25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 29-21 vom 23. Juli 2021 / Allenstein / „Ökoautomaten“ im Kampf gegen das Müllproblem / Die Umsetzung eines Projekts aus dem sogenannten Bürgerbudget soll das Umweltbewusstsein fördern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-21 vom 23. Juli 2021

Allenstein
„Ökoautomaten“ im Kampf gegen das Müllproblem
Die Umsetzung eines Projekts aus dem sogenannten Bürgerbudget soll das Umweltbewusstsein fördern
Dawid Kazanski

Vollautomatische Geräte zur Abfallentsorgung sind in Allenstein eine neue Methode der Müllentsorgung und der Sensibilisierung der  Bevölkerung für umweltfreundliche Verhaltensweisen. Zwei speziell entworfene und programmierte Müllentsorger wurden in der Woiwodschaftshauptstadt in zwei Läden der Supermarktkette „PSS Społem“ eingerichtet: im Geschäft Kalina in der Fittigsdorfer Landstraße sowie in dem Laden Malwa in der Kleebergerstraße.
Die Idee  zur Aufstellung solcher Automaten entstand im Rahmen des letzten sogenannten Allensteiner Bürgerbudgets, bei dem die Bürger der Stadt über die Ausgaben eines Teils des Stadthaushalts abstimmen können. Die Aufstellung von Pfandautomaten war eines der Siegerprojekte. Die Geräte funktionieren ähnlich wie Leergutautomaten, die in der Bundesrepublik weit verbreitet sind. Die Stadtbewohner können in den Sammelautomaten leere Getränke-Kunststoffflaschen mit einem Fassungsvermögen von 0,2 bis 2,5 Litern und Aluminiumdosen entsorgen, die einen polnischen Barcode haben. Die „Ökoautomaten“, wie man sie in Allenstein auch nennt, sind mit einer Zerkleinerungsmaschine ausgestattet sowie einem Barcode-Scanner. Die Pfandrückgabe beträgt umgerechnet elf Euro-Cent pro Flasche oder Dose. Nachdem das Leergut eingeworfen wurde, erhält der Kunde einen Gutschein mit Gesamtpunkten.
Die gesammelten Punkte können als Rabatt auf Produkte verwendet werden, welche die Kunden in den Geschäften kaufen, in denen die Leergutautomaten aufgestellt sind. In der Planungsphase des Projekts gab es auch den Vorschlag, dass die Kunden für die Rückgabe von Leergut Punkte erhalten, die zu Rabatten auf Kino- und Theaterkarten oder zu Nachlässen auf städtische Dienstleistungen beziehungsweise zu Ermäßigungen bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel berechtigen.
Diese Idee scheiterte jedoch bei der Projektumsetzung. Die Stadt stellt die Finanzierung der Rabatte aus Mitteln des Bürgerbudgets nur bis Ende 2021 sicher. Bisher ist nicht bekannt, ob das Projekt in größerem Umfang fortgesetzt wird und ob auch in anderen Supermärkten Leergutautomaten aufgestellt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man in der nächsten Auflage des Allensteiner Bürgerhaushalts einen Vorschlag einbringen wird, in dessen Rahmen den Einwohnern rund 1,4 Millionen Euro für die Realisierung von Wohnsiedlungs- und größeren Stadtprojekten zur Verfügung gestellt werden.
Mehr Leergutautomaten könnten die Umwelt schützen, denn in Polen sind PET-Flaschen keine Pfandflaschen. Umso wichtiger wäre es, den Bürgern einen Ansporn zur umweltfreundlichen Verhaltensweise zu geben. Da dank Leergutautomaten Plastikflaschen und Aludosen sortiert und entsorgt werden, ist jeder Konsument im Stande, seinen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.