25.04.2024

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Folge 29-21 vom 23. Juli 2021 / Für Sie gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-21 vom 23. Juli 2021

Für Sie gelesen

Auf der Welle des Zeitgeistes

In Europa leben mittlerweile zahlreiche Einwanderer aus Afrika beziehungsweise deren Nachkommen – genaue Zahlen sind nicht bekannt. Auf jeden Fall soll sich dadurch aber eine spezielle „afropäische“ Kultur herausgebildet haben. Das ist jedenfalls die These des Essayisten und Fotografen Johny Pitts, Sohn eines schwarzen Musikers aus den USA und einer Weißen aus dem britischen Sheffield. Um dieser Kultur nachzuspüren, ist er mehrere Monate lang kreuz und quer durch unseren Kontinent gereist. Seine Erlebnisse dabei beschreibt Pitts nun in dem Buch „Afropäisch“.

Dessen Quintessenz lautet, dass es keine einheitliche „afropäische“ Identität und Kultur gebe. Vielmehr dominiere die Mannigfaltigkeit. Pitts Reportage, für die er kürzlich den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung bekam, schwimmt voll auf der Welle des Zeitgeistes. Denn sie bietet nicht nur ein streckenweise arg düster gezeichnetes Bild von der angeblich vor allem von Armut und Fremdenfeindlichkeit gekennzeichneten Lebenswirklichkeit schwarzer Menschen in Europa, sondern enthält auch diverse historische Exkurse, in denen natürlich kein gutes Haar am Kolonialismus gelassen wird. Gleichzeitig argumentiert Pitts aber nicht derartig plump, wie man es von anderen schwarzen oder auch weißen „Antirassisten“ kennt. Wolfgang Kaufmann

Johny Pitts: „Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa“, Suhrkamp Verlag, Berlin 2020, gebunden, 461 Seiten, 26 Euro





Wissenswertes über Arznei

Der Autor und Blogger #Der Apotheker schreibt unter Pseudonym, weil er „immer Klartext schreibt“, wie er selber sagt, und das nicht jedem gefalle.
In seinem Buch „Die Wahrheit über unsere Medikamente“ klärt der approbierte Apotheker über verschreibungspflichtige und frei erhältliche Arzneimittel auf. Auf unterhaltsame und erheiternde Art informiert er beispielsweise darüber, warum pflanzliche Medikamente schädlicher sein können als chemisch hergestellte, warum Händedesinfizieren besser für die Haut ist, als sie zu waschen, wie man Tropfen leicht aus der Flasche bekommt oder wie man länger jung aussieht. Da in den kurzen Kapiteln das Medikamentenwissen in Form von Kundengesprächen präsentiert wird, ist das Buch sehr unterhaltsam. In den Dialogen wird deutlich, dass der Fachmann auch viel Sinn für Humor hat.
Mit alternativer Heilmethoden wie Homöopathie oder antroposophischer Medizin hat er nichts im Sinn. MRK

Der Apotheker: ‚„Die Wahrheit über unsere Medikamente. Wann sie helfen, wann sie schaden, wann sie Geldverschwendung sind“, Lübbe Verlag, Köln 2021, Taschenbuch, 318 Seiten, 12,90 Euro