20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 30-21 vom 30. Juli 2021 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-21 vom 30. Juli 2021

Stimmen zur Zeit

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) äußerte sich im BILD online-Talk „Die richtigen Fragen“ (25. Juli) unter anderem über den Zusammenhang von Massenmigration und Zunahme von Gewaltkriminalität:

„Es hat sich mittlerweile überall herumgesprochen, dass diese massiven Migrationsbewegungen von Menschen aus ganz anderen Kulturkreisen, die teilweise schlecht oder gar nicht ausgebildet sind, zu massiven Problemen in Europa geführt haben. Schauen Sie sich die Sicherheitssituation in einigen französischen Vorstädten an, was wir in Belgien und in anderen Ländern immer wieder erleben mussten und auch in Österreich. (...) Vor Kurzem haben mehrere junge afghanische Männer ein 13-jähriges Mädchen unter Drogen gesetzt, vergewaltigt, ermordet und dann wie eine Sache abgelegt. Man darf nie den Fehler machen, alle über einen Kamm zu scheren. Aber es stimmt, dass wir mit vielen, die aus Afghanistan, Tschetschenien und anderen Teilen der Welt gekommen sind, aus ganz anderen Systemen und Kulturkreisen, massive Probleme haben.“




Die FOCUS online-Kolumnistin Sara Sievert blickt am Ende der Ära Merkel auf das Verhältnis der Kanzlerin zu ihrer Partei:

„Nach 31 Jahren CDU und achtzehn Jahren Parteivorsitz, ist die Bundeskanzlerin ihrer Partei fern. Das war schon einmal so: 1989, kurz bevor sie Mitglied wurde. ,Ich gehe in die Politik‘, hatte die junge Physikerin damals zu ihren Kolleginnen gesagt. Wohin genau, war unklar. Nur wohin nicht, das wusste sie: „Mit der CDU will ich nichts zu tun haben“, sagte Merkel damals überzeugt. So überzeugt, dass sie sogar erst bei der SPD anklopfte. Man möge sich vorstellen, was daraus hätte werden können. Aber es sollte nicht sein. Der Laden war ihr zu chaotisch und das Duzen nicht geheuer. Über Umwege wurden es also doch die Christdemokraten. (...) Man könnte sagen: Sie kam, sie sah, sie veränderte. Merkel machte aus der CDU ihre ganz eigene Partei.“




Jahrzehntelang war die Moderatorin Simone Standl ein beliebtes Gesicht im Programm des WDR, 17 Jahre moderierte sie die Sendung „Lokalzeit“. Zu ihrer plötzlichen Entlassung sagte sie zur „BILD am SONNTAG“ (25.7.):

„Der WDR will sich krampfhaft neu aufstellen und diverser werden. Und das kommt bei den Zuschauern, vor allem den Stammguckern über 50, überhaupt nicht gut an. Das geht manchmal sogar so weit, dass die Zuschauerzuschriften an die Redaktion vor lauter Wut leicht rassistische Züge bekommen – was natürlich absolut indiskutabel und falsch ist. Aber aus Sicht dieser Zuschauer werden wir deutschen Moderatoren nach und nach ausgewechselt, weil wir keinen Migrationshintergrund haben. Ich glaube, dieses krampfhafte Alles-irgendwie-neu-Machen geht total am Zuschauerherz vorbei.“



Aufgeschnappt

Ohne absolute politische Korrektheit ging es bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele in Tokio nicht. Im Februar musste Ex-Premier Yoshiro Mori als Organisationschef zurücktreten, er war gegen eine höhere Frauenquote in Sportgremien und sagte, Frauen redeten zu viel. Kreativdirektor Hiroshi Sasaki ging im März, er hatte – kaum ernst gemeint – vorgeschlagen, ein bekanntes „Plus-Size-Model“ im entsprechenden Kostüm als „Olympig“ („Olympiaschwein“) bei der Eröffnung einschweben zu lassen. Der Musiker Keigo Oyamada, Künstlername Cornelius, musste seinen Auftritt dort absagen – er hatte in den 1990er Jahren ohne Bedauern erzählt, früher behinderte Mitschüler schikaniert zu haben. Noch unmittelbar vor Beginn räumte der Direktor der Feier, Kentaro Kobayashi seinen Platz. Kobayashi, der auch Komiker ist, wird vorgeworfen, er habe sich 1998 bei einem Auftritt unangemessen über den Holocaust geäußert. Wohl dem, der in seinem ganzen Leben niemals irgendeinen Blödsinn geredet hat.Erik Lommatzsch



„Es wäre besser gewesen, man hätte ihn (den Euro) nie eingeführt. Die Staaten haben sich in der Zentralisierungs- und Integrationseuphorie der 1990er Jahre in eine Ecke manövriert, aus der sie nur schwer wieder herauskommen.“


Der Soziologe Wolfgang Streeck im Interview mit dem „Spiegel“ (17. Juli)