20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 27-21 vom 09. Juli 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-21 vom 09. Juli 2021

Leserforum

Beelzebub bei der Arbeit

Zu: „Vertreibung bleibt ein universelles Thema“ (Nr. 25)

Mein Lob und meine Anerkennung für die ausgleichend diplomatische Haltung der Direktorin Gundula Bavendamm (von der neueröffneten Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin, d. Red.). Wie schön, dass wir endlich einen Ort haben, in dem Leid und Geschichte der Ostdeutschen dokumentiert und erschlossen wird.

Trotzdem ist mir unbegreiflich, wieso sie als auch die Kanzlerin Merkel in ihren Eröffnungsreden immer noch dazu gezwungen sind, alle darauf einschwören zu müssen, dass der Zweiten Weltkrieg und die Taten der Nationalsozialisten die Ursache dafür seien. Wer mit der Ursachensuche erst ab der Ära der Nationalsozialisten beginnen darf, verschiebt den Fokus weit weg von den tatsächlichen Beweggründen der Täter.

Der polnisch-sowjetische Krieg, die „Aktion Weichsel“, erzwungene und vielfach missbrauchte Verwaltungshoheit über Westpreußen, Schikanen an der Freistadt Danzig (Sudetenland und Schlesien lasse ich in der Betrachtung einmal außer Acht) würden jedem die Augen öffnen über Wirken und Intention der betreffenden Täternationen, lange bevor es zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam. Diese Täternationen haben sich als krönenden Abschluss ihrer Tat das Ganze noch nach Jahrzehnten vertraglich über die Siegermächte als rechtmäßig ratifizieren lassen. Moralisch nicht entschuldbar.

Man hat den Eindruck, man schaut bei dem Treiben seit 75 Jahren Beelzebub bei der Arbeit zu.

Gabriele Schwarz, Hamburg      






Entspannte Flüchtlinge?

Zu: Am Ende eines langen Weges (Nr. 25)

Unter dem Titelbild dieser Ausgabe steht: „Flüchtlinge in Danzig im Frühjahr 1945“. Das darf bezweifelt werden. Die Frauen auf dem Foto sehen recht entspannt aus, was nicht auf ständige Vergewaltigungen und Plünderungen durch die Russen hindeutet. Die Armeefahrzeuge scheinen amerikanischer Bauart zu sein, und selbst, wenn es sich um an Russen gelieferte Fahrzeuge handelt, machen die Figuren auf ihnen eher einen nicht russischen Eindruck. Im Frühjahr 1945 waren die Straßen Danzigs mit Sicherheit noch nicht aufgeräumt.

Wolfgang Kopiske, Weilrod






DDR-Arbeiter in Sibirien

Zu: Hafterleichterung im neuen Gulag? (Nr. 25)

Die Baikal-Amur-Magistrale (BAM) wurde nicht in den 1930er Jahren von Gulag-Häftlingen gebaut, sondern erst in den späten 70ern/frühen 80ern – auch mit Kontraktarbeitern aus der DDR. Sie war neben der „Trasse“ (Erdöl-Pipeline) eines der großen, auch mit viel Tamtam beworbenen Großprojekte. Die Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde vielleicht von Verbannten des Zaren, aber nicht von Gulag-Häftlingen gebaut (wie wir lesen können, ist das nur ein unwesentliches Detail – die Herrscher kommen und gehen – sonst bleibt aber alles beim Alten in Russland).

In den 1930ern und später mit deutschen Kriegsgefangenen wurde die Petschora-Eisenbahn („Polarkreis-Eisenbahn“) nach Workuta bebaut. Aber die liegt eigentlich nicht in Sibirien (hinter dem Ural), sondern noch in Europa in der Respublika Komi.

Conrad Beckert, Berlin






zahlende Fußabtreter

Zu: Von Epsilon bis Omega (Nr. 25)

Dass der Bundesbürger in der Diktatur „angekommen“ ist, belegt die leider momentan weit verbreitete und geäußerte Meinung, dass spätestens im Herbst das kleine sommerliche Luftschnappen vorbei sein dürfte und ein neuer sogenannter Lockdown die Bürgerrechte einschränken wird. Die mit dem Corona-Alibi vom Infektionsschutzgesetz zum Ermächtigungsgesetz umfunktionierte Handhabe, den Bürgern alles zu verbieten, was der verordneten politischen Einheitsmeinung im Wege steht, hat sich bestens bewährt.

Mit Drohungen, empfindlichen Strafen, Verboten, Diskriminierungen Andersdenkender, Verfälschungen, Halbwahrheiten und der Ausschaltung jeglicher tatsächlicher Opposition hat man das Volk endlich dort, wo es hingehört: an die Stelle eines steuer- und abgabenzahlenden Fußabtreters.

Wir dürfen uns also auf die weitere Abfolge des „griechischen Alphabets“ freuen. Gepaart mit dem „Klima“-Alibi wird dann auch noch ein viel tieferer Griff in die Taschen des Bürgers recht leichtfallen, sodass ein skrupelloser Umgang mit Einkommen und Besitz zur Staatsdoktrin erhoben werden kann. 

Manfred Kristen, Freital






Moscheen mit Regenbogen!

Zu: Vorsicht: Bekenntniszwang (Nr. 26)

Deutschlands Stadien leuchteten am Fußballmittwoch gegen die ungarische Nationalelf in den Farben des Regenbogens, wenn man einmal von der Münchner Arena absieht. Hier hatte das ja der europäische Fußballverband UEFA verhindert. Viele Menschen zeigten außerdem, dass sie für das Zusammenleben der Kulturen, weltweiten Aufbruch, Veränderung und Frieden, Toleranz und Akzeptanz und der Vielfalt von Lebensformen stehen, indem sie in den sozialen Medien auch noch die Regenbogenflagge posteten und der Welt so mitteilten, dass sie ein friedliches Miteinander möchten. 

Auch wenn das Geschehen die ungarische Gesetzgebung auslöste, war das ein bisher einmaliges und tolles Ereignis. Wir sollten daher nicht stehenbleiben und nur noch auf den 23. Juni zurückblicken. Ein wichtiges Signal an die Welt wäre zum Beispiel, wenn auch die Moscheen in unserem Land mitziehen und ihre Gotteshäuser einmal eine Nacht in den Farben des Regenbogens anstrahlen. Und das möglichst ohne Ausnahmen. Das täte unserer bunten Gesellschaft mehr als gut.

Claus Reis, Schwabach






auf E-Autos abgefahren 

Zu: E-Autos werden lauter (Nr. 25)

Seit Jahren kennen wir die vielen Äußerungen zu diesem Thema; genauso lange fragen sich alle zu halbwegs praktischem Denken fähige Zeitgenossen, wie denn der dann nötige Bedarf an elektrischer Energie gedeckt werden soll, wenn gegenwärtig (trotz schon recht beachtlicher Anstrengungen zur Erzeugung „umweltfreundlicher“) erst ungefähr die Hälfte unseres Verbrauchs aus Quellen kommt, die das Klima nicht oder nur minimal durch CO₂-Anreicherung belasten. (Am Rande: Eine umweltfreundliche technische Energie gibt es nicht.) Jetzt haben sich (endlich) 170 Wissenschaftler mit einem Brandbrief an die EU hierzu geäußert, wie ich in der „Elbe-Jeetzel-Zeitung“ sehe.

Bleibt die Frage, warum große Teile der Politik unbelehrbar auf eine Elektromobilität abfahren, die so nicht machbar ist, wie sie gegenwärtig propagiert wird.

Gerhard Basedow, Dannenberg






Haseloffs Küchenrezept

Zu: Eine Wahl, die allen Parteien zu denken geben sollte (Nr. 23)

Der alte Hase(loff) bleibt weiterhin der Küchenchef. Wer da sonst noch mitköcheln darf, das bleibt vorerst ein großes Küchengeheimnis. So ganz alleine möchte die siegreiche CDU ihre Suppe auch nicht auslöffeln, jedoch AfD und die Linken haben weiterhin ein striktes Küchenverbot. „Minoritäten“ wie die SPD, die FDP und die Grünen dürfen noch weiterhin hoffen, denn für ein, zwei dieser „Mitesser“ wären noch einige „Brosamen“ da. 

Klaus P. Jaworek, Büchenbach