Laut einer Umfrage hat in Deutschland die Angst, dass „Klimawandel und Wetterextreme ... zur größten Bedrohung der Zukunft“ werden, von 83 Prozent 2019 über 78 2020 auf derzeit 72 Prozent abgenommen. Ein vergleichbarer Trend ist bei den Jugendlichen zu verzeichnen, allerdings ausgehend von einem niedrigeren Ausgangswert. Die Vergleichszahlen lauten 80, 76 und 71 Prozent (siehe Seite 4). Das spricht für eine Entwicklung in Richtung Realismus.

Die Grünen mit ihrer Fokussierung auf die Klimafrage sind ein Wohlstandsphänomen beziehungsweise das Phänomen eines vermeintlichen Wohlstands, denn ob Deutschland wirklich ein „reiches Land“ ist, wie den Deutschen gerne suggeriert wird, sei dahingestellt. Weniger wohlwollend könnte man von den Grünen auch als einem Phänomen spätrömischer Dekadenz sprechen, um das Wort Guido Westerwelles zu gebrauchen. 

Nicht umsonst sind die Grünen die wahre Partei der Besserverdienenden. Der grüne verbeamtete, situierte Gemeinschaftskundelehrer mag vielleicht wirklich keine größere Sorge haben als die, dass das Wetter nicht so bleibt, wie es ist. Ihn tangiert es nur peripher, wenn grüne Klimapolitik zur Dekarbonisierung und Deindustrialisierung in Deutschland führt. Für seine Alimentierung durch den Staat wird es noch reichen. Notfalls wird einfach der Staatsanteil am Volkseinkommen entsprechend erhöht. 

Seine Schüler sind durch die Bank in einer anderen Situation. Für sie ist es von Bedeutung, dass die Volkswirtschaft ausreichend Arbeitsplätze bereithält, welche die Gründung einer Existenz, gar einer Familie ermöglichen.

Selbst die deutschen Ressourcen sind beschränkt. Das wird spätestens nach der Bundestagswahl deutlich werden. Dann wird der Kassensturz erfolgen und die Verteilungskämpfe werden beginnen. Es ist den Deutschen zu wünschen, dass sie das noch vor der Wahl erkennen und so wählen, dass eine Umkehr oder zumindest ein Abbruch des Marsches in einen grünen Morgenthau-Plan noch möglich ist.