20.04.2024

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Folge 26-21 vom 02. Juli 2021 / Trans-DeBatte / Wenn „Trans-Männer“ Babys die Brust geben / Sieben bizarre und bedrückende Beispiele vom Kampf an der britischen LGBT-Front

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-21 vom 02. Juli 2021

Trans-DeBatte
Wenn „Trans-Männer“ Babys die Brust geben
Sieben bizarre und bedrückende Beispiele vom Kampf an der britischen LGBT-Front

Besonders verbissen wird in dem neuen Kulturkampf um „Trans-Fragen“ gekämpft. Es geht dabei um all jene Themen rund um sogenannte Transgender-Personen. Lobbygruppen der LGBT-Bewegung (Lesben, Schwule, Bi- und Trans-Gender) drängen darauf, die Sprache und das Verhalten der Bürger zu verändern. Nachfolgend einige Vorfälle aus der jüngeren Zeit.

1) Aus Rücksicht auf gebärende „Trans-Männer“ sollen Hebammen künftig andere Begriffe für das Stillen von Babys verwenden. Statt „die Brust geben“ (breast-feeding) soll es „Brustkorb-Füttern“ (chest-feeding) heißen, statt „Muttermilch“ soll neutral von „Human Milk“ (Menschenmilch) gesprochen werden. Diese Richtlinien erließ das Universitätskrankenhaus von Brighton im staatlichen Gesundheitsdienst National Health Service. Das Seebad Brighton gilt als LGBT-Hochburg. Der bekannte TV-Moderator Piers Morgan kritisierte die neue Sprachregelung als „PC-Nonsense, der das Gegenteil des Gewünschten zur Folge hat“.

2) Die LGBT-Organisation Stonewall fordert Lehrer auf, nicht mehr „Jungen und Mädchen“ zu sagen, sondern stattdessen „Lernende“, wie der „Daily Telegraph“ meldete. Schon Grundschulkinder sollen lernen, ihr „bevorzugtes Pronomen“ zu nennen: („he/him“ für männliches Gender, „she/her“ für weibliches Gender und „they/them“ für Transgender). Es soll nicht mehr getrennte Toiletten, Sport-Umkleiden und Duschen für Jungen und Mädchen geben, sondern jeder soll sie nach seinen Vorlieben benutzen. Auch soll es keinen getrennten Sportunterricht mehr geben. Die konservative Elterninitiative Safe School Alliance UK kritisierte dies scharf. Stonewall hat in den Jahren 2015 bis 2019 fast drei Millionen Pfund staatliche Förderung erhalten und verdient Millionen mit „Diversity“-Programmen für Unternehmen. Die Ministerin für Gleichberechtigung, Liz Truss, hat aber jüngst staatliche Stellen aufgefordert, nicht mehr an Stonewall-Programmen teilzunehmen.

3) Während der „School Diversity Week“ müssen schon fünfjährige Grundschulkinder Mathematikaufgaben lösen, die sich hauptsächlich um „Trans-Personen“ drehen: „Harley (eine nicht-binäre und gender-nichtkonforme Person, die they/them-Pronomen verwendet) verteilt als freiwilliger Helfer Wasser an Marathonläufer. Sie (they – gemeint ist Harley) haben 15 Flaschen für 25 Läufer. Wie viel Flaschen muss Harley noch kaufen?“ lautet eine typische Aufgabe. Die School Diversity Week wird vom Bildungsministerium unterstützt, Hauptsponsor ist Facebook. Die Safe School Alliance kritisierte, es gehe hier „nicht um Inklusion, sondern Indoktrination“.

Bewirkte der High Court die Wende?

4) Zahlreiche Großunternehmen, darunter auch die Supermarktkette Sainsbury’s, sind inzwischen auf eine „Unisex-Klo“-Politik umgeschwenkt. Nachdem eine Sainsbury-Angestellte beklagte, dass in die Frauentoilette nun faktisch Männer zugelassen werden, wies Finanzvorstand Kevin O’Byrne, der für LGBT-Fragen zuständig ist, die Kritik zurück. Die Mitarbeiter müssten noch viel mehr über LGBT-Inklusion aufgeklärt werden. Sainsbury‘s beschäftigt in Großbritannien fast 200.000 Mitarbeiter.

5) Ein heißes Eisen ist der Umgang mit Straftätern, die sich als Transpersonen bezeichnen. „Transfrauen“ (also biologische Männer, die sich zu Frauen erklären) dürfen in Frauengefängnisse. Die Kriminologin Jo Phoenix von der Open University, die das als gefährlich ansieht, wurde nach wüsten Protesten von einer Konferenz ausgeladen. Aufsehen erregte der Fall der „Transfrau“ Karen White, die im Frauengefängnis mehrere Insassinnen vergewaltigte und missbrauchte.

6) Auch wegen solcher Probleme gibt es zunehmend „transkritische“ Feministinnen wie die Autorin J.K. Rowling, die das Transgender-Engagement von Organisationen wie Stonewall ablehnen. Viele sind auch besorgt über die stark steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die als vermeintliche Transgender vom NHS mit Hormonen und Pubertätsblockern behandelt und später geschlechtsumgewandelt werden. Die Patientenzahl ist um mehr als 2500 Prozent auf rund 2000 im Jahr gestiegen. Vor ein paar Monaten stoppte das Höchste Gericht (High Court) die Vergabe von Pubertätsblockern an Kinder.

7) Eine Wende in der Trans-Debatte könnte der Fall der Wissenschaftlerin Maya Forstater sein. Sie hatte trans-ketzerische Ansichten auf Twitter geäußert („Ich glaube, dass männliche Menschen keine Frauen sind. … Es geht um Biologie“). Wegen solcher Aussagen hatte ihr Arbeitgeber, das Centre for Global Development, ihren Job gekündigt. Ein Arbeitsrichter hatte ihre Klage abgewiesen, ihre Ansichten „verdienen keinen Respekt in einer demokratischen Gesellschaft“. Vor wenigen Wochen urteilte aber der High Court, dass Forstaters Ansichten von der Meinungsfreiheit gedeckt seien.C.H.