage, da wir, wie der Autor des Wochenrückblicks richtig bemerkt, bald nicht mehr wissen, was wir sagen sollen, um von der politisch korrekten Sprachpolizei nicht des Rassismus, der Transphobie, der Mikroaggression oder sonstiger Sprach- und Denkverbrechen angeklagt zu werden. 

Dr. Hans Kaufmann, Hamburg






Triviales Doktorthema

Zu: Giffeys Trotz (Nr. 21)

Viel ärgerlicher als das Plagiat (73 Textstellen) in Giffeys „Dissertation“ ist die Thementrivialität, mit der sie an die „zwei Buchstaben“ gekommen ist (Titel: „Europas Weg zum Bürger: Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“). Ein solches Thema ist geeignet, Dissertationen in Verruf zu bringen und diese abzuwerten. Und wer würde sich im Beanstandungsfalle wohl nicht darauf berufen‚ „nach bestem Wissen und Gewissen“ vorgegangen zu sein? 

„Dissertationen sollen in der Regel einen forschungsbasierten Wissenszuwachs enthalten.“ Wie kann mit diesem Beispiel zu glauben sein, dass an einem solch banalen Thema ein wissenschaftliches Interesse bestehen kann? Also auch hier: Die Regel beruht auf einer Ausnahme. Ein wissenschaftliches Interesse hätte bestehen können, wenn ihr Thema sinngemäß „Das (oder Zum) Erfordernis eines Weges zum Bürger in einem Verwaltungsakt (am Beispiel der Europäischen Kommission)“ oder ähnlich gelautet hätte, und sie dieser Frage ergebnisoffen nachgegangen wäre. Ihr Thema lässt eine Ergebnisoffenheit nicht erkennen; diese ist aber in einer dafür geeigneten Untersuchung Voraussetzung, einen „forschungsbasierten Wissenszuwachs“ erarbeiten zu können. 

Die Erfahrung zeigt leider, dass eine Aberkennung ihrer Dissertation schon längst vollzogen gewesen wäre, wenn Frau Giffey nicht in der SPD gewesen wäre (Stichwort: „beruflich verbandelt“). Auf Beispiele aus der Vergangenheit kann wohl verzichtet werden. Schon in weniger gravierenden Fällen wurde der Titel aberkannt. 

Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn ein Hochschulstudium nicht Voraussetzung für ein politisches Amt ist. Ärgerlich wird es aber, wenn Amtsträger mit akademischen Graden, die sie nicht oder nur auf zweifelhafte Weise erworben haben, hausieren gehen und sie wie eine Monstranz handhaben, um ihr Image aufzupolieren. 

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim






Deutscher Sebastian Kurz 

Zu: IM ZWEIFEL ALS JUNIORPARTNER IN DIE REGIERUNG? (Nr. 21)

Die Lösung des Unions-Problems wäre die Kanzlerkandidatur von Markus Söder gewesen. Er hätte zwischen 30 und 35 Prozent holen können und zumindest ein Stück weit der deutsche Sebastian Kurz (Österreichs Bundeskanzler, d. Red.)  werden können. Was außerdem für ihn spricht: Er führt als vierfacher Vater eine intakte Ehe und ist meines Wissens auch nicht durch gravierende politische Skandale belastet. Auch solche Dinge kommen beim klassischen Unionswähler gut an.

Martin Riehle, Mannheim






unprofessionelles Urteil

Zu: Mahnung an Impfmuffel (Nr. 20)

Offensichtlich wollte Michael Wolting (Präsident des Amtsgerichtes Leipzig) seinen Mitarbeitern zeigen, wo die „Harke hängt“. Da wurde ein Schreiben verfasst, dessen Inhalt nicht durchdacht ist. Er spricht davon, dass durch die Impfgegner eine „Zwei-Klassengesellschaft“ auf uns zu käme. Die haben wir doch bereits. Zumindest die bereits ein zweites Mal geimpft wurden, haben bereits Vorteile.

Nicht jeder Ungeimpfte ist auch ein Impfgegner. Dass viele Menschen noch immer auf eine Impfung warten, ist dem Herrn Präsidenten entgangen. Die ausgesprochenen Drohungen sind unprofessionell. Wo genau liegt bei Herrn Wolting der Unterschied zwischen einem Richter und einem Beamten? Der Präsident spricht davon, dass der Staat wohl nicht die Kraft zur Impfpflicht hat. 

Haben Wolting und auch seine Vorgesetzten die Kraft, Konsequenzen aus dem Schreiben zu ziehen? Wie geht Herr Wolting mit den Mitarbeitern um, die generell gegen alle Impfungen sind? Solche Führungskräfte braucht unser Land ganz sicher nicht.

Heinz-Peter-Kröske, Hameln






Parteibuch-Karrierist 

Zu: Der „Fall Maaßen“ sorgt für Unruhe im Politikbetrieb (Nr. 18)

Hans-Georg Maaßen wird höchstens ein Statist als einfacher Bundestagsabgeordneter werden. Typisch für ihn als CDU-Parteibuch-Karrieristen ist, dass er die Chance auf einen freiwerdenden Bundestagswahlkreis ergriffen hat, um die 10.000 Euro Diäten plus Zulagen abzugreifen – unter dem Jubel der „konservativen“ Basis. Dass ein unter „Rechtsradikalismus“-Verdacht Stehender überhaupt unter Merkel Chef des Verfassungsschutzes, dessen Hauptaufgabe ja der „Kampf gegen rechts“ ist, werden konnte, wirft ohnehin Fragen auf. 

Karsten Kriwat, Duisburg