26.04.2024

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Folge 25-21 vom 25. Juni 2021 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-21 vom 25. Juni 2021

Für Sie gelesen

Penetrante Lobhudeleien

Schon des Längerem bemühen sich die staatsnahen Medien hierzulande nach Kräften, den Grünen zu einem furiosen Wahlsieg im September zu verhelfen und Annalena Baerbock zur künftigen deutschen Kanzlerin hochzuschreiben. Wem diese penetranten Lobhudeleien nicht ausreichen, dem sei die Lektüre von „Avantgarde oder Angepasst?“ empfohlen. Mit dem Buch wollen die Politikwissenschaftler Michael Wedell und Georg Milde „eine kritische Bestandsaufnahme von Errungenschaften und Defiziten einer der wichtigsten politischen Kräfte in Deutschland“ liefern und dabei auch die politische Konkurrenz sowie Vertreter der Zivilgesellschaft zu Wort kommen lassen. 

Allerdings enthalten die Beiträge von Frank-Walter Steinmeier (SPD), Wolfgang Schäuble (CDU), Annette Schavan (CDU), Olaf Scholz (SPD), Otto Fricke (FDP), Dietmar Bartsch (Die Linke) und wie sie alle heißen, mehr Nettigkeiten als Entlarvendes. Danach steht Grünen-Politikern wie Katrin Göring-Eckardt, Jürgen Trittin, Cem Özdemir und Renate Künast dann reichlich Platz zur Verfügung, um sich selbst und ihre Partei zu feiern. Und auch die anschließenden „Analysen“ von Journalisten, Umweltschützern, „Influencern“, „Food-Aktivisten“ und „Diversitätsforschern“ sowie Vertretern der Kirchen atmen zumeist eine kaum verhohlene Sympathie. W. Kaufmann

Michael Wedell/Georg Milde (Hrsg.): „Avantgarde oder angepasst? Die Grünen – Eine Bestandsaufnahme“, Christoph Links Verlag, Berlin 2020, broschiert, 352 Seiten, 20 Euro





Ende einer Familien-Saga

Essen im Jahr 1968: Bärbel kehrt nach ihrem Medizinstudium und nach einer zerbrochenen Beziehung in ihre Heimatstadt im Ruhrgebiet zurück, wo ihre Schwester und ihr Schwager sich eine Existenz aufgebaut haben und langsam zu Wohlstand gelangen, während ihr jüngerer Bruder mit politischen Protesten seine Zukunft aufs Spiel setzt. Flowerpower, Studentenbewegung und die Sorge der Kohlearbeiter wegen des Zechensterbens bestimmen die Zeit. Bärbel findet Arbeit in einem katholischen Krankenhaus, doch das größte Problem, das Wiederaufflammen der Liebe zu ihrem Jugendfreund Klaus, der inzwischen verheiratet und Vater ist, scheint schier unlösbar.

Mit diesem Roman schließt die Autorin Eva Völler ihre dreibändige Ruhrpott-Saga ab, die von einer Familie in der Nachkriegszeit handelt, in der das Schicksal dreier Frauen im Mittelpunkt steht. Schade, möchte man als Leser sagen, denn bei der Lektüre sind einem die Personen ans Herz gewachsen.M. Rosenthal-Kappi

Eva Völler: „Eine Sehnsucht nach morgen. Ruhrpottsaga“, Lübbe Verlag, Köln 2021, Klappenbroschur, 464 Seiten, 14,90 Euro